10700/J XXVII. GP
Eingelangt am 12.04.2022
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ANFRAGE
des Abgeordneten Peter Wurm, Dr. Dagmar Belakowitsch
und weiterer Abgeordneter
an den Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz
betreffend Kontingentierung von Waren im österreichischen Handel
Medienberichte, wie zuletzt in der Gratistageszeitung „Heute“ machen heimische Konsumenten hellhörig:
„Heimische Supermärkte müssen Produkte kontingentieren, einiges ist auch komplett ausverkauft. "Heute" hat die Geheim-Akte, was besonders knapp ist.“
„Die heimischen Supermärkte müssen aufgrund von Inflations-Explosion und Ukraine-Krieg bereits erste Waren beschränken, mittelfristig rechnet der Handelsverband mit Lieferengpässen quer durch das gesamte Sortiment und manche Produkte sind bereits komplett ausgefallen – "Heute" berichtete. Das ist die Geheimakte, wo gerade Einkaufs-Alarmstufe Rot herrscht.“
„Verfügbarkeitsengpässe gibt es im heimischen Handel aktuell laut Handelsverband vor allem bei jenen Produkten, die als Sachspenden für Kriegsflüchtende von heimischen Kunden und Unternehmen verstärkt nachgefragt werden, etwa Babynahrung und Windeln, Mehl, Kaffee, Konserven und Dosenware, Reis und Nudeln, Hygieneartikel, Toilettenpapier und Sonnenblumenöl.“
„Mittelfristig wird laut Handelsverband mit "lokal begrenzten Lieferengpässen, quer durch das Sortiment", gerechnet. Das betrifft abgesehen von den bereits genannten Artikeln auch Milch und Milchmischgetränke, Öle (Sonnenblumenöl, Rapsöl), Gemüsekonserven, Obstkonserven (Ananas, Pfirsiche), Tomaten, Fleischkonserven, Fertiggerichte, Teigwaren, Couscous, Gebäck sowie Geflügel/Fleisch.“
„Einige Handelsketten haben laut Handelsverband mittlerweile Kontingentierungen bei Öl und Toilettenpapier. Hier bekommen die Händler nur die durchschnittliche Menge des Vorjahres und keine erhöhten Mengen, Kunden können mancherorts bereits nicht mehr beliebig große Mengen kaufen. Bei Konserven kann momentan bis zu ein Viertel der Kundennachfrage nicht bedient werden.“
„Bei Fertigprodukten von Unternehmen wie Nestle oder Unilever fallen einzelne Artikel auch komplett aus, so der Handelsverband. Glück sei, dass es bei vielen Produkten noch Alternativen gebe. Dennoch mahnt der Verband dazu, von Hamsterkäufen abzusehen, denn übermäßige Bevorratungskäufe würden die Lebensmittellieferketten stark unter Druck setzen.“
„Gleichzeitig mit den Lieferengpässen erwartet der Handelsverband auch eine "zweite Teuerungswelle" im Lebensmittelhandel. "Die Lebensmittelpreise werden nach Einschätzung des Handelsverbandes in den kommenden Wochen deutlich zulegen", heißt es. In der ersten Welle schossen die Preise für Butter (+22 Prozent), Öl (+12,9 Prozent) und Limonaden (+10 Prozent) nach oben. In der zweiten Welle wird es nun aller Voraussicht nach insbesondere Fleisch, Eier, Bier, Getreideprodukte und bei Hygieneprodukte treffen – jeweils zu zweistelligen Prozentsteigerungen. "In Österreich und Deutschland haben bereits erste Handelsketten damit begonnen, die Preise anzuheben. Wir werden das zeitnah überall in den Supermärkten an den Preisschildern sehen können", so der Handelsverband. Es werde "zumindest auf absehbare Zeit keine anhaltende Abwärtsbewegung mehr bei den Preisen geben".“
Quelle: Die Geheim-Akte – das wird in den Supermärkten knapp (msn.com)
In diesem Zusammenhang richten die unterfertigten Abgeordneten an den Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz nachstehende
ANFRAGE
1) Haben Sie offizielle Informationen betreffend „Kontingentierungen“ von Waren im österreichischen Handel?
2) Wenn ja, wer hat Ihnen diese übermittelt?
3) Bei welchen Waren bestehen diese „Kontingentierungen“ von Waren im österreichischen Handel?
4) Sind die sachpolitischen Ursachen für diese „Kontingentierungen“ bereits bestehende Lieferengpässe für Waren im österreichischen Handel?
5) Wie stellt sich die aktuelle Versorgungslage bei Babynahrung dar?
6) Wie stellt sich die aktuelle Versorgungslage bei Windeln dar?
7) Wie stellt sich die aktuelle Versorgungslage bei Mehl dar?
8) Wie stellt sich die aktuelle Versorgungslage bei Konserven und Dosenwaren dar?
9) Wie stellt sich die aktuelle Versorgungslage bei Reis und Nudeln dar?
10) Wie stellt sich die aktuelle Versorgungslage bei Hygieneartikel und Toilettenpapier dar?
11) Wie stellt sich die aktuelle Versorgungslage bei Sonnenblumenöl dar?
12) Welche Maßnahmen setzt das Konsumentenschutzministerium, um gemeinsam mit dem österreichischen Handel die Konsumenten über die aktuelle Versorgungslage aktuell zu informieren?