11145/J XXVII. GP

Eingelangt am 01.06.2022
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Anfrage

 

der Abgeordneten Douglas Hoyos-Trauttmansdorff, Kolleginnen und Kollegen

an die Bundesministerin für Landesverteidigung

betreffend Flugschau

 

Der Ursprungsplan des Bundesministeriums für Landesverteidigung vor dem Krieg in der Ukraine und der eingehenden Energiediskussion war es, die "grüne" Airpower vorzustellen und darauf hinzuweisen, wie klimafreundlich das ÖBH ist. Die aktuelle Situation hat dazu geführt, dass die Öffentlichkeit die Sinnhaftigkeit der diesjährigen Flugschau hinterfragt, die Bundesministerin jedoch daran festhält und im September, trotz aller Kritik, rot-weiß-rote Streifen in den steirischen Himmel malen lässt. (https://www.kleinezeitung.at/steiermark/murtal/6131638/OekoKonzept-fertig_Ministerin-Tanner-legt-sich-fest_Airpower).

 

Die Argumentation seitens der Bundesministerin, die von einer Reduktion von bis zu 30 Prozent an CO2-Emissionen spricht, ist wohl oder übel, angesichts der aktuellen Lage, nur ein Tropfen auf dem heißen Stein. Immerhin bleiben 70% der Emissionen bestehen, während das ÖBH von Budgetproblemen bei tatsächlichen Einsatztrainings berichtet, vom Klimawandel ganz zu schweigen. Dazu kommt die schiefe Optik, wenn in einer Region, wo Menschen leben, die vor russischen Bomben geflohen sind, Kampfflieger zur Show und Belustigung der Menschen fliegen.

 

Auch die Frage nach dem militärischen Sinn bleibt unbeantwortet. Major Sebastian Schwab (Stabsstelle Nachhaltigkeit) argumentiert dahingehend, dass die Flugstunden ohnehin geflogen werden und die Flugschau daher kein zusätzliches Benzin verbrauche und CO2 ausstoßen würde. Hier stellt sich jedoch die Frage, ob eine Flugschau, bei der es, wie der Name schon sagt, um eine Demonstration und Darstellung der Leistungen des Bundesheeres geht, welche hunderttausende Besucher anlocken soll, tatsächlich mit einem Training gleichzusetzen ist und ob es nicht effektiver wäre, die Pilot_innen tatsächliche Trainings fliegen zu lassen. 

 

Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgende

Anfrage:

  1. Ist die Flugschau im September wirklich mit einem Training gleichzusetzen?
    1. Wenn ja, welche Manöver der Flugschau können einem Einsatztraining gleichgesetzt werden?
    2. Welche Manöver werden spezifisch für Flugshows geübt?
    3. Werden die bei der Show eingesetzten Piloten einem besonderen Training unterzogen?

                                          i.    Wenn ja, wie viele Stunden üben sie spezifisch für Flugshows?

    1. Österreichs Kampfpilot_innen trainieren in Deutschland und Italien. Welche Aspekte von Flugshows werden dort trainiert? Gibt es in den Trainingssimulatoren eine Variante „Flugschau" und wie viele Stunden trainieren österreichische Kampfpilot_innen bei ihren Trainings in Deutschland und Italien „Flugschau“?
    2. Wenn nein, wieso argumentiert das BMLV dann in diese Richtung?
  1. Gibt es einen generellen Übungsplan für österreichische Kampfpilot_innen?
    1. Wenn ja, wie sieht dieser aus?
    2. Wenn ja, welche Übungen sind jener der Flugschau gleichzusetzen?
    3. Wenn nein, wieso nicht?
  1. Wieviel kostet die Flugschau das ÖBH?
    1. Aus welchem Budget werden die Kosten abgedeckt?