10963/J XXVII. GP

Eingelangt am 12.05.2022
Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind möglich.

Anfrage

der Abgeordneten Mag. Elisabeth Scheucher-Pichler Kolleginnen und Kollegen

an die Bundesministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie

betreffend Meteorologie am Flughafen Klagenfurt

 

Um die Sicherheit im Flugverkehr am Flughafen in Klagenfurt sicherzustellen, liefern die Wetterdienstexperten am Standort Klagenfurt wichtige Wetterprognosen für Pilotinnen und Piloten.

Laut neuesten Informationen soll ab 2024 der Wetterdienst für alle Standorte zentral abgewickelt werden. Den von der Zentralisierung betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern werde man Angebote für vorgezogene Pensionierungen oder eine Versetzung nach Wien machen, so der ORF in einem Bericht. Bereits 2023 sei der Standort Klagenfurt davon betroffen. Anstelle dieser Experten vor Ort werde man verstärkt auf neue Sensorik und verstärkte Automatisierung setzen.

Auf diese Ankündigung wurde bereits mit starker Kritik von vielen Seiten reagiert. So ortet die zuständige Gewerkschaft der Post- und Fernmeldebediensteten (GPF) ein Aushungern der Bundesländerflughäfen sowie eine versteckte Sparmaßnahme.

Zudem werden auch an anderen Standorten Sicherheitsbedenken laut. So spricht ein Sicherheitsmanager am Flughafen Innsbruck von einer erwarteten Verschlechterung der Präzision der Wettervorhersagen.

In diesem Zusammenhang richten die unterfertigten Abgeordneten an die Bundesministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie folgende

Anfrage

1)     Sind Sie Sie als für die Oberste Zivilluftfahrtbehörde (OZB) zuständige Bundesministerin über die Pläne informiert, den Flughafenwetterdienst am Klagenfurter Flughafen zu schließen und die Arbeitsplätze der Meteorologen nach Wien zu verlagern?

a.       Wenn ja, seit wann wissen Sie davon?

b.       Halten Sie dieses Vorgehen für notwendig?

c.       Wer hat die Entscheidung für die Verlagerung der Arbeitsplätze der Meteorologen getroffen?

d.       Wenn nein, warum haben Sie als Aufsichtsbehörde keine Kenntnis von den Plänen?

2)      Wurde dieses Vorhaben im Nutzerbeirat der Austro Control diskutiert?

3)     Welche Vor- und Nachtteile erwarten Sie sich von der Zentralisierung des Wetterdienstes in Wien?

4)      Wie hoch ist das erwartete Einsparungspotenzial bei der Zentralisierung des Wetterdienstes in Wien?

5)     Wem kommt diese Einsparung zu Gute?

6)      Wie sehen Ihre langfristen Pläne für den Zentralen Wetterdienst in Wien aus?

7)      Flugsicherheitsexperten geben zu bedenken, dass mit der geplanten Zentralisierung die Präzision der Flugwettervorhersage abnehmen wird. Wie stehen Sie zu diesen Sicherheitsbedenken?

8)      Haben Sie sich im Vorfeld mit Experten über die Sicherheitssituation am Klagenfurter Flughafen informiert bzw. Analysen oder Expertisen eingeholt?

9)      Wenn ja:

a.       Wie schätzen Ihre Experten bzw. ihre Analysen die Sicherheitssituation am Klagenfurter Flughafen ein?

b.       Glauben Sie und Ihre Experten, dass automatische Wetterstationen die Arbeit von Meteorologen am Standort Klagenfurt ersetzen können?

c.       Auf welcher fachlichen Begründung fußt diese Meinung?

10) Wenn nein:

a.       Warum nicht?

b.     Anhand welcher Begründung argumentieren Sie die geplante Zentralisierung?

11) Wie sehen die genauen Zeitpläne für die Verlagerung der Arbeitsplätze der Klagenfurter Meteorologen aus?

12) Die Jobs der Meteorologen sollen nach Wien verlagert werden, das bedeutet einen erheblichen Zeitaufwand beim Pendeln. Wie rechtfertigen Sie diesen extrem langen Arbeitsweg?

13) Mit welchem Verkehrsmittel soll dieser Arbeitsweg erfolgen?

14) Wurden Maßnahmen ergriffen, um eventuelle Mehrkosten in diesem Bereich zu kompensieren?

15) Wenn nein, warum nicht?

16) Wurde dieses Vorhaben im Nutzerbeirat der Austro Control diskutiert?

17) Wurden die betroffenen Meteorologen über die Zentralisierungspläne informiert?

18) Wenn ja:

a.       In welcher Form?

b.       Was war der Inhalt dieser Gespräche?

c.       Welche Bedenken wurden vonseiten der Meteorologen in diesen Gesprächen geäußert?

d.       Wurde auf die Äußerung eventueller Bedenken eingegangen? Wenn ja, auf welche Art und Weise?

19) Wenn nein:

a.       Warum nicht?

b.      Wann haben Sie vor, die betroffenen Meteorologen zu informieren?

c.       In welcher Form möchten Sie die betroffenen Meteorologen informieren?