10432/J XXVII. GP
Eingelangt am 30.03.2022
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Anfrage
der Abgeordneten Michael Bernhard, Kolleginnen und Kollegen
an den Bundesminister für Soziales‚ Gesundheit‚ Pflege und Konsumentenschutz
betreffend Wochengeld und Karenzen in der Selbstständigkeit - eine Herausforderung
Selbstständige Arbeit ist oftmals weitaus herausfordernder, als unselbstständige Erwerbstätigkeit. In Österreich wird die sonst immer groß gelobte unternehmerische Kompetenz aber oft mit bürokratischen Hürden und höheren Kosten für weniger Leistungen belohnt. Noch herausfordernder stellen sich sogenannte "Sondersituationen" dar, wenn beispielsweise eine Schwangerschaft die regulären Versicherungsverhältnisse unterbricht. So scheint es bei der SVS immer wieder Probleme bei der Auszahlung des Wochengeldes zu geben, da die Kommunikation zwischen Versicherung und Finanzamt und Fälligkeitsstellungen, die die geänderten Einkommensverhältnisse nicht berücksichtigen, große (finanzielle) Herausforderungen darstellen.
Nichtsdestotrotz ist es gerade in Ausnahmesituationen wie rund um eine Geburt wichtig, finanzielle Sicherheit zu haben und nicht mit spontanen Ausfällen rechnen zu müssen. Planungssicherheit würde aber im Vorhinein klare Informationen über Bezüge für Wöchnerinnen bedeuten. Aufgrund der langen Meldefristen weiß auch die SVS früh, wann der Geburtstermin erwartet wird und kann daher auch berechnen, ob Fälligstellungen in den Bezugszeitraum fallen und ebenso die eigenen Auszahlungen rechtzeitig berechnen. Für die Bezieherinnen würde eine derartige Abstimmung der Auszahlungen die finanzielle Sicherheit während des Mutterschutzes erhöhen.
Stattdessen ist in Informationsfoldern nachzulesen, dass Wochengeld üblicherweise in einer Tranche zum Ende des Anspruchszeitraums erfolgt (1) und in der Praxis gibt es Berichte, dass die Auszahlung offenbar in zwei oder drei Tranchen und mit einigen Verspätungen erfolgt. Nachdem Wochengeld und der Übergang in das Kinderbetreuungsgeld aber verhindern sollen, dass die Geburt eines Kindes eine unternehmerische und finanzielle Belastung darstellt, scheint zusätzliche Transparenz angebracht.
(1) https://www.svs.at/cdscontent/load?contentid=10008.729377&version=1580913749
Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgende
Bitte um Aufschlüsselung aller Angaben nach Jahr und Bundesland
i. Falls es derartige Fälligstellungen gab: Warum erfolgten diese nicht an den dafür vorgesehenen Daten?