11730/J XXVII. GP

Eingelangt am 07.07.2022
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Anfrage

der Abgeordneten Julia Seidl, Kolleginnen und Kollegen

an den Bundesminister für Arbeit

betreffend Detail-Arbeitsmarktdaten für Tourismus und Gastronomie

 

Schon vor der Pandemie hatten viele Tourismus- und Gastronomiebetriebe Probleme Beschäftigte in ausreichender Zahl zu finden, obwohl damals die Beschäftigtenzahlen in der Branche jährlich noch stetig gestiegen sind. Die Pandemie und das unterdurchschnittliche Pandemiemanagement mit vergleichsweise härteren Einschränkungen als in anderen Ländern (z. B. Schweiz) haben die Branche jedoch endgültig in einen akuten Arbeitskräftemangel schlittern lassen. So sind mittlerweile 40.000 Stellen im Tourismus unbesetzt (1) - ein absoluter Rekordwert. Ein kleiner Schritt in die Richtung zur Reduktion der unbesetzten Stellen waren zumindest die flankierenden Gesetzesänderungen im Zuge der Rot-Weiß-Rot-Karten-Reform, wodurch Saisoniers und Stammsaisoniers der Zugang auf den österreichischen Arbeitsmarkt erleichtert wurde. Allerdings fehlen detaillierte Daten zu Beschäftigten, was die Arbeitszeit (Vollzeit oder Teilzeit) betrifft. Denn in den online verfügbaren Statistiken der Sozialversicherung und des Arbeitsministeriums wird in der Regel lediglich die Untergliederung "geringfügig beschäftigt" ausgewiesen. Interessant wären aber auch weitere Untergliederungen und die Entwicklung der durchschnittlichen Wochenarbeitsstunden. Angesichts der aktuellen Entwicklungen wäre zudem eine geeignete Arbeitszeiten-Datenbank sehr wichtig, mit der Arbeitszeitmodelle und deren Wirkung durchgerechnet werden könnten.

 

Quelle:

 

(1)  https://www.tourismuspresse.at/presseaussendung/TPT_20220601_TPT0002/stellenmonitor-mehr-offene-stellen-als-arbeitslose-im-mai-wirtschaftsbund-fordert-verdoppelung-der-kontingente-fuer-saisoniers

 

 

Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgende

 

Anfrage:

 

  1. Wie viele Beschäftigte gab es im Jahresschnitt seit 2008 in der Branche "Tourismus und Gastronomie"? (nach Jahr, Geschlecht und Bundesland)
    1. Wie viele davon Vollzeit mit Überstundenpauschale?
    2. Wie viele davon Vollzeit?
    3. Wie viele davon Teilzeit (ohne geringfügig)?
    4. Wie viele davon geringfügig?
    5. Wie viele davon in folgenden Zeitgrenzen?

                                          i.    Wie viele davon 35 bis 39 Wochenstunden?

                                        ii.    Wie viele davon 30 bis 34 Wochenstunden?

                                       iii.    Wie viele davon 25 bis 29 Wochenstunden?

                                       iv.    Wie viele davon 20 bis 24 Wochenstunden?

                                        v.    Wie viele davon 15 bis 19 Wochenstunden?

                                       vi.    Wie viele davon 10 bis 14 Wochenstunden?

                                      vii.    Wie viele davon <10 Wochenstunden?

  1. Wie hat sich die durchschnittliche Wochenarbeitszeit seit 2008 in der Branche "Tourismus und Gastronomie" entwickelt? 
  2. Sind entsprechende Beschäftigungsdaten mit Angaben zur Wochenarbeitszeit im "Austrian Micro Data Center" (AMDC) enthalten?
  3. Wenn nein, bis wann werden die entsprechenden Daten im AMDC eingespeist werden? Und wie viele Gespräche dazu haben Sie bereits geführt und mit welchen Ergebnissen?