Eingelangt am 01.03.2022
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Anfrage
der Abgeordneten Mag. Martina Künsberg
Sarre, Kolleginnen und Kollegen
an den Bundesminister für
Bildung‚ Wissenschaft und Forschung
betreffend Folgeanfrage III Technische
Universität Oberösterreich
Das BMBWF teilte in der Beantwortung 3335/AB
einer Anfrage der Abgeordneten Mag. Felix Eypeltauer, Kolleginnen und Kollegen
(3329/J) zur Technischen Universität Linz mit, zur "strukturierten
Erarbeitung der relevanten
Fragen und Bearbeitung relevanter Punkte
für einen universitätspolitischen Rahmenplan" sei
eine „Vorbereitungsgruppe“ eingesetzt worden. Involviert seien
das BMBWF, das Land Oberösterreich, die JKU,
die Kunst-Universität Linz, die FH Oberösterreich,
der Wissenschaftsrat, die TU-Austria sowie Wirtschaft bzw. Industrie.
Diese Vorbereitungsgruppe werde sich "um die folgenden fünf
zentralen Fragen kümmern und Vorschläge erarbeiten:
1. Standort und Name, 2. Kapazität, 3. Lehre und
Forschung, 4. Finanzierung sowie 5. grundsätzlicher
rechtlicher Rahmen."
In der Beantwortung 5269/AB der Anfrage Nr.
5285/J-NR/2021 betreffend Folgeanfrage Technische Universität Linz, der
Abg. Mag. Felix Eypeltauer, Kolleginnen und Kollegen blieb ein Großteil
der Fragen unbeantwortet, da die Arbeiten der Vorbereitungsgruppe bzw.
Konzeptgruppe noch nicht abgeschlossen wurden und noch kein
Gründungskonvent stattgefunden hatte. In der Beantwortung 6614/AB vom 19.
Juli 2021 wurde schließlich der Projektitel bekanntgegeben, zudem wurden
Details zur Vorbereitungsgruppe und zum Zeitplan sowie zu finanziellen Aspekten
übermittelt.
Im Jänner 2022 gab Minister Polaschek
bekannt, die neue Technische Universität in Oberösterreich werde in
Linz am Standort der Johannes-Kepler-Universität errichtet.
Uniko-Präsidentin Sabine Seidler sagte am 24. Februar 2022 allerdings vor
Journalist_innen, der Mehrwert dieser neuen Universität sei für sie
nicht sichtbar. "Unrund" mache sie, dass man "das übereilt
und hinhudelt" und "die Stakeholder nicht mitnimmt". Bisher
existierten lediglich Pressemitteilungen und ein Papier einer Konzeptgruppe. Es
sei aber nicht nachvollziehbar, wie diese Gruppe "ein sinnvolles
Konzept" machen könne, ohne sich über mehr als zwanzig neue
interdisziplinäre Masterstudien an den derzeitigen Unis, darunter
Automatisierung und Robotik sowie Smart Farming, zu informieren. Auch sehe
Seidler den "universitären Charakter" nicht, zudem
befürchte man finanzielle Abstriche, weil die neue Universität ab der
nächsten LV-Periode über das Unibudget finanziert werde.
Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher
folgende
Anfrage:
- Welche Ergebnisse hinsichtlich
- Name
- Kapazität
- Lehre und Forschung
- Finanzierung
- rechtlicher Rahmen (insbesondere
TU-Errichtungsgesetz)
gibt es bis dato?
- Anhand welcher Kriterien fiel die
Standortentscheidung auf Linz?
- Wer war an dieser Entscheidung beteiligt?
- In Anbetracht der Schaffung eines eigenen
Gesetzes für diese TU, anstelle der Aufnahme in das
Universitätsgesetz - wie wird der universitäre Charakter
sichergestellt?
- Welche Ergebnisse bzgl. wissenschaftlicher
Konzeption liegen bereits vor?
- Informierte sich die Konzeptgruppe über
das geplante Angebot neuer interdisziplinärer Masterstudien an den
derzeitigen Universitäten?
- Wenn nein, warum nicht?
- Kann der in der Anfragebeantwortung 6614/AB
genannte zeitliche Rahmenplan eingehalten werden?
- Wenn nein, warum nicht?
- Warum wird der vollständige
Studienbetrieb erst im Jahr 2024/25 aufgenommen und nicht bereits zum
Start im Jahr 2023?
- Hat der Gründungskonvent bereits seine
Arbeit aufgenommen?
- Wenn ja, wann und mit welchen bisherigen
Ergebnissen?
- Wer ist Teil dieses Gründungskonvents?
- Wenn nein, wann ist geplant, dass er seine
Arbeit aufnimmt?
- Medien berichteten über die
Gründung einer Errichtungsgesellschaft.
- Wie ist hier der Umsetzungsstand?
- Wer ist an dieser Errichtungsgesellschaft
beteiligt?
- Wie ist diese Gesellschaft strukturiert?
- Was ist der Aufgabenbereich dieser
Gesellschaft?
- Warum ist diese Gesellschaft notwendig?
- Wie wird sie finanziert?
- Zu welchen Zeitpunkten im Laufe der
Projektumsetzung seit 28. August 2020 wurde die
Universitätenkonferenz einbezogen und bzgl. welcher Punkte?
- Wann fand die letzte Kontaktaufnahme statt?
- In der Anfragebeantwortung 3335/AB vom 2.
November 2020, der Anfragebeantwortung 5269/AB
sowie der Anfragebeantwortung 6614/AB konnten noch keine
genaueren Angaben zur Kostendimension des Gesamtprojekts gemacht werden.
a. Ist dies mittlerweile möglich? Von welchen Kosten gehen Sie bis
dato aus?
- Ist es zutreffend, dass die Finanzierung der
TU OÖ ab der nächsten LV-Periode über das Unibudget
erfolgen wird?
- Wie wird sichergestellt, dass die anderen
Universitäten keine finanziellen Einbußen erleiden?
- Ist die Ausschreibung zum Thema
„Digitale Infrastrukturen an Universitäten“ bereits im
Gange?
- Wenn ja, kann sich die geplante Technische
Universität Oberösterreich daran beteiligen?
i. Wenn nein, warum nicht?
- Wenn nein, warum nicht und ab wann?
- In der Beantwortung 6614/AB teilte der
Minister mit: "Die Aufnahme der Technischen Universität
Oberösterreich im Nationalen Reformprogramm wird daher
voraussichtlich erst im Jahr 2022 erfolgen." Wird dieser Zeitplan
halten?
- Wenn ja, wie ist der derzeitige
Umsetzungsstand?
- Wenn nein, warum nicht?
- Mittel in welcher Höhe sind für
die Projektumsetzung bisher angefallen?
- Für welche Leistungen konkret und wer
erbrachte diese? Bitte um Auflistung.