10147/J XXVII. GP
Eingelangt am 08.03.2022
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ANFRAGE
der Abgeordneten Rosa Ecker, MBA
und weiterer Abgeordneter
an die Bundesministerin für Frauen, Familie, Integration und Medien
betreffend qualitative Untersuchung der Frauenmorde
Im Zeitraum 2010 bis 2020 gab es insgesamt 777 (!) Fälle, in denen Frauen mit Mordversuchen bzw. Morden konfrontiert wurden – diese teilen sich auf in 319 Frauenmorde und 458 Mordversuche. Ende letzten Jahres wurden im Zuge eines „Gewaltschutzgipfels“ diesbezüglich konkrete Zahlen publiziert:
Eine deutliche Mehrheit der Opfer war jünger als 39 Jahre, sieben von zehn waren Österreicherinnen, in mehr als 80 Prozent der Fälle kannten sich Täter und Opfer. Knapp 40 Prozent der Opfer waren 18 bis 39 Jahre alt, 7,5 Prozent noch jünger, rund 32 Prozent zwischen 40 und 59, und 21 Prozent waren über 60 Jahre alt, so die Daten von Birgitt Haller, Leiterin des Instituts für Konfliktforschung. […] Die Daten aus der neuen Studie seien nur ein erster Schritt, wurde betont. Es folgt voraussichtlich bis zum Frühjahr eine qualitative Untersuchung der Fälle.[1]

In diesem Zusammenhang richten die unterfertigten Abgeordneten an die Bundesministerin für Frauen, Familie, Integration und Medien nachstehende
Anfrage
1. Wie ist der aktuelle Stand bezüglich der qualitativen Untersuchung der Fälle?
2. Wurden in diesem Zusammenhang bereits dementsprechende Maßnahmen oder Reformen geplant beziehungsweise umgesetzt?
a. Wenn ja, wie sehen diese im Detail aus und wann kann mit der Umsetzung gerechnet werden?
3. Wann kann mit der finalen Präsentation der qualitativen Untersuchung der Fälle gerechnet werden?
4. Wo wird diese Untersuchung publiziert?
5. Welche anderen Organisationen, Institute, Vereine etc. (außer dem Institut für Konfliktforschung) haben Ihr Ministerium bisher mit Daten und Zahlen bezüglich Frauenmorden versorgt?
6. Welche Erkenntnisse konnten aus diesen Daten und Zahlen bisher gewonnen werden?
7. Auf welche konkreten Studien, Daten, Zahlen, Umfragen, Erhebungen etc. stützen sich Ihre bisherigen Bemühungen zur Eindämmung der Gewalt an Frauen (Bitte um Auflistung nach Jahren ihrer Publikation)?
8. War bzw. ist Ihr Ministerium mit weiteren Ministerien (außer dem BMI) zur Untersuchung/Minimierung von Frauenmorden in Kontakt?
a. Wenn ja, mit welchen?
b. Wie ist der aktuelle Stand dieser Zusammenarbeit?
9. Welche Agenturen, Organisationen etc. beraten Ihr Ministerium in welchem Umfang bei der Planung und Umsetzung für Maßnahmen/Pläne zur Untersuchung beziehungsweise Minimierung von Frauenmorden?
10. Wie hoch waren die Ausgaben diesbezüglich Ihrerseits in den Jahren 2016 bis 2021 (Bitte um Auflistung nach Jahren)?