11794/J XXVII. GP

Eingelangt am 08.07.2022
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ANFRAGE

 

des Abgeordneten Mag. Kaniak

und weiterer Abgeordneter

an den Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz betreffend Diphterie-Ausbruch

 

 

Das Online-Medium heute.at berichtete am 9.6.2022 folgendes:

 

Diphtherie-Ausbruch – Ministerium meldet Fälle und Toten

 

Das Gesundheitsministerium informiert aktuell über das Auftreten von Diphtherie in Österreich – zwei Fälle wurden registriert, es gibt einen Toten.

 

Das Gesundheitsministerium informiert über das Auftreten von Diphtherie in Österreich. Diphtherie wird durch Gifte (Toxine) von Bakterien, Corynebakterium diphtheriae, verursacht. Die Erkrankung ist in Österreich meldepflichtig. Im Rahmen dieser Meldepflicht wurden in den vergangenen Tagen zwei Fälle von Diphtherie gemeldet. Die beiden Fälle wurden bzw. werden in einem Wiener Krankenhaus stationär behandelt. Eine Person ist in Folge der Erkrankung verstorben, die zweite befindet sich auf dem Weg der Besserung. Weitere labordiagnostische Abklärungen wurden veranlasst. Die Gesundheitsbehörden vor Ort haben die notwendigen Maßnahmen veranlasst und die beiden Fälle wurden den internationalen Gesundheitsbehörden gemeldet.

 

Diphtherie wird durch Toxine des Bakteriums Corynebakterium diphtheriae verursacht. Die Bakterien werden durch Tröpfchen und engen Kontakt übertragen. Die Inkubationszeit der Erkrankung beträgt in der Regel 2-5 Tage. Das Krankheitsbild kann von einer lokalen Infektion (Nase, Rachen, Kehlkopfdiphtherie) über eine Infektion der Atemwege bis zu einer schweren toxischen Form (Herzmuskel-, Nieren-, Leberschäden) variieren. Ausreichend geimpfte Personen können C. diphtheriae im Nase-Rachenraum tragen und dieses übertragen, ohne selbst zu erkranken. Behandelt wird die Erkrankung mittels Antibiotika und Antitoxin.

 

Das wirksamste Mittel zur Vorbeugung gegen die Erkrankung und einen schweren Verlauf ist eine Schutzimpfung. Die Grundimmunisierung erfolgt in der Regel bei Kindern im Rahmen der 6-fach Impfung mit Kombinationsimpfstoffen gegen Diphtherie-Tetanus-Polio-Pertussis-Hepatitis B-Haemophilus B. Dabei sind 3 Impfungen im 3., 5. und 11-12. Lebensmonat empfohlen. Für Personen ab dem vollendeten 6. Lebensjahr werden Kombinationsimpfstoffe empfohlen, die Komponenten gegen Diphtherie-Tetanus-Pertussis und gegebenenfalls Polio enthalten. Die erste Auffrischungsimpfung ist im 7.-9. Lebensjahr empfohlen, danach alle 10 Jahre (bzw. alle 5 Jahre ab dem vollendeten 60. Lebensjahr).“

 

 

In diesem Zusammenhang richten die unterfertigten Abgeordneten an den Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz folgende

 

 

Anfrage

 

 

1)    Zu wie vielen Fällen von Diphterie kam es in Österreich bis zum heutigen Tage? (aufgegliedert nach Jahren seit 2010, Bundesländern, sowie Staatsbürgerschaft der Erkrankten)

2)    Wie viele Erkrankte waren gegen Diphterie geimpft? (aufgegliedert nach Jahren seit 2010, Bundesländern, sowie Staatsbürgerschaft der Erkrankten)

3)    Zu wie vielen Todesfällen, auf Grund einer Diphterie-Erkrankung kam es in Österreich? (aufgegliedert nach Jahren seit 2010, Bundesländern, sowie Staatsbürgerschaft der Erkrankten)

4)    Wie viele Todesfälle waren gegen Diphterie geimpft? (aufgegliedert nach Jahren seit 2010, Bundesländern, sowie Staatsbürgerschaft der Erkrankten)