10084/J XXVII. GP

Eingelangt am 03.03.2022
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ANFRAGE

 

der Abgeordneten Dr. Dagmar Belakowitsch, Peter Wurm 

und weiterer Abgeordneter

an den Bundesminister für Arbeit

betreffend Zufriedenheit von Arbeitssuchenden mit dem Arbeitsmarktservice (AMS)

 

Das gewerkschaftsnahe „Momentum Institut“ hat sich mit der Zufriedenheit von Arbeitssuchenden mit dem Arbeitsmarktservice (AMS) beschäftigt. In einer Pressemitteilung wurden nun die Ergebnisse präsentiert:

 

Laut dem "Arbeitslosen-Monitor" der gewerkschaftsnahen Denkfabrik Momentum Institut fühlen sich vom AMS vor allem jene Arbeitssuchenden weniger gut behandelt, die ohnehin schlechtere Chancen auf dem Arbeitsmarkt haben. Arbeitslose Akademiker fühlten sich besser aufgehoben. Insgesamt habe jeder sechste Arbeitslose angegeben, sich für Stellen bewerben zu müssen, die nicht den eigenen Interessen und Fähigkeiten entsprechen würden, jeder Dritte haben dem zum Teil zugestimmt.

Jüngere Arbeitslose würden deutlich häufiger angeben, sie könnten ihre Interessen und Wünsche einbringen (73 Prozent aller unter 30-jährigen). Unter älteren Arbeitslosen sei der Wert deutlich niedriger: Nur 48 Prozent aller über 50-Jährigen könnten eigene Interessen einbringen.

"Auffällig ist die Verschärfung der Situation für Langzeit-Arbeitslose: Während Arbeitslose in den ersten drei Monaten die Beratung eher positiv erleben, steigt der Anteil an Befragten, die sich für Stellen bewerben müssen, die diesen Wünschen und Interessen nicht mehr entsprechen, mit der Dauer der Arbeitslosigkeit an", kritisiert Barbara Blaha, Leiterin des Momentum Instituts.

Sie fordert mehr Personal für das AMS und einen größeren Entscheidungsspielraum in der Auswahl von Kursen und Maßnahmen für die Arbeitslosen selbst, etwa über Wahlmöglichkeiten mit einem "Gutschein".

https://www.msn.com/de-at/nachrichten/inland/momentum-institut-ams-zufriedenheit-h%C3%A4ngt-von-jobchancen-ab/ar-AAUmzrO?ocid=msedgdhp&pc=U531

 

 

In diesem Zusammenhang stellen die unterfertigten Abgeordneten an den Bundesminister für Arbeit folgende

 

ANFRAGE

 

1)    Kennen Sie die Ergebnisse der Studie des gewerkschaftsnahen „Momentum Institut“ hinsichtlich der Zufriedenheit von Arbeitssuchenden mit dem Arbeitsmarktservice (AMS)?

2)    Wie bewerten Sie diese Ergebnisse?

3)    Wie bewerten Sie insbesondere das Ergebnis, dass jeder sechste Arbeitslose angegeben habe, sich für Stellen bewerben zu müssen, die nicht den eigenen Interessen und Fähigkeiten entsprechen würden?

4)    Wie bewerten Sie insbesondere das Ergebnis, dass nur 48 Prozent aller über 50-Jährigen bekanntgegeben hatten, dass sie bei der Arbeitsplatzsuche eigene Interessen einbringen konnten?

5)    Wie bewerten Sie insbesondere das Ergebnis, dass sich die Situation für Langzeitarbeitslose nach mehr als drei Monaten der Betreuung durch das AMS betreffend einer Berücksichtigung der eigenen Interessen bei der Arbeitsplatzsuche massiv verschlechtern würde?

6)    Wie bewerten Sie insbesondere das Ergebnis, dass mehr Personal im AMS die Situation für die Arbeitssuchenden verbessern würde?

7)    Wie bewerten Sie insbesondere das Ergebnis, dass bei Kursen und Maßnahmen des AMS eine größere Wahlmöglichkeit für die Arbeitssuchenden hergestellt werden sollte, etwa durch „Gutscheine“?