Eingelangt am 03.06.2022
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Anfrage
der Abgeordneten Mag. Martina Künsberg
Sarre, Kolleginnen und Kollegen
an den Bundesminister für
Bildung‚ Wissenschaft und Forschung
betreffend Ende der Coronatests in
Schulen
Wie Ende Mai 2022 bekannt wurde, finden seit
1. Juni 2022 an Österreichs Schulen keine PCR-Tests mehr statt.
Die PCR-Tests wurden bis dato in Wien von der
Lifebrain Group und in den anderen Bundesländern von der ARGE für
molekulare Diagnostik durchgeführt, jeweils im Auftrag des BMBWF, das mit
beiden Anbietern Verträge abgeschlossen hat.
Die Coronatests sind, zusammen mit Hygienemaßnahmen,
ein großer Kostenfaktor im Bildungsbudget. Im aktuellen Bundeshaushalt
sind sie der Bundesregierung mehr Wert, als die gesamten Ausgaben des Bundes
für Elementarpädagogik, also für die Kindergärten.
Angesichts der bedeutenden Kosten, die mit den
Tests verbunden sind, möchten die unterzeichnenden Abgeordneten in
Erfahrung bringen, zu welchen Konditionen die Verträge mit den
Testanbietern gekündigt wurden, welche Einsparungen sich aus der
kürzeren Laufzeit ergeben haben und welche Kosten mit dem vorzeitigen Ende
ggf. einhergingen.
Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher
folgende
Anfrage:
- Für welche Laufzeit wurde der Vertrag
mit der ARGE für molekulare Diagnostik betreffend PCR-Tests an
Schulen in den Bundesländern Vorarlberg, Tirol, Salzburg,
Oberösterreich, Niederösterreich, Burgenland, Steiermark und
Kärnten abgeschlossen?
- Wie viele Tests pro Schulwoche waren
gemäß Vertrag mit der ARGE für molekulare Diagnostik
insgesamt vorgesehen und welche Kosten pro Schulwoche sind damit verbunden?
Bitte um Aufschlüsselung nach Bundesländern.
- Für welche Laufzeit wurde der Vertrag
mit der Lifebrain Group betreffend PCR-Tests an Schulen im Bundesland Wien
abgeschlossen?
- Wie viele Tests pro Schulwoche waren
gemäß Vertrag mit der Lifebrain Group insgesamt vorgesehen und
welche Kosten pro Schulwoche sind damit verbunden?
- Sind im Vertrag mit der ARGE für
molekulare Diagnostik Pönalzahlungen für eine vorzeitige
Beendigung der Tests vorgesehen und, wenn ja, in welcher Höhe?
- Zu welchem Zeitpunkt wurde der Vertrag mit
der ARGE für molekulare Diagnostik seitens des BMBWF für den
Zeitraum 1. Juni 2022 bis Ende des Schuljahres gekündigt?
- Welche Kosten entstehen daher dem BMBWF
durch den vorzeitigen Test-Stopp in den betreffenden
Bundesländern?
- Sind im Vertrag mit der Lifebrain Group
Pönalzahlungen für eine vorzeitige Beendigung der Tests
vorgesehen und, wenn ja, in welcher Höhe?
- Zu welchem Zeitpunkt wurde der Vertrag mit
der ARGE für molekulare Diagnostik seitens des BMBWF für den
Zeitraum 1. Juni 2022 bis Ende des Schuljahres gekündigt?
- Welche Kosten entstehen daher dem BMBWF
durch den vorzeitigen Test-Stopp in Wien?
- Im Newsletter FALTER.morgen vom
2. Juni 2022 wird das BMBWF mit folgenden Worten zitiert: „Wir
sind vertragskonform vorgegangen. Die Gespräche mit der
Bietergemeinschaft über die genaue Abwicklung laufen noch, deshalb
können wir uns zu Einzelheiten aktuell noch nicht
äußern“. Wieso wurden diese Gespräche erst nach dem
vorzeitigen Ende der Tests geführt und nicht vor dem Test-Ende zu
einem Abschluss gebracht?
- Wurden Sie als Minister von den
zuständigen Stellen im Ministerium darauf hingewiesen, dass bei
einer kurzfristigen Beendigung der Tests Kosten anfallen könnten?
Wenn ja, zu welchem Zeitpunkt wurden Sie darüber informiert?
- Wurden Mitarbeiter_innen Ihres Kabinetts von
den zuständigen Stellen im Ministerium darauf hingewiesen, dass
bei einer kurzfristigen Beendigung der Tests Kosten anfallen könnten?
Wenn ja, zu welchem Zeitpunkt wurde darüber informiert?
- Sind im Zuge der Sommerschule 2022 Coronatests vorgesehen?
Wenn ja, wer ist vertraglich damit beauftragt und wie
ist eine allfällige Absage dieser Tests vertraglich geregelt?