Eingelangt am 05.04.2022
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Anfrage
der Abgeordneten Mag. Gerald Loacker,
Kolleginnen und Kollegen
an den Bundesminister für
Soziales‚ Gesundheit‚ Pflege und Konsumentenschutz
betreffend Leitung der
Medizinmarktaufsicht (Folgeanfrage)
Nach medialer Aufregung um die Besetzung der
Medizinmarktaufsicht (1,2) hat Johannes Rauch kurz nach Amtsantritt
möglicherweise auch aufgrund der resultierenden Entsendung zur EMA (3) im
Sozialausschuss Mitte März eine Neuevaluierung der Postenbesetzung
versprochen. Die erste Anfragebeantwortung 9418/AB zur Neubestellung der
Medizinmarktaufsicht zeigt allerdings, dass es seitens des Ministeriums
offenbar unterschiedliche Auslegungen von Verantwortung und Aufsicht gibt. So
will der neue Minister einerseits die Bestellung neu evaluieren, andererseits
soll das Ministerium der Antwort zufolge nicht involviert gewesen sein - obwohl
ein Bediensteter des Ministeriums in der Hearingkommission vertreten war.
Entweder Angestellte des Ministeriums
erledigen die Mitsprache an Postenbesetzungen ohne Reporting innerhalb des Hauses
und es gibt keine ausreichenden Berichtswege oder es gab bis zum Amtsantritt
des neuen Ministers nicht genug Aufschrei und öffentliche Debatte, um die
Besetzung der Medizinmarktaufsicht doch zu prüfen. Ebenso fraglich ist
damit, inwiefern die Postenbesetzung tatsächlich ordnungsgemäß
abgelaufen ist, wenn die kommunizierte Kandidatin die einzige von acht
berücksichtigten Bewerbern nicht den verlangten Ausbildungsnachweis
erbringen kann und warum seitens des Ministeriums gegen diese Auswahl nicht
früher Einspruch erhoben wurde.
- https://kurier.at/politik/inland/aufregung-pharma-lobbyistin-soll-chefin-der-medizinmarktaufsicht-in-der-ages-werden/401887997
- https://www.sn.at/politik/innenpolitik/aufregung-nach-ages-postenbesetzung-der-drehtuereffekt-droht-in-beide-richtungen-116347900
- https://www.parlament.gv.at/PAKT/VHG/XXVII/J/J_09679/index.shtml
Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher
folgende
Anfrage:
- Welche konkreten Punkte haben dazu
geführt, dass der Bundesminister, wie im Ausschuss am 16.03.2022
erklärt, die Besetzung der Medizinmarktaufsicht erneut prüfen
wollte?
- Welche Handhabe hat das BMSGPK, um die
Besetzung neu zu evaluieren, wenn das Ministerium laut Anfragebeantwortung
(9418/AB) keinerlei Verantwortung für die Anstellung von Mitarbeitern
der AGES hat?
- Werden in Folge der aktuellen Ereignisse die
Berichtswege für Postenbesetzungen bei Tochterunternehmen des Staates
im Zuständigkeitsbereich des Ministeriums angepasst?
- Werden in Folge der aktuellen Ereignisse die
Berichtswege von Mitarbeitern, die in Besetzungen involviert sind,
innerhalb des Ministeriums angepasst?
- Welche Konsequenzen folgen, wenn das BMSGPK
entscheidet, dass die geplante Besetzung nicht die bestgeeignete Person
wurde?
- Welcher Zeitraum wäre vorgesehen, um
die Leitung der Medizinmarktaufsicht neu auszuschreiben?
- Welcher Zeitraum wäre vorgesehen, bis
ein neues Hearing zur Leitung der Medizinmarktaufsicht erfolgen kann?
- Welcher Zeitraum wäre vorgesehen, bis
definitiv eine Nachbesetzung gefunden sein muss?
- Welche Konsequenzen folgen, wenn das BMSGPK
entscheidet, dass die geplante Besetzung die bestgeeignete Person wurde?
- Mit Ende März trat die bisherige
Leiterin der Medizinmarktaufsicht Christa Wirthumer-Hoche in den
Ruhestand, wodurch die Stelle unbesetzt ist. Welche Maßnahmen wurden
seitens der AGES gesetzt, um den Posten bis zur finalen Nachbesetzung
nicht leer stehen zu lassen?
- Welche Maßnahmen wurden gesetzt, um in
der Zwischenzeit den Entsendungsposten bei der EMA zu besetzen?
- Falls ja: welche und wie wurde eine Vertretung
ausgesucht?
- Falls nein: Welche Konsequenzen hat es
für die Republik Österreich, wenn keine qualifizierte Person an
die EMA entsandt wird?