10817/J XXVII. GP
Eingelangt am 27.04.2022
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ANFRAGE
der Abgeordneten Mag. Gerald Hauser
und weiterer Abgeordneter
an den Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz
betreffend negative Folgen der Corona-Maßnahmen auf die Gesundheit der Bevölkerung
Die Corona-Maßnahmen machen das Leben schwer. Nicht nur die Wirtschaft, das Schulwesen und das freie Reisen sind betroffen, auch die Gesundheit der Menschen leidet und das obwohl die Corona-Maßnahmen wegen der Gesundheit eingeführt wurden, wie die Regierung nicht müde wird zu betonen. Leider sehen wir auf einer Seite eine große psychische Belastung der Bevölkerung und damit negative Folgen auf die psychische Gesundheit, wie auch auf die körperliche Gesundheit und Fitness. Und es kommen solche Fälle wie der nachfolgende vor, bei dem die Corona-Maßnahmen sogar lebensbedrohlich für Kranke sind.
Bericht in Mein Bezirk vom 30. März 2022:[1]
„Positiver Covid-Test kostete Top-Anwalt beinahe das Leben!
HORN/WIEN. Rechtsanwalt Thomas Singer musste drei Krankenhäuser besuchen, bevor er Hilfe bekam. Begonnen hat seine Odyssee mit starken Schmerzen im Unterleib, wegen derer er mit dem Notarztwagen in die Privatklinik Döbling gebracht wurde. Die Notärztin vermutete entweder eine Blasenentzündung oder Nierenkolik, meinte aber, dass ohne Röntgen oder Ultraschall keine genaue Diagnose möglich sei. Das Krankenbett wurde vorbereitet, dem Anwalt eine Infusion gegen die Schmerzen verabreicht und Blut abgenommen, ein CT-Röntgen veranlasst.
PCR-Test: positives Ergebnis veränderte alles
Für die Aufnahme in der Privatklinik erfolgte auch ein Covid PCR-Test. Das positive Ergebnis veränderte alles: Nachdem die Privatklinik Döbling seitens der Gemeinde Wien, keine Covid-Patienten behandeln darf, wurde abermals der Notarztwagen herbeigerufen. Singer kam in die Aufnahmestation für Covid-Infizierte in der Klinik Floridsdorf. Auch die diensthabende Notärztin im Notarztwagen vermutete, dass die Schmerzen im Unterleib von Singer nichts mit der Covid-Infektion zu tun hatten, und teilte dies der vor Ort dienstverrichtenden zuständigen Krankenschwester mit.
Nachdem man dem Anwalt abermals Blut abgenommen hatte, ließ man ihn warten. Niemand kümmerte sich um ihn oder die anderen Wartenden. Auch dann nicht, als Singer erbrach und am Boden kniete vor Schmerzen. Singers Zustand wurde immer schlechter. Trotzdem begann er, für die im Warteraum sitzenden Menschen zu intervenieren. Als er das Personal auf die Missstände hinwies, dass die Wartenden ohne Hilfe, sogar ohne Wasser allein gelassen würden, wurde ihm unfreundlich mitgeteilt, man würde die Polizei rufen, wenn er sich aufrege oder das Spital verlasse, um sich anderswo behandeln zu lassen.
Trotz Schmerzen und Erbrechen nach Hause geschickt
Erst gegen 21 Uhr, eingeliefert in die Klinik Floridsdorf wurde er bereits gegen 16 Uhr, kam Singer an die Reihe. Abermals übergab sich Singer und brach im Behandlungsraum zusammen. Man setzte ihm eine Schmerzinfusion und er begann sich leicht zu erholen. Im Zuge der Besprechung mit dem behandelnden Arzt betonte Singer, dass die Symptome laut seiner Internistin nichts mit Covid zu tun hätten und verwies auch auf die Ausführungen der beiden Notärztinnen, die das ebenfalls vermuteten. Der Arzt meinte, laut Blutbild wäre alles in Ordnung und ein Röntgen oder gar Ultraschall brauche man daher nicht zu machen. Da die Symptome am selben Tag aufgetreten seien wie die Covid-Infektion, stünden die Symptome ausnahmslos im Zusammenhang mit der Infektion. In weiterer Folge wurde Mag. Singer mit der Rettung in häusliche Pflege nach Hause geschickt.
Rettung im Klinikum Horn
Die Schmerzen wurden immer stärker, weshalb Singer am nächsten Tag mit der Rettung ins Klinikum Horn gebracht wurde. Anhand eines CT-Röntgens wurde ein Darmverschluss diagnostiziert und sogleich operiert. In all der Zeit, vom Ankommen mit der Rettung im LK-Horn, während der Operation und beim Erwachen im Aufwachraum, wurde Singer ständig betreut. Das war vorbildlich. Das medizinische Personal des LK-Horns hat sein Leben gerettet.
Die Covid-Infektion hatte aber bei ihm zuerst wichtige Untersuchungen verhindert. Nun stellt er sich die Frage, wie viele Menschenleben - insbes. in der Klinik Floridsdorf - riskiert werden, nur weil man alles auf eine Covid-Infektion reduziert und div. andere Symptome ignoriert.
