12081/J XXVII. GP

Eingelangt am 02.09.2022
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Anfrage

der Abgeordneten Maximilian Köllner, MA,

Genossinnen und Genossen

an

den Bundesminister für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport

betreffend Gleichstellung von Männern und Frauen in der Nordischen Kombination

Im Hinblick auf Gleichberechtigung von Männern und Frauen gibt es auch heute noch viele Missstände - auch im Sport. So ist etwa die Nordische Kombination die einzige olympische Sportart, in der es keine Damenbewerbe bei Olympischen Spielen gibt. 2014, als endlich die Damenbewerbe bei den Schispringerinnen olympisch wurden, erteilten Internationales Olympisches Komitee (IOC) und der Internationale Skiverband (FIS) den nationalen Verbänden den Auftrag, die nordische Kombination der Damen aufzubauen. Schließlich hat sich das IOC aufgrund seiner eigenen Charta zur Gleichheit von Mann und Frau verpflichtet (Regel 2, Punkt 7 Olympische Charta).

Punkt 6 der grundlegenden Prinzipien des Olympismus in der olympischen Charta macht deutlich:

„Jede Form von Diskriminierung eines Landes oder einer Person aufgrund von Rasse, Religion, Politik, Geschlecht oder aus sonstigen Gründen ist mit der Zugehörigkeit zur Olympischen Bewegung unvereinbar."

Damit wird deutlich, dass das IOC mit der Ungleichbehandlung von Männern und Frauen in der Nordischen Kombination gegen die eigenen Prinzipien handelt. Neben den verwehrten sportlichen Möglichkeiten für nordische Kombiniererinnen bedeutet dies in Österreich auch eine Ungleichstellung bei der Förderung durch die Österreichische Sporthilfe. Weil die nordischen Kombinierer im Gegensatz zu ihren Kolleginnen einer olympischen Sportart angehören, gelten für sie höhere Förderungen sowie andere Anforderungskriterien. Dies bedeutet, dass trotz derselben sportlichen Leistung Damen und Herren in der Nordischen Kombination in Österreich unterschiedlich finanziell unterstützt werden.

Die unterfertigten Abgeordneten stellen an den Bundesminister für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport daher folgende

Anfrage

1)        Weshalb werden Männer und Frauen in der Nordischen Kombination nicht gleichberechtigt gefördert, obwohl im Regierungsprogramm die Gleichbehandlung im Sport als einer der wichtigsten Punkte angeführt wird?

2)        Inwiefern setzt sich das Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport aktiv für eine Gleichstellung von nordischen Kombinierinnen und Kombinierern bei den Olympischen Spielen ein?

3)        Gibt es einen Austausch/eine Zusammenarbeit mit den entsprechenden österreichischen Sportinstitutionen (Nationales Olympisches Comite, Österreichsicher Skiverband) zur Ungleichbehandlung in der Nordischen Kombination?

4)        Sollte es auch zukünftig dabei bleiben, dass nur Männer-Bewerbe bei den Olympischen Spielen ausgetragen werden, erwägt das BM, die Förderung für nordische Kombiniererinnen trotzdem gleichzustellen?

5)        Wie viel an Fördermitteln wäre jährlich notwendig, um eine finanzielle Gleichstellung von Männern und Frauen bei der Nordischen Kombination in Österreich herzustellen?