11606/J XXVII. GP

Eingelangt am 06.07.2022
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Anfrage

 

 

des Abgeordneten Alois Kainz

und weiterer Abgeordneten

an den Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz 

betreffend Belastung des Gesundheitssystems durch Cannabiskonsum

 

 

Am 27. Juni 2022 wurde auf www.orf.at folgendes berichtet:

 

„UNO: Cannabiskonsum belastet Gesundheitssysteme

Der steigende Cannabiskonsum führt laut Vereinten Nationen (UNO) zu einer zusätzlichen Belastung von Gesundheitseinrichtungen. In der Europäischen Union (EU) seien Hanfdrogen die Ursache für rund 30 Prozent der Drogentherapien, hieß es im heute vorgestellten Jahresbericht des UNO-Büros für Drogen- und Verbrechensbekämpfung (UNODC) in Wien. In Afrika und manchen lateinamerikanischen Ländern stehe der größte Teil solcher Therapien im Zusammenhang mit Cannabis-Sucht.

 

Das immer stärkere Haschisch und Marihuana auf dem Markt hat laut UNODC zusammen mit regelmäßigem Konsum zu einem Anstieg von Sucht und psychischen Erkrankungen in Westeuropa geführt. In Nordamerika werde als Folge der Legalisierung von Cannabis ebenfalls mehr konsumiert – besonders unter jungen Erwachsenen.

 

Opioidüberdosis: 108.000 Tote in den USA

Die Drogenwächter der Vereinten Nationen wiesen auch darauf hin, dass der weitaus größte Schaden in Nordamerika weiterhin von gefährlichen Opioiden angerichtet wird. Zu diesen heroinartigen Substanzen zählt etwa Fentanyl. Nach vorläufigen Schätzungen starben 2021 in den Vereinigten Staaten rund 108.000 Menschen an einer Überdosis, 17 Prozent mehr als im Jahr davor.

 

Von einer weiteren „Opioid-Epidemie“ durch den Missbrauch des Schmerzmittels Tramadol spricht das UNODC im nördlichen und westlichen Afrika sowie im Mittleren Osten. Es gebe auch Anzeichen für Drogenkonsum von Tramadol in Asien und Europa.

 

Die UNO-Behörde ist auch besorgt, dass andere stärkere Drogen neue Absatzmärkte finden. Beschlagnahmungen deuten demnach darauf hin, dass der Kokainschmuggel sich außerhalb der Hauptabnahmegebiete Nordamerikas und Europas auch in Afrika und Asien ausdehnt. Das UNODC schätzt, dass 284 Millionen Jugendliche und Erwachsene Drogen konsumieren. Diese Berechnungen beruhen auf den jüngsten vorliegenden Zahlen aus dem Jahr 2020.“ [1]

 

 

In diesem Zusammenhang richten die unterfertigten Abgeordneten an den Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz folgende

 

 

Anfrage

 

1)    Wie viele Menschen starben in Österreich in den Jahren 2020, 2021 sowie 2022 bis zum Zeitpunkt der Beantwortung dieser Anfrage an einer Überdosis? Bitte auch um Angabe in Folge welcher Drogenart sowie um Aufschlüsselung nach Geschlecht, Alter, Berufsgruppe, Staatsangehörigkeit sowie ob es sich dabei um Asylanten handelte.

2)    Inwiefern belasten Drogen allgemein derzeit unser Gesundheitssystem?
a.) Wie viele Menschen sind in Österreich derzeit aufgrund einer Drogenabhängigkeit in einer Therapie?

3)    Inwiefern belastet insbesondere der vermehrte Verzehr von Cannabis unser Gesundheitssystem?
a.) Wie viele Menschen waren in Österreich in den Jahren 2020, 2021 sowie 2022 bis zum Zeitpunkt der Beantwortung dieser Anfrage aufgrund einer Abhängigkeit von Cannabis in einer Therapie?

4)    Welche Maßnahmen setzen Sie, um Menschen bzw. insbesondere Jugendliche, über die Folgen von Drogenkonsum allgemein aufzuklären?

5)    Welche Maßnahmen setzen Sie, um Menschen bzw. insbesondere Jugendliche, über die Folgen von Cannabiskonsum aufzuklären?

6)    Welche künftigen Aufklärungsmaßnahmen planen Sie, um eine Belastung des Gesundheitssystems durch Drogenkonsum zu verhindern?

7)    Wie steht Ihr Ressort bzw. die Bundesregierung zur oft geforderten Legalisierung von Cannabis in Österreich?



[1] UNO: Cannabiskonsum belastet Gesundheitssysteme - news.ORF.at