10218/J XXVII. GP
Eingelangt am 23.03.2022
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Anfrage
der Abgeordneten Julia Seidl, Kolleginnen und Kollegen
an die Bundesministerin für Landwirtschaft‚ Regionen und Tourismus
betreffend Büro der Österreich Werbung in Moskau nach wie vor geöffnet
In der Nacht auf den 24.02.2022 hat Russland den Angriffskrieg auf die Ukraine gestartet. Die Europäische Union hat seitdem zahlreiche Wirtschaftssanktionen über Russland verhängt. Eine Reihe russischer Banken wurden wegen der anhaltenden militärischen Invasion in der Ukraine aus einem der größten internationalen Zahlungssysteme Swift ausgeschlossen. Die Auslandsreserven der russischen Notenbank wurden in der EU, den USA, Kanada und anderen Saaten eingefroren, der Rubel befindet sich im freien Fall. Viele multinationale Unternehmen haben aus Protest sämtliche Aktivitäten in Russland ausgesetzt. Die Menschen in Russland bekommen neben i-Phones auch kein Coca Cola mehr, McDonalds hat seine 860 Outlets in Russland geschlossen. Der Flugverkehr wurde international eingeschränkt und der Luftraum in der EU - und damit auch in Österreich - wurde für russische Flugzeuge gesperrt.
Während das offizielle Österreich sämtliche Sanktionen vollinhaltlich mitträgt, erweckt die Österreich Werbung den Anschein, dem russischen Geld größere Wichtigkeit beizumessen als der Rettung von ukrainischen Menschenleben. Wörtlich ist in dem eingangs erwähnten Interview zu lesen: "Das Büro in Moskau soll weiter bestehen bleiben. Klarerweise ist das Ende dieses Konfliktes nicht absehbar. Normalerweise kommt der Tourismus in Russland nach Krisen aber wieder schnell in Gang. Natürlich ist das jetzt kein „Business as Usual“. Wir sind reaktiv für die Partner verfügbar und setzen jetzt keine Marketingaktivitäten oder Ähnliches."
Umso irritierender ist es, dass die Österreich Werbung ihr Büro in Moskau nach wie vor offen hält und damit nicht mit der selben Schärfe den Angriffskrieg Russlands verurteilt. In einem ÖGZ Interview vom 08.03.2022 spricht der - sich nach wie vor in Moskau befindende - Markt Manager Gerald Böhm über die Lage vor Ort und bezeichnet diese als "sehr angespannt" https://www.gast.at/news/die-lage-ist-sehr-angespannt-47719 (zuletzt abgerufen am 16.03.2022).
Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgende
i. Wenn ja, bitte begründen.
i. Wenn ja, bitte begründen.