10073/J XXVII. GP

Eingelangt am 03.03.2022
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Anfrage

die Abgeordneten Douglas Hoyos-Trauttmansdorff, Mag. Gerald Loacker und

Kolleginnen und Kollegen

an die Bundesministerin für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort

betreffend Österreichische Digitalwirtschaft.

 

Österreich hat eine wachsende Entwicklerlandschaft - die Software & IT Branche floriert und wird in Zukunft vor allem von anderen Wirtschaftszweigen stark nachgefragt werden. Österreich muss hier aktiv werden und darf diesen Aufschwung nicht verschlafen. Internationale Unternehmen stehen bei der Firmensitzgründung in Österreich immer vor demselben Problem: Das Fehlen von Fachkräften und die nie endende Bürokratie beim Beantragen einer Rot-weiß-Rot-Card macht es für Unternehmen schlichtweg unattraktiv, sich in Österreich niederzulassen (https://www.derstandard.at/story/2000131711950/oesterreichs-problem-fachkraefte-ins-land-zu-bekommen). 

Die Software & IT Branche ist einer der wichtigsten Impulsgeber für die Wirtschaft. Die österreichische Software-Branche generiert in ihrem Kerngeschäft rund 10,9 Mrd. Bruttowertschöpfung, inklusive indirekten und induzierten Effekten erhöht sich diese Wertschöpfung auf 14,5 Mrd. Euro, das sind 4,1 Prozent der Gesamtwirtschaft. Somit generiert der Software-Markt 4,1 Prozent der Gesamtwirtschaft, wobei davon 47% in Wien 14% in Oberösterreich, 11% in der Steiermark und der Rest in anderen Bundesländern erwirtschaftet wird.

 

Der Software-Markt ist ein Garant für 87.100 direkte Arbeitsplätze (1,9 Prozent der Gesamtbeschäftigung) und insgesamt 234.000 Arbeitsplätze (inklusive IT-Sektor im weiteren Sinne), d.h. jeder 20te Arbeitsplatz hängt heute direkt oder indirekt am Software-Markt. Damit verbunden sind 10,2 Mrd. Euro an generierten Steuern und Abgaben. In den kommenden zwei Jahren wird vom Verband Österreichischer Sicherheits-Ingenieure-VÖSI in der IT-Branche in allen genannten Bereichen ein Bedarf an zusätzlichem Personal erwartet (https://www.wko.at/branchen/information-consulting/unternehmensberatung-buchhaltung-informationstechnologie/voesi-branchenstudie.pdf).

 

Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgende

Anfrage:

  1. Wie groß ist der Wirtschaftszweig der Digitalwirtschaft in Österreich in den letzten 5 und 10 Jahren gemessen am Umsatz?
    1. Wie hoch wird der Umsatz für das Jahr 2022 geschätzt?
  1. Wie hoch war der beim Ministerium für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort gemeldete Umsatz des Wirtschaftszweigs Software-Entwicklung in den letzten fünf und zehn Jahren?
  2. Welche Initiativen wurden seitens des Ministeriums für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort zur Stärkung des Wirtschaftszweigs Software-Entwicklung in den letzten fünf Jahren umgesetzt bzw. auf den Weg gebracht?
  3. Welche Initiativen sind seitens des Ministeriums für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort zur Stärkung des Wirtschaftszweigs Software-Entwicklung geplant?
  4. Wie viele Personen (in VZÄ) waren in den letzten fünf und zehn Jahren im Bereich des Wirtschaftszweigs Software-Entwicklung tätig?
  5. Wie viele Unternehmen sind im Bereich des Wirtschaftszweigs Software-Entwicklung tätig?
    1. Wie viele Personen (in VZÄ) sind im Durchschnitt bei genannten Unternehmen tätig?
  1. Insbesondere der Bereich der Software-Entwicklung leidet in Österreich stark unter dem Fachkräftemangel. Welche Initiativen sind seitens des Ministeriums für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort geplant, um diesen Fachkräftemangel konkret einzudämmen?
  2. Welche Maßnahmen sind zur Verbesserung der Rot-weiß-Rot-Card in Planung, um den Mangel an qualifizierten ausländischen Arbeitskräften einzudämmen?