11173/J XXVII. GP

Eingelangt am 09.06.2022
Dieser Text wurde elektronisch übermittelt. Abweichungen vom Original sind möglich.

Anfrage

 

des Abgeordneten Ing. Mag. Volker Reifenberger

und weiterer Abgeordneter

an die Bundesministerin für Landesverteidigung

betreffend die Investitionen in den Eurofighter

 

 

Bekanntermaßen gibt es bei den Österreichischen Eurofightern der ersten Tranche Probleme bei Dunkelheit und schlechtem Wetter. Die Bundesministerin für Landesverteidigung Tanner will die technischen Defizite der Kampfjets, von denen 2021 durchschnittlich lediglich 4,7 einsatzfähig waren, angeblich nun endlich lösen.

 

Den Waffensystemen fehlen ein Infrarot-Such- und Verfolgungssystem, Bedrohungsbibliotheken und Allwetterradarlenkwaffen. Das bedeutet, dass eine Identifizierung fremder Flugzeuge bei Dunkelheit oder Schlechtwetter technisch nicht möglich ist. Ein Umstand, der den fliegerischen Leistungen des Systems Eurofighter keinesfalls gerecht wird. Die Einsatzfähigkeit im Rahmen einer aktiven Überwachung des Österreichischen Luftraums und die Unterbindung von Luftraumverletzungen sind sohin eingeschränkt bis temporär nicht gegeben.

 

Durch ein Investitionspaket sollen die Österreichischen Eurofighter nun eine Kampfwertsteigerung erfahren und unabhängig von Wetter oder Tageszeit einsatzfähig werden.

Laut Falter-Artikel vom 27.5.2022 ist die Beschaffung von vier neuen Eurofightern im Dokument „Grundlagenplanung 2032+“ als Doppelsitzer angedacht.

 

In diesem Zusammenhang richten die unterfertigten Abgeordneten an die Bundesministerin für Landesverteidigung nachstehende

 

 

Anfrage

 

1.     Wann sollen die angekündigten Investitionen bzgl. des Waffensystems Eurofighter erfolgen?

2.     Wann soll die Umrüstungen bzw. Kampfwertsteigerung des Eurofighters beendet sein?

3.     Welche Änderungen am Waffensystem Eurofighter sollen im Detail vorgenommen werden?

4.     Wie hoch werden die Kosten der einzelnen Änderungen sein?

5.     Wie hoch werden die Kosten des gesamten Projekts sein?

6.     Bei welchen Herstellern werden diese Änderungen in Auftrag gegeben?

7.     Wie viele Eurofighter werden nach den Umbauten bzw. Kampfwertsteigerungen, ohne tages- und wetterbedingte Einschränkungen, einsatzfähig sein?

8.     Wie viele Eurofighter werden allenfalls ohne Umbauten bzw. Kampfwertsteigerungen in Reserve gehalten?

9.     Wie viele Eurofighter werden nach den Umbauten bzw. Kampfwertsteigerungen durchschnittlich gleichzeitig, ohne tages- und wetterbedingten Einschränkungen, einsatzfähig sein?

10.  Wurden alternative Waffensysteme/Flugzeugtypen in Betracht gezogen?

a.     Wenn ja, welche Flugzeugtypen waren das?

b.     Warum hat sich das BMLV gegen diese Alternativen entschieden?

11.  Wie lange sollen die Österreichischen Eurofighter, mit den vorgenommenen Umbauten, aktiven Dienst in der Luftraumüberwachung versehen?

12.  Wann sollen die laut Falter-Artikel angedachten vier neuen Eurofighter bestellt werden?

13.  Warum sollen vier neue Eurofighter bestellt werden?

14.  Welcher Bauart wären die neuen Eurofighter?

15.  Wie sollen diese Eurofighter ausgestattet sein?

16.  Wie hoch wären die Kosten für die vier neuen Doppelsitzer?