Stellungnahme der Klinik Floridsdorf
Die Stellungnahme der Klinik Floridsdorf (Wiener Gesundheitsverbund): "Herr Mag. Singer kam am 15.3. am Nachmittag. Er wurde auch auf Darmverschluss untersucht. Da gibt es viel Erfahrung im Team. Die klinischen Befunde haben keinen Hinweis auf einen Darmverschluss ergeben. So etwas kann sich jedoch schnell entwickeln, deshalb gab es auch den Hinweis, sich bei Verschlechterung an die Rettung zu wenden.
Zum Ablauf: Die erste Einschätzung erfolgte binnen 10 Minuten. Danach erhielt Herr Mag. Singer Untersuchungen wie Blutabnahmen etc. und Medikamenten-Infusionen. Diese Auswertungen nehmen natürlich Zeit in Anspruch. Während dieser Zeit war Herr Mag. Singer in der Beobachtungszone. Nachdem sich seine Beschwerden nach der Medikamentengabe rasch verbesserten, wurde er in häusliche Quarantäne entlassen, mit dem Hinweis bei Verschlechterung die Rettung zu rufen. Zum Zeitpunkt als Herr Mag. Singer in der Klinik Floridsdorf in Behandlung war, gab es wie gesagt keinen Hinweis auf einen Darmverschluss."
Ein erfahrener Anwalt – wie der Betroffene im Text oben – kann sich gegen dieses Vorgehen besser wehren, schlechter steht es vielleicht um andere Menschen, die Ähnliches erfahren. Die Corona-Maßnahmen sollten die Gesundheit der Bevölkerung schützen, es fällt aber immer wieder auf, dass genau das Gegenteil passiert. Die Politik muss jetzt handeln und für die Bevölkerung da sein. Es müssen alle Regeln und Maßnahmen möglichst schnell abgeschafft werden und die normale Normalität, bei der Kranke behandelt werden und Gesunde sich nicht als gesunde ausweisen müssen, muss wieder hergestellt werden!
In diesem Zusammenhang richten die unterfertigten Abgeordneten an den Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz folgende
Anfrage
1) Wie viele Personen wurden in den Spitälern in Österreich nicht aufgenommen, weil sie positiv auf Corona getestet wurden?
2) Ist ein positiver PCR-Test einer Diagnose gleichzustellen?
3) Warum wird ein Kranker nicht auf alle Symptome untersucht, sondern beim positiven Test als an Corona erkrankt (unabhängig von vorhandenen Symptomen – siehe Beispiel oben) behandelt?
4) Wie viele Beschwerden gab es über eine unzureichende Behandlung von positiv getesteten Personen?
a) Was waren die konkreten Beschwerdegründe?
b) Was waren die Ergebnisse dieser Beschwerden?
5) Wie weit belasten die Corona-Maßnahmen die Psyche der Menschen?
a) Welche Personengruppen sind besonders von dieser psychischen Belastung betroffen?
b) Welche Folgen hat diese psychische Belastung für die Betroffenen?
i. Gibt es mehr Krankenstände?
ii. Gibt es Personen, welcher ihrer beruflichen Tätigkeit nicht mehr nachgehen können?
iii. Gibt es Personen, welche nicht mehr das normale Leben bestreiten können?
6) Wie weit belasten die Corona-Maßnahmen die körperliche Gesundheit der Menschen?
a) Welche Personengruppen sind besonders von körperlicher Belastung durch die Corona-Maßnahmen betroffen?
b) Welche Folgen hat diese körperliche Belastung für die Betroffenen?
i. Gibt es mehr Krankenstände?
ii. Gibt es Personen, welcher ihrer beruflichen Tätigkeit nicht mehr nachgehen können?
iii. Gibt es Personen, welche nicht mehr das normale Leben bestreiten können?
7) Wie hat sich die Fitness der Bevölkerung durch die Corona-Maßnahmen verändert?
a) Welche Auswirkungen hatten die Lockdowns auf die Fitness der Stadtbevölkerung?
b) Welche Auswirkungen hatte der Homeoffice-Trend auf die Fitness der Bevölkerung?
c) Wird es durch die eingeschränkte Bewegung und körperliche Betätigung der Menschen vermehrt zu körperlichen Beschwerden bei der Bevölkerung kommen?
8) Welche Entschädigungen stehen den Personen zu, welche durch die Corona-Maßnahmen der Regierung zu einem gesundheitlichen Schaden gekommen sind?
a) Wie viele Personen sind von einem gesundheitlichen Schaden durch die Corona-Maßnahmen betroffen?
b) Was sind die häufigsten gesundheitlichen Folgen?
c) Wie viele Entschädigungen wurden an Betroffenen ausbezahlt? (Bitte geben Sie uns die Anzahl der Personen und die jeweilige Höhe der Entschädigung bekannt.)
9) Wie hoch sind die Kosten für die Gesellschaft, welche durch die von Corona-Maßnahmen verursachten Krankheiten entstanden sind?
[1] https://www.meinbezirk.at/horn/c-lokales/darmverschluss-anwalt-wurde-aufnahme-in-spital-verweigert_a5244265?utm_source=browser&utm_medium=push-notification&utm_campaign=cleverpush-1648564212&cleverPushFacebookClick=true