12249/J XXVII. GP

Eingelangt am 21.09.2022
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ANFRAGE

 

 

der Abgeordneten Peter Schmiedlechner

und weiterer Abgeordneter

an den Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz

 

 

betreffend Herdenschutz und Wolfsrisse

 

 

Leider kommt es immer öfter zu Wolfsattacken auf Nutztiere. Landwirte machen sich große Sorgen. Nicht nur der wirtschaftliche Schaden ist enorm, auch das Leid der verletzten Tiere macht betroffen. So ist nach einer Attacke die ganze Herde aufgeschreckt und zahme Tiere haben dann sogar Angst vor den Menschen.

 

Die betroffen Bäuerinnen und Bauern berichten, sie hätten alles unternommen, was möglich war. Aber so wie es sich die Tierschutzorganisationen vorstellen, geht es nicht. Nicht überall sind Zäune möglich, dort wo sie möglich sind, werden sie von Wölfen überwunden. Auch große Tiere in der Herde (z.B. Esel und Pferde) bieten nicht ausreichend Schutz. Die Herdenhunde sind gute, aber sehr teure Lösung. Bei diesen Bedingungen und bei der steigenden Wolfspopulation fragen sich viele, wie lange können sich unsere Landwirtinnen und Landwirte noch den Almauftrieb leisten.

 

In diesem Zusammenhang richten die unterfertigten Abgeordneten an den Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz

 

Anfrage

 

1.    Wie oft wurden 2022 Nutztiere vom Wolf angegriffen?

a.    Wie viele sind gestorben?

b.    Wie viele haben verletzt überlebt?

c.    Wie viele müssten nach dem Angriff eingeschläfert werden?

2.    Wie oft wurden 2022 trotz Herdenschutz Nutztiere vom Wolf angegriffen?

a.    Wie viele sind gestorben?

b.    Wie viele haben verletzt überlebt?

c.    Wie viele müssten nach dem Angriff eingeschläfert werden?

3.    Wie sind die Erfahrungen mit den Herdenschutzmaßnahmen?

4.    Helfen Elektrozäune ausreichend, so dass die Nutztiere sicher sind?

5.    Helfen Herdenhunde ausreichend, so dass die Nutztiere sicher sind?

6.    Wie viele Abtriebe wegen einem Wolf oder mehreren Wölfen gab es 2022?

7.    Wie viele Landwirtinnen und Landwirte haben in Herdenschutzmaßnahmen investiert?

a.    Wie hoch waren die durchschnittlichen Ausgaben?

b.    Welche finanzielle Unterstützung haben die Landwirtinnen und Landwirte im Durchschnitt erhalten?

8.    Welche Erfolge konnten mit den Herdenschutzmaßnahmen erzielt werden?

a.    Gab es weniger Risse wie davor?

b.    Wie messen Sie den Erfolg der Herdenschutzmaßnahmen?

9.    Wie sollen sich die Landwirtinnen und Landwirte angesichts der stetigen Zunahme der Wölfe in Österreich verhalten?

a.    Ist der Almauftrieb noch sinnvoll?

b.    Sind die Kosten für den Herdenschutz für die Landwirtinnen und Landwirte noch wirtschaftlich tragbar?

10. Gibt es in den einzelnen Bundesländern verschiedene Zugänge zum Herdenschutz?

a.    Falls ja, welche Unterschiede gibt es?

b.    Falls ja, warum kommt es zu diesen unterschiedlichen Ansätzen?

11. Welche Unterstützung aus welchen Quellen (vom Land, von Bund und von der EU) können Landwirtinnen und Landwirte für ihre Herdenschutzmaßnahmen erhalten?

a.    Sind diese Quellen kombinierbar?

b.    Wie viel bekommt ein Betrieb für den Herdenschutz im Durchschnitt?

12. Welche Unterstützung aus welchen Quellen (vom Land, vom Bund und von der EU) können Landwirtinnen und Landwirte bei einem bestätigten Wolfsriss erhalten?

a.    Sind diese Quellen kombinierbar?

b.    Wie viel bekommt ein Betrieb im Durchschnitt bzw. für eine Vieheinheit?

13. Welche Bundesländer entschädigen Wolfrisse?

a.    In welcher Höhe?

b.    Welche Bedingungen muss eine Landwirtin/ein Landwirt erfüllen, um diese Entschädigung zu erhalten? (Bitte eine Auflistung nach Bundesländern.)

c.    Wie oft wurden die Entschädigung in einzelnen Bundesländern in Anspruch genommen?

14. In der Grafik im Text oben sind die mit DNA nachgewiesenen Wölfe, es gibt sicher auch Wölfe, welche nicht erfasst wurden. Wie viele solche Wölfe werden in Österreich geschätzt?

a.    Wie viele der in Österreich befindlichen Wölfe werden mit Sender überwacht?

b.    Wie hoch ist der prozentuelle Anteil der Wölfe, welche mit Sender überwacht werden, an der Gesamtpopulation in Österreich?

c.    Konnte mit Hilfe der Sender mehr Sicherheit erreicht werden? Werden damit Risse aufgeklärt?