11986/J XXVII. GP

Eingelangt am 03.08.2022
Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind möglich.

Anfrage

der Abgeordneten Mario Lindner, Genossinnen und Genossen, an den Bundesminister für Inneres

betreffend Vorfälle beim Formel 1 Rennen in Spielberg

Das Formel 1 Rennen in Spielberg am 9. Juli 2022 war eines der Highlights des Sportsommers in Österreich. Tausenden Fans fieberten mit und machten den Großen Preis von Österreich zu einem Großereignis für die ganze Obersteiermark. Überschattet wird dieses Event jedoch seit Tagen von zahlreichen Berichten über Fälle von Sexismus, Beleidigungen und Übergriffe in den sozialen Medien.

Die Tageszeitung Kurier berichtet unter dem Titel „Belästigung, Homophobie, Rassismus? Auf­regung um Fans in Spielberg“ von „Meldungen, dass vor allem Frauen von männlichen Formel- 1-Anhängern belästigt worden sein sollen“. Der Standard schreibt „Der Große Preis von Öster­reich ist von zahlreichen Berichten über Sexismus, sexuelle Belästigung sowie homophobe und rassistische Äußerungen auf den Tribünen überschattet worden.“

Inzwischen distanzierten sich nicht nur Teilnehmer des Rennens, sondern auch die Formel 1 von diesen Vorfällen: „‘Wir wurden darauf aufmerksam gemacht, dass einige Fans völlig inak­zeptablen Kommentaren ausgesetzt waren´, hieß es. Die Angelegenheit werde mit dem Renn­promoter und der Security thematisiert, ,und wir werden mit denen sprechen, die von den Vor­fällen berichtet haben. Wir nehmen das sehr ernst. Solches Verhalten wird nicht toleriert, alle Fans sollten respektvoll behandelt werden.´“[1]

Es ist nicht das erste Mal, dass Großereignisse wie dieses für Aufsehen sorgen und Vorwürfe nach sich ziehen. Klar ist, dass alle beteiligten Stellen und insbesondere die Polizei gefordert sind, bestmögliche Vorkehrungen zu treffen, um allen Gästen solcher Events ein sicheres Um­feld zu bieten und gegebenenfalls einzuschreiten, sobald auch nur der Anschein von übergriffi­gem Verhalten besteht.

Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgende

Anfrage:

1.    Wie viele Anzeigen, insbesondere wegen übergriffigem Verhalten, liegen Ihnen aus dem Umfeld des Rennens in Spielberg vor?

2.    Wie versucht die Polizei, potenzielle Opfer zu erreichen und hinsichtlich möglicher An­zeigen zu kontaktieren?

3.    Welche Schritte wurden insbesondere seitens dem Aufkommen der zitierten Vorwürfe in den sozialen Medien gesetzt?

4.    Wie viele Polizist*innen aus welchen Einheiten waren an welchen Tagen im Umfeld des Rennens im Einsatz?

5.    Wer hatte die Einsatzleitung über diese Einsätze?

6.    Welche Koordination gab es im Vorfeld des Rennens mit den Veranstalter*innen bzw. Security-Kräften vor Ort, um ein flächendeckend sicheres Umfeld für alle Zu­schauer*innen zu schaffen?

7.    Gab es im Vorfeld bzw. im Zuge allfällige Einsatzbesprechungen eigene Sensibilisie­rungsmaßnahmen innerhalb der Polizei, um einen sensiblen Umgang mit Zu­schauer*innen, beispielsweise in Hinblick auf übergriffige Handlungen zu gewährleis­ten?

8.    Welche konkreten Amtshandlungen wurden während des Renntages gesetzt?

9.    Wie viele Verhaftungen wurden am Tag des Rennens auf welcher Rechtsgrundlage bzw. wegen welcher Vorwürfe getätigt?

10. Wie viele Identitätsfeststellungen bzw. Anhaltungen wurden am Tag des Rennens auf welcher Rechtsgrundlage bzw. wegen welcher Vorwürfe getätigt?

11. Welche konkreten Schlussfolgerungen werden aus den gegenständlichen Berichten in Hinblick auf ein besseres Vorgehen bei zukünftigen Großveranstaltungen gezogen?



[1] https://www.derstandard.at/story/2000137319267/sexisinus-auf-den-tribuenen-inakzeptable-vorfaelle-in-spielberg