12023/J XXVII. GP
Eingelangt am 10.08.2022
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Anfrage
der Abgeordneten Mag. Gerald Loacker, Kolleginnen und Kollegen
an den Bundesminister für Soziales‚ Gesundheit‚ Pflege und Konsumentenschutz
betreffend Nutzung der Impfstellenangebote
Im Zuge der Covid-Pandemie wurden Diskussionen
über Impfungen und besonders Impfbereitschaft in einer neuen
öffentlichen Breite geführt.
Besonders in den deutschsprachigen Ländern kamen viele Fragen auf,
über die auch medial gerätselt wurde (1).
Aufgrund unterschiedlicher Faktoren, wie des hohen Andrangs oder der Liefer-
und Lagermodalitäten von Impfstoffen, wurde rasch auch auf
Impfstraßen gesetzt. In diesen sollten einfach größere
Personengruppen geimpft werden können, als bei niedergelassenen
Ärzt_innen (2).
Dennoch zeigte sich rasch, dass niedergelassene Ärzt_innen vor allem bei
der Vertrauensbildung in die Impfung eine große Rolle spielen (3).
Im Verlauf des Jahres 2021 wurden aber auch Nebenwirkungen, medial teilweise
skandalisiert, zum Berichtsthema, wodurch das Vertrauen in verschiedene
Impfstoffe wohl erschüttert wurde und die Impfbereitschaft rasch zwischen
Impfstoffen unterschied (4).
Oftmals wurde deshalb auch das Argument verwendet, man warte noch auf den
"klassischen Totimpfstoff", da in diese Technologie das
größte Vertrauen gesetzt werde - allerdings dauerte deren
Entwicklung so lange, dass schlussendlich auch
der Chef von Valneva vom Warten auf den Totimpfstoff abriet (5).
Spätestens im Herbst 2021 waren die Lager der unterschiedlichen Meinungen
aber sozusagen festgefahren. Mit der beginnenden Debatte über die
Impfpflicht zeigte sich in der Folge auch bei vielen Ärzt_innen Skepsis.
Ein offener Brief von rund 200 Mediziner_Innen führte zu öffentlichen
Verwerfungen zwischen Ärzt_innen und Ärztekammer, dazwischen: Noch
ungeimpfte und skeptische Patient_innen, deren Meinungsbildung dadurch
beeinflusst wurde.
Grundsätzlich sieht das Gesundheitsministerium - soweit bekannt - für
alle potenziellen weiteren Szenarien der Pandemie vor, dass jedenfalls
weiterhin Impfstraßen zur Verfügung stehen und angesichts der Sommerwelle
an Infektionen wurden in einigen Gebieten diese auch - erneut - in Betrieb
genommen (6).
Langfristig billiger wäre es aber wohl, Impfungen - wie bisher die meisten
Impfungen - über niedergelassene Ärzte, Gesundheitsämter,
Krankenhäuser oder auch Betriebsimpfungen abzuwickeln.
Um hier sinnvolle Maßnahmen für eine kosteneffiziente politische
Entscheidung abzuleiten, fehlt aber wie so oft noch der Blick auf die Fakten.
Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgende