10278/J XXVII. GP

Eingelangt am 23.03.2022
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Anfrage

der Abgeordneten Mag. Gerald Loacker, Kolleginnen und Kollegen

an den Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz

betreffend Medikamente gegen Covid-19

 

Die Coronapandemie hat die Welt seit mittlerweile zwei Jahren im Griff, und trotz der Entwicklungen im Bereich der Impfstoffe ist bisher kein klares Ende ersichtlich. Nach wie vor müssen Patienten auf Intensivstationen behandelt werden. Und nach wie vor werden dabei oft nur Folgeerscheinungen der Erkrankung in Organen behandelt, da die Entwicklung von effektiven Medikamenten gegen Viruserkrankungen ausgesprochen schwierig ist. Gleichzeitig haben die Mutationen des Virus dazu geführt, dass sich immer mehr Menschen mit einem leichten Verlauf anstecken und zeitgleich in Absonderung sind, was zu hohen Personalausfällen führt. Diese Personen haben aber oft gar keine Ansprache. Immer noch erhalten wir laufend unterschiedliche Berichte von Bürgerinnen und Bürgern, wer wann einen Absonderungsbescheid, einen Kontakterhebungsbogen oder einen Anruf von 1450 zur Symptomerhebung erhalten hat. Die Personalausfälle sind mittlerweile so groß, dass die Gesundheitsämter selbst aufgrund der hohen Infektionszahlen angeben, das Contacttracing einzustellen (1)

Ein Bild, das Text enthält.

Automatisch generierte Beschreibung

 

 

Aufgrund dessen und weil beispielsweise auf Social Media - bei vielen Personen aber auch im privaten oder beruflichen Umfeld zeigt, dass auch bei nicht-hospitalisierungswürdigen Verläufen bei Dreifachgeimpften immer mehr Symptome auftreten und sich die Rekonvaleszenzzeit verlängert, stellt sich die Frage, welche Behandlungsmethoden mittlerweile genutzt werden.

Laut Gesundheitsministerium gab es vergangenen Sommer EU-weite Bestellungen von Remdesivir (2), bei der Behandlung mit monoklonalen Antikörpern beziehungsweise mit Rekonvaleszenzplasma zeigte sich das Gesundheitsministerium schon zurückhaltender. Obwohl ein Jahr vergangen ist, zeigt sich aber, dass das es bei den Behandlungsmethoden nach wie vor Probleme gab. So wurde das Gesundheitsministerium Mitte November beispielsweise vom Wirtschaftsministerium aufgefordert, bei den Bestellungen nicht weiter zu verzögern (3), Mitte Dezember wurde der zugehörige Beschluss im Nationalrat gefasst (4). Ab 22. Dezember 2021 war die gemeinsame Beschaffung über die EU-Procurements damit nicht mehr Dreh- und Angelscheibe, sondern schon vor Beschluss des Bundesrates hatte das Gesundheitsministerium drei Direktverträge abgeschlossen (5).

Nach wie vor finden sich auf der Website des Gesundheitsministeriums drei Medikamente zur Behandlung von Covid (6), obwohl seitens der EMA bereits sieben Medikamente zur Behandlung von Covid-19 zugelassen wurden(7). Neben den angekündigten drei Rahmenverträgen wurde breit berichtet, dass ab 23. März Paxlovid bei allen Hausärzten verfügbar sein werde (9), in der Stadt Wien waren bereits in der Woche zuvor 2.400 Behandlungen mit Paxlovid vermittelt worden (8). Fraglich ist daher, wie es tatsächlich um den Behandlungsstand steht, welche Richtlinien es bereits für Verschreibungen, die Abwicklung von eRezepten und die Kategorisierung von Patient:innen ohne tatsächliche Untersuchung gibt.

(1) https://twitter.com/georg_renner/status/1504360997951356931?s=20&t=lTQkLbgaUdusBvdKx8Sszg 

(2) https://www.parlament.gv.at/PAKT/VHG/XXVII/AB/AB_06236/index.shtml

(3)https://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20211115_OTS0176/schramboeck-statt-lockdown-drohkulisse-fuer-geimpfte-muss-gesundheitsminister-endlich-tempo-bei-medikamentenbeschaffung-machen

(4) https://www.parlament.gv.at/PAKT/PR/JAHR_2021/PK1468/

(5) https://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20211220_OTS0162/mueckstein-erste-lieferung-von-covid-19-arzneimittel-in-oesterreich-angekommen

(6) - Stand 21.03.2022 https://www.sozialministerium.at/Corona-Schutzimpfung/Medikamente/Haeufig-gestellte-Fragen.html

(7) https://www.ema.europa.eu/en/human-regulatory/overview/public-health-threats/coronavirus-disease-covid-19/treatments-vaccines/treatments-covid-19/covid-19-treatments-authorised

(8) https://kurier.at/wissen/gesundheit/corona-ab-dieser-woche-behandlung-mit-medikament-paxlovid-bei-hausarzt-moeglich/401945911

(9) https://twitter.com/mariodujakovic/status/1504893046709796867?s=20&t=lTQkLbgaUdusBvdKx8Sszg

 

Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgende

Anfrage:

 

  1. Welche Medikamente werden in Österreich aktuell standardmäßig zur Behandlung von Covid-19-Patienten verwendet?
  2. Welche Medikamente wurden in welchen Mengen und um welchen Preis im Rahmen des EU-Procurements bisher bestellt und geliefert? (Bitte um Aufschlüsselung nach Liefermenge pro Monat)
    1. Wie wurden diese an die Bundesländer verteilt? (Bitte um Aufschlüsslung des Lieferdatums und der jeweiligen Menge pro Medikament und Bundesland)
    2. Wie viele Medikamente wurden bisher an Patient:innen ausgegeben? (Bitte um Aufschlüsselung nach Bundesland und Monat sowie Abgabe über Krankenhäuser, Bundeslandstellen oder niedergelassene Ärzte)
    3. Wie wurden Wirkung und Nutzen erhoben?
    4. Mit welchen Ergebnissen?
    5. Welche Ablaufdaten hatten diese Medikamente? (Bitte um Aufschlüsslung des Ablaufdatums nach Medikament und Lieferzeitpunkt sowie Lieferzeitpunkt an die jeweiligen Bundesländer)
  1. Wie viele Medikamente wurden in welchen Mengen und um welchen Preis durch das BMSGPK beschafft? (Bitte um Aufschlüsselung nach Liefermenge pro Monat)
    1. Wie wurden diese an die Bundesländer verteilt? (Bitte um Aufschlüsslung des Lieferdatums und der jeweiligen Menge pro Medikament und Bundesland)
    2. Wie viele Medikamente wurden bisher an Patient:innen ausgegeben? (Bitte um Aufschlüsselung nach Bundesland und Monat sowie Abgabe über Krankenhäuser, Bundeslandstellen oder niedergelassene Ärzte)
    3. Wie wurden Wirkung und Nutzen erhoben?
    4. Welche Ablaufdaten hatten diese Medikamente? (Bitte um Aufschlüsslung des Ablaufdatums nach Medikament und Lieferzeitpunkt sowie Lieferzeitpunkt an die jeweiligen Bundesländer)