1015/J XXVII. GP

Eingelangt am 26.02.2020
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ANFRAGE

des Abgeordneten KO Kickl

und weiterer Abgeordneter

an die Bundesministerin für Frauen und Integration

betreffend Analphabeten in Integrationskursen

Kürzlich besuchte die zuständige Bundesministerin Susanne Raab den Österreichischen Integrationsfonds (ÖIF), der mit seinem Angebot an Deutsch- und Wertekursen bei der Integration hilft, um sich selbst ein Bild von der Lage zu machen. Dabei wurde betont, wie wichtig es sei, Deutsch zu lernen. Beim Pressestatement danach gab Bundesministerin Raab zu, dass sich bei manchen der Integrationsprozess schwieriger gestalten lasse: „Das liegt daran, dass die Menschen unterschiedlich ausgebildet sind. Wir haben Frauen und Männer aus Afghanistan, die noch nie in einer Schule waren. Denen müssen wir erst lernen, einen Stift zu halten“ (Quelle: https://www.krone.at/2097980, 14.02.2020).

Zur Situation in Deutschland berichtete die Austria Presse Agentur am 01. Februar 2020 wie folgt:

Jeder Sechste in deutschen Integrationskursen Analphabet

Utl.: Behördenchef sieht Problem für Integration in Arbeitsmarkt Düsseldorf

Jeder sechste Teilnehmer eines Integrationskurses in Deutschland kann nicht lesen und schreiben. Bei den Analphabeten handle es sich vorwiegend um Geflüchtete, sagte der Chef des Flüchtlingsbundesamts BAMF, Hans-Eckhard Sommer, der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Samstagsausgabe). Für die Integration in den Arbeitsmarkt stelle dies ein Problem dar: "Aus dem Kreis der geflüchteten Menschen sind derzeit noch 450.000 arbeitssuchend gemeldet." Das Bundesamt sei sich "immer bewusst" gewesen, "dass über den Fluchtweg nur wenige Fachkräfte ankommen", sagte Sommer. "Rund 17 Prozent der Teilnehmenden unserer Integrationskurse sind Analphabeten." Deren Motivation, etwas zu lernen, schätzt der Behördenchef als hoch ein: "Besonders die Menschen in den Alphabetisierungskursen nehmen wir als sehr engagiert wahr." Von denen, die zuvor nicht lesen und schreiben konnten, schafften 13 Prozent das Sprachniveau B1, was sechs Jahren Schulunterricht in einer Fremdsprache entspreche, sagte Sommer. 40 Prozent erreichten immerhin das etwas niedriger liegende Niveau A2: "Das ist eine große Leistung."

In diesem Sinne stellen die unterfertigten Abgeordneten an die Bundesministerin für Frauen und Integration folgende

Anfrage

1. Wie viele vom ÖIF selbst durchgeführte oder durch den ÖIF zertifizierte Deutschkurse wurden – aufgegliedert auf die Jahre 2015 bis 2019 – angeboten?

2. Durch welche Institutionen wurden wie viele und welche Deutschkurse – aufgegliedert auf die Jahre 2015 bis 2019 – durchgeführt?

3. Welches Sprachniveau wurde in diesen Deutschkursen – aufgegliedert auf die Jahre 2015 bis 2019 – angestrebt?

4. Wie viele Personen – aufgeschlüsselt nach Bundesländern, Nationalität der Kursteilnehmer, Jahr und angestrebtem Leistungsniveau – nahmen von 2015 bis 2019 an diesen Deutschkursen teil?

5. Wie viele Personen – aufgeschlüsselt nach Bundesländern, Nationalität der Kursteilnehmer, Jahr und angestrebtem Leistungsniveau – schlossen von 2015 bis 2019 diese Deutschkurse erfolgreich ab?

6. Wie viele vom ÖIF selbst durchgeführte oder durch den ÖIF zertifizierte Alphabetisierungskurse wurden – aufgegliedert auf die Jahre 2015 bis 2019 – durchgeführt?

7. Wie viele Personen – aufgeschlüsselt nach Nationalität, Muttersprache und Alter der Kursteilnehmer sowie Stufe, Bundesländern und Jahr – nahmen von 2015 bis 2019 an diesen Alphabetisierungskursen teil?

8. Wie viele erfolgreiche Absolventen von Alphabetisierungskursen – aufgeschlüsselt nach Bundesländern, Nationalität der Kursteilnehmer und Jahr – schlossen danach auch einen Deutschkurs der Stufe A1 erfolgreich ab?

9. Wie viele dieser erfolgreichen Absolventen von A1-Deutschkursen – aufgeschlüsselt nach Bundesländern, Nationalität der Kursteilnehmer und Jahr – schlossen danach auch einen Deutschkurs der Stufe A2 erfolgreich ab?

10. Wie viele dieser erfolgreichen Absolventen von A2-Deutschkursen – aufgeschlüsselt nach Bundesländern, Nationalität der Kursteilnehmer und Jahr – schlossen danach auch einen Deutschkurs der Stufe B1 erfolgreich ab?

11. Wie viele dieser erfolgreichen Absolventen von B1-Deutschkursen – aufgeschlüsselt nach Bundesländern, Nationalität der Kursteilnehmer und Jahr – schlossen danach auch einen Deutschkurs der Stufe B2 erfolgreich ab?

12. Wie hoch waren – aufgegliedert auf die Jahre 2015 bis 2019 – die von Ihrem Ressort getragenen Kosten für alle Deutschkurse?

13. Wie hoch waren – aufgegliedert auf die Jahre 2015 bis 2019 – die von Ihrem Ressort getragenen Kosten für Alphabetisierungskurse?

14. Wie viele vom ÖIF selbst durchgeführte oder durch den ÖIF zertifizierte Werte- und Orientierungskurse wurden – aufgegliedert auf die Jahre 2015 bis 2019 – angeboten?

15. Durch welche Institutionen wurden wie viele diese Werte- und Orientierungskurse – aufgegliedert auf die Jahre 2015 bis 2019 – durchgeführt?

16. Wie viele Personen – aufgeschlüsselt nach Bundesländern, Nationalität der Kursteilnehmer und Jahr – nahmen von 2015 bis 2019 an diesen Werte- und Orientierungskursen teil?

17. Wie viele Personen – aufgeschlüsselt nach Bundesländern, Nationalität der Kursteilnehmer und Jahr – schlossen von 2015 bis 2019 diese Werte- und Orientierungskursen erfolgreich ab?

18. Wie hoch waren – aufgegliedert auf die Jahre 2015 bis 2019 – die von Ihrem Ressort getragenen Kosten für alle Werte- und Orientierungskurse?