961 der Beilagen zu den Stenographischen Protokollen des Nationalrates XXVII. GP

 

Bericht

des Tourismusausschusses

über den Bericht der Bundesministerin für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus betreffend Tourismus in Österreich 2020 (III-349 der Beilagen)

Als eine der erfolgreichsten Tourismusdestinationen der Welt wurde Österreichs Tourismus von der Pandemie besonders hart getroffen – nicht zuletzt aufgrund des hohen Anteils von rund 70 Prozent an ausländischen Gästen. In den Jahren vor der Pandemie wurden regelmäßig Erfolge und Rekordzahlen im Tourismus verzeichnet, mit einem Einbruch dieser Dimension hat wohl niemand gerechnet.

Durch die COVID-19-Krise ist der internationale Reiseverkehr weitgehend zum Erliegen gekommen. Die Auswirkungen auf diese Branche sind dramatisch und teilweise noch gar nicht abschätzbar. Es ist keine Übertreibung, von einer Katastrophe zu sprechen, wenn sich 2020 die Anzahl der Gäste beinahe halbiert hat und die Nächtigungen regional um bis zu 75 Prozent zurückgegangen sind. Die Krise spiegelt sich auch in den aktuellen Arbeitslosenzahlen im Tourismus wider, die Zahl der Arbeitslosen hat sich im Jahr 2020 gegenüber dem Vorjahr beinahe verdoppelt.

Ein kleiner Lichtblick für den Tourismus in einer so schwierigen Zeit war die Entwicklung der Sommersaison. Viele Regionen Österreichs und vor allem die Ferienhotellerie waren im Sommer 2020 gut gebucht. „Urlaub in Österreich“ hat vor allem bei inländischen Gästen an Bedeutung gewonnen, viele Menschen haben die Schönheiten des eigenen Landes neu entdeckt. Im Zeitraum Juni bis Oktober gab es um 6,2 Prozent mehr Inlandsnächtigungen und damit sogar einen Rekordwert für diese Periode. Dadurch konnte regional das Fehlen ausländischer Gäste zumindest teilweise ausgeglichen werden.

Die Bundesregierung hat von Beginn an dafür gesorgt, dass Tourismus- und Freizeitbetriebe, die Veranstalter- und Reisebranche sowie die Gastronomie die Unterstützung erhalten, die sie benötigen. Mit zahlreichen Maßnahmen – von betrieblichen Förderungen über Haftungsübernahmen, von Steuererleichterungen bis zu Kurzarbeit, vom Lehrlingsbonus bis zum Schutzschirm für Veranstaltungen – wurde versucht, die schlimmsten Auswirkungen auf die Tourismusbranche abzufedern. Es konnten damit sicherlich nicht alle Folgen der Pandemie aus dem Weg geschaffen werden, aber einem Großteil der Betriebe das Überleben ermöglicht und ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zumindest eine Perspektive gegeben werden.

Tourismusbilanz 2020 – Tourismus massiv von COVID-19-Krise betroffen

Nach dem Rekordjahr 2019 führte die COVID-19-Pandemie nach Berechnungen von Statistik Austria und WIFO zu erheblichen Einbußen im Tourismus in Österreich: Die Zahl der Gästeankünfte schrumpfte um 45,8 % auf rund 25,0 Mio., jene der Übernachtungen um 35,9 % auf ca. 97,9 Mio. – damit entsprach das Niveau bei Ankünften jenem vor der Jahrtausendwende, das Nächtigungsvolumen den frühen 1970er-Jahren.

Indikatoren

Im Plan T – Masterplan für Tourismus ist die Erarbeitung eines neuen zukunftsgerichteten Indikatorensystems verankert, welches alle drei Dimensionen der Nachhaltigkeit abbilden und somit eine gesamthafte Betrachtung der Entwicklung des Tourismus ermöglichen soll. Dieses neue Indikatorensystem wurde erstmals im letzten Tourismusbericht 2019 veröffentlicht und bildet auch die Struktur für den nun vorliegenden Bericht.

Die Österreichische Hotel- und Tourismusbank: mehr als nur Finanzierung

Das einzigartige Kooperationsnetzwerk, gebündeltes Branchen-Know-how und persönlicher Einsatz machen die Österreichische Hotel- und Tourismusbank (ÖHT) zu einem Eckpfeiler der österreichischen Tourismusentwicklung.

Die Österreich Werbung

Als nationale Tourismusorganisation begeistert die Österreich Werbung (ÖW) für Österreich. Mit ihren weltweiten Marktaktivitäten positioniert die ÖW Österreich als attraktive Urlaubsdestination.

 

Der Tourismusausschuss hat den gegenständlichen Bericht in seiner Sitzung am 24. Juni 2021 in Verhandlung genommen.

Aufgrund eines am 24. Juni 2021 eingebrachten Verlangens des Parlamentsklubs der Österreichischen Volkspartei wird der vorliegende Bericht gemäß § 28b Abs. 4 des Geschäftsordnungsgesetzes des Nationalrates nicht enderledigt.

An der Debatte beteiligten sich außer dem Berichterstatter Abgeordneten Karl Schmidhofer die Abgeordneten Josef Muchitsch, Christian Ries, Fiona Fiedler, BEd, Barbara Neßler, Melanie Erasim, MSc, Henrike Brandstötter, Dr. Elisabeth Götze, Peter Schmiedlechner, Nikolaus Prinz, Gabriel Obernosterer und Rebecca Kirchbaumer sowie die Bundesministerin für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus Elisabeth Köstinger und der Ausschussobmann Abgeordneter Mag. Gerald Hauser.

 

Bei der Abstimmung wurde einstimmig beschlossen, dem Nationalrat die Kenntnisnahme des gegenständlichen Berichtes zu empfehlen.

Als Ergebnis seiner Beratungen stellt der Tourismusausschuss somit den Antrag, der Nationalrat wolle den Bericht der Bundesministerin für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus betreffend Tourismus in Österreich 2020 (III-349 der Beilagen) zur Kenntnis nehmen.

 

Wien, 2021 06 24

                              Karl Schmidhofer                                                          Mag. Gerald Hauser

                                   Berichterstatter                                                                           Obmann