582 der Beilagen zu den Stenographischen Protokollen des Nationalrates XXVII. GP
Bericht
des Unterrichtsausschusses
über den Antrag 1121/A(E) der Abgeordneten Mag. Martina Künsberg Sarre, Kolleginnen und Kollegen betreffend Lüftung und Luftreinigung in Schulklassen
Die Abgeordneten Mag. Martina Künsberg Sarre, Mag. Gerald Loacker, Kolleginnen und Kollegen haben den gegenständlichen Entschließungsantrag am 26. November 2020 im Nationalrat eingebracht und wie folgt begründet:
„Für die Reduktion des SARS-CoV-2-Übertragungsrisikos in geschlossenen Räumen spielt die Luftqualität eine entscheidende Rolle, wie Studien belegen. Insbesondere ein regelmäßiger Luftaustausch verringert die Wahrscheinlichkeit, dass sich in der Raumluft virusbelastete Aerosole anreichern und zu Ansteckungen führen. Lüftungsanlagen haben gegenüber dem Lüften über das Fenster den Vorteil, dass sie zu jeder Jahreszeit für einen verlässlichen Luftaustausch sorgen, ohne den Unterricht zu stören oder Schüler_innen und Lehrkräfte einem Erkältungsrisiko auszusetzen.
Als Alternative zu Be- und Entlüftungsanlagen tragen auch mobile Luftreinigungsgeräte mit leistungsstarken Schwebstoff-Filtern (HEPA-Filter) zur Reduktion des Übertragungsrisikos bei. Bayern hat diese im großen Stil für Schulen angeschafft. Insbesondere Klassenzimmer, deren Fenster nicht geöffnet oder nur gekippt werden können, sollten rasch mit solchen Geräten ausgestattet werden. Bestimmte Luftreiniger können die Aerosol-Konzentration in einem Klassenzimmer in einer halben Stunde um 90 Prozent senken, vgl. https://www.diepresse.com/5889835/was-bringen-luftreiniger- im-kampf-gegen-corona. Festzuhalten ist jedoch, dass durch Luftumwälzung auch mit guten Filtern nie der selbe Effekt erzielt werden kann wie durch Luftaustausch.
In die Luftqualität in Schulklassen zu investieren, ist aus mehreren Gründen sinnvoll:
- Gesundheit: Luftaustausch und Luftreinigung tragen dazu bei, Schulbetrieb trotz Pandemie zu ermöglichen und die Übertragung respiratorischer Krankheiten zu bremsen.
- Bildung: Frische Luft mit hohem Sauerstoffgehalt ist für die Konzentrationsfähigkeit der Schülerinnen und Schüler sowie der Lehrpersonen bedeutsam.
- Umwelt: Die Art der Belüftung ist ein relevanter Einflussfaktor auf die Energieeffizienz und somit Klimafreundlichkeit des Gebäudes.
Die COVID-19-Krise soll deshalb zum Anlass genommen werden, mögliche kurz-,
mittel- und langfristige Maßnahmen für die Verbesserung der Luftqualität in Schulklassen
zu prüfen und die geeigneten Maßnahmen zügig in Angriff zu nehmen.“
Der Unterrichtsausschuss hat den gegenständlichen Entschließungsantrag in seiner Sitzung am 02. Dezember 2020 in Verhandlung genommen. An der Debatte beteiligten sich außer der Berichterstatterin Abgeordneten Mag. Martina Künsberg Sarre die Abgeordneten Mag. Sibylle Hamann, Eva Maria Holzleitner, BSc, Petra Vorderwinkler, Petra Bayr, MA MLS, Hermann Brückl, MA, Mag. Dr. Sonja Hammerschmid, Katharina Kucharowits, Claudia Plakolm, Barbara Neßler, Fiona Fiedler, BEd, Mag. Dr. Maria Theresia Niss, MBA und Mag. Gerald Hauser sowie der Bundesminister für Bildung, Wissenschaft und Forschung Dr. Heinz Faßmann.
Bei der Abstimmung fand der gegenständliche Entschließungsantrag der Abgeordneten Mag. Martina Künsberg Sarre, Kolleginnen und Kollegen nicht die Zustimmung der Ausschussmehrheit (für den Antrag: S, F, N dagegen: V, G).
Zur Berichterstatterin für den Nationalrat wurde Abgeordnete Mag. Sibylle Hamann gewählt.
Als Ergebnis seiner Beratungen stellt der Unterrichtsausschuss somit den Antrag, der Nationalrat wolle diesen Bericht zur Kenntnis nehmen.
Wien, 2020 12 02
Mag. Sibylle Hamann Mag. Dr. Rudolf Taschner
Berichterstatterin Obmann