920 der Beilagen zu den Stenographischen Protokollen des Nationalrates XXVII. GP
Bericht
des Unterrichtsausschusses
über den Antrag 1585/A(E) der Abgeordneten Hermann Brückl, MA, Kolleginnen und Kollegen betreffend Klassenteilung in den Kernfächern, um darüber eine andere Bildungsintensivität zu erreichen
Die Abgeordneten Hermann Brückl, MA, Kolleginnen und Kollegen haben den gegenständlichen Entschließungsantrag am 17. Mai 2021 im Nationalrat eingebracht und wie folgt begründet:
„Es ist erwiesen, dass die Umstellung von Präsenzlehre in den Schulen zu Distance Learning zu massiv negativen Effekten auf den Kompetenz- und Wissenserwerb der Kinder führt. Jüngere Kinder sind genauso stärker negativ betroffen wie Kinder aus benachteiligten Haushalten. Auf Basis von Schätzungen in der Literatur kommen wir auf einen durchschnittlichen jährlichen Erwerbseinkommensverlust aller betroffenen SchülerInnen von 100-200 EUR pro Monat eines Schul-Lockdowns. Je nach konkreten Annahmen ergibt sich daraus ein Verlust von über 2 Milliarden Euro (0,5% des Bruttoinlandsprodukts (BIP)) oder mehr pro Schul-Lockdown-Monat. Darin inkludiert sind z.B. auch höhere Kosten aus Arbeitslosigkeit, die noch zusätzliche soziale Kosten impliziert.
(Quelle: Policy Brief Nr. 20/2020 des IHS, „Kosten von Schulschließungen zur Pandemiebekämpfung“ von Martin G. Kocher und Mario Steiner)
Diesen massiven Benachteiligungen, die durch die umstrittenen Corona-Maßnahmen der Bundesregierung entstanden sind, gilt es mit konkreten Maßnahmen entgegenzuwirken. Eine dieser Maßnahmen könnte die von Michael Hüther (Deutscher Wirtschaftsforscher und Direktor des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln) bei der New Work Experience 2021 in der Elbphilharmonie Hamburg im April vorgeschlagene Klassenteilung in den Kernfächern sein.
Konkret würde das bedeuten: Für zwei Jahre die Klassen in den Kernfächern teilen, um darüber eine andere Bildungsintensivität zu erreichen und somit einen Teil des Bildungsverlustes wieder aufholen zu können.“
Der Unterrichtsausschuss hat den gegenständlichen Entschließungsantrag in seiner Sitzung am 09. Juni 2021 in Verhandlung genommen. An der Debatte beteiligten sich außer der Berichterstatterin Abgeordneten Rosa Ecker, MBA die Abgeordneten Nico Marchetti, Petra Vorderwinkler, Katharina Kucharowits, Eva Maria Holzleitner, BSc, Klaus Köchl, Edith Mühlberghuber, Mag. Hannes Amesbauer, BA, Mag. Sibylle Hamann und Mag. Martina Künsberg Sarre sowie der Bundesminister für Bildung, Wissenschaft und Forschung Dr. Heinz Faßmann.
Bei der Abstimmung fand der gegenständliche Entschließungsantrag der Abgeordneten Hermann Brückl, MA, Kolleginnen und Kollegen nicht die Zustimmung der Ausschussmehrheit (für den Antrag: F, dagegen: V, S, G, N).
Zum Berichterstatter für den Nationalrat wurde Abgeordneter Nico Marchetti gewählt.
Als Ergebnis seiner Beratungen stellt der Unterrichtsausschuss somit den Antrag, der Nationalrat wolle diesen Bericht zur Kenntnis nehmen.
Wien, 2021 06 09
Nico Marchetti Dr. Heinz Faßmann
Berichterstatter Obmann