2524 der Beilagen zu den Stenographischen Protokollen des Nationalrates XXVII. GP

 

Bericht

des Tourismusausschusses

über den Antrag 3989/A(E) der Abgeordneten Franz Hörl, Melanie Erasim, MSc, Barbara Neßler, Kolleginnen und Kollegen betreffend Zukunftsperspektiven für die Tourismusforschung in Österreich

Die Abgeordneten Franz Hörl, Melanie Erasim, MSc, Barbara Neßler, Kolleginnen und Kollegen haben den gegenständlichen Entschließungsantrag am 21. März 2024 im Nationalrat eingebracht und wie folgt begründet:

„Mit einer Wertschöpfung von mehr als 6 Prozent trägt der österreichische Tourismus maßgeblich zum heimischen Bruttoinlandsprodukt bei, wobei er sich gerade in der aktuellen herausfordernden Konjunkturlage als tragende Stütze der heimischen Volkswirtschaft erweist. Gleichzeitig ist zu beobachten, dass die Tourismusbranche momentan eine Transformationsphase durchläuft, die u.a. von Bemühungen um mehr Nachhaltigkeit angesichts der ökologischen Herausforderungen inkl. Klimakrise und von Digitalisierung geprägt ist. Angesichts dieser dynamischen Ausgangsbedingungen ist es besonders wichtig, jetzt Weichen für die Zukunft der Branche zu stellen. Um dabei die richtigen Impulse faktenbasiert und zielgerichtet zu setzen, bedarf es der verstärkten Einbeziehung der Erkenntnisse der Tourismusforschung.

Gerade der Tourismus ist ein Forschungsfeld, das von Wechselwirkungen zwischen weltweiten Trends (z.B. Nachhaltigkeit, Digitalisierung) und regionalen Gegebenheiten (z.B. Angebotsstruktur und Akzeptanz vor Ort) geprägt ist. Diese Ausgangslage bringt mit sich, dass sich auch Tourismusforschung bisweilen entweder auf globale Phänomene oder auf ganz bestimmte Regionen konzentriert. Dadurch entsteht mitunter der Eindruck, dass Initiativen parallel laufen und Synergiepotenziale nicht ausreichend identifiziert bzw. genutzt werden. Vor diesem Hintergrund bedarf es geeigneter Maßnahmen seitens der Politik, um einen ganzheitlichen Blick für die Tourismusforschung in Österreich zu entwickeln.

Hierzu trägt zunächst eine umfassende Aufbereitung und Darstellung der heimischen Forschungslandschaft (Forschungsfelder und -einrichtungen) im Sinne einer ‚Forschungslandkarte‘ bei. Außerdem gilt es, der heimischen Tourismusforschung zu mehr Sichtbarkeit zu verhelfen, einen Überblick über aktuelle Forschungstrends zu vermitteln und den Ideen- und Wissensaustausch unter den Forschenden, aber auch mit den Tourismusstakeholdern (z.B. Tourismusmarketingorganisationen, ‑regionen und ‑betriebe) zu fördern. Hierzu eignen sich etwa Studienaufträge, Netzwerkveranstaltungen, Webangebote und Online-Plattformen.

Aufbauend auf den dieserart gewonnenen Erkenntnissen sollen anschließend außerdem weitere ressourceneffiziente Handlungsoptionen (einschl. einer Schätzung der Höhe des Bedarfs zusätzlicher Budgetmittel) dargestellt werden, wie sich Tourismusforschung in Österreich wirkungsorientiert unterstützen ließe. Dabei soll u.a. auch ein möglicher Projektfahrplan für ein Kompetenzzentrum für Tourismusforschung erstellt werden, bei dem auf Erfahrungen mit ähnlich gelagerten Projekten zurückgegriffen wird (z.B. durch enge Abstimmung mit der FFG – Förderagentur für wirtschaftsnahe Forschung, Entwicklung und Innovation).“

Der Tourismusausschuss hat den gegenständlichen Entschließungsantrag in seiner Sitzung am 11. April 2024 in Verhandlung genommen. An der Debatte beteiligten sich außer der Berichterstatterin Abgeordneten Rebecca Kirchbaumer die Abgeordneten Alois Schroll, Josef Schellhorn, Barbara Neßler und Melanie Erasim, MSc sowie die Staatssekretärin im Bundesministerium für Arbeit und Wirtschaft Mag. Susanne Kraus-Winkler.

Bei der Abstimmung wurde der gegenständliche Entschließungsantrag der Abgeordneten Franz Hörl, Melanie Erasim, MSc, Barbara Neßler, Kolleginnen und Kollegen einstimmig beschlossen.

Als Ergebnis seiner Beratungen stellt der Tourismusausschuss somit den Antrag, der Nationalrat wolle die angeschlossene Entschließung annehmen.

Wien, 2024 04 11

                          Rebecca Kirchbaumer                                                     Mag. Gerald Hauser

                                  Berichterstattung                                                                          Obmann