12253/J XXVII. GP

Eingelangt am 21.09.2022
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ANFRAGE

 

des Abgeordneten Walter Rauch

und weiterer Abgeordneter

an den Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz

betreffend Pflegeassistenz soll Fachpersonal entlasten.

 

 

Das Land Steiermark legte ein Konzept vor, welches das Fachpersonal in der Pflege entlasten soll. In einem Bericht des ORF Steiermark[1] wird dieser Vorschlag umfassend beschrieben.

 

Hierbei handelt es sich um Maßnahmen wie einen monatlichen Zuschuss von 600€ ab 1. September als Ausbildungsbeitrag. Diesen können Schüler, die eine Gesundheits- und Krankenpflege- oder Pflegeassistenzausbildung machen, beantragen. Auch eine Vermittlung soll es über das AMS geben, welche Assistenzkräfte für Pflegeheime vermitteln soll. Die Assistenzkräfte sollen dazu dienen, das Fachpersonal im Alltag zu entlasten, wie Marianne Raiger gegenüber dem ORF meint: „Es kann sich natürlich sehr lohnen, wenn diese neuen Mitarbeiter sich sehr interessieren, und wenn ich von entlastenden Arbeiten spreche – da geht es um Dinge wie Essenwegtragen, Essenslisteneintragen, administrative Tätigkeiten, die von jemandem übernommen werden können, der nicht unbedingt eine pflegerische Ausbildung hat.“

 

Um die Fachkräfte noch ausgewogener zu unterstützen, brachte Franz Ferner von der Volkshilfe den Vorschlag ein, Personen miteinzubinden, welche bereits in Pension sind oder zurzeit studieren. Dazu betont er: „Das könnten Menschen sein, die zum Beispiel vor Kurzem in Pension gegangen sind. Das könnten Studierende sein, weil sie ja nicht Vollzeit beschäftigt sein müssen. Man kann Assistenzarbeiten ja wunderbar einteilen – kollektivvertraglich bezahlt.“

 

Um den Pflegeberuf attraktiver zu machen, will man Themen hervorheben, die in der Öffentlichkeit zu wenig angesprochen werden, besser vermarkten. Marianne Raiger erwähnt hierbei folgendes: „Die Arbeit mit den Menschen ist etwas ganz Besonderes. Es gibt Situationen, wo man wirklich stolz ist, Pflegende zu sein, und ich denke mir, diese Themen werden in der Öffentlichkeit viel zu wenig angesprochen.“

 

Die Problematik rund um den Pflegeberuf darf nicht vom Tisch gekehrt werden und muss weiter behandelt werden. Der Pflegeberuf gehört zu den wichtigsten Berufen in Österreich, welcher immer mehr an Desinteresse erfährt. Daher muss vonseiten der Politik und vor allem der Bundesregierung weiterhin alles darangesetzt werden, den Pflegeberuf attraktiv zu halten.

 

 

In diesem Zusammenhang richten die unterfertigten Abgeordneten an den Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz

 

 

Anfrage

 

1)    Wie beurteilen Sie als Minister das vom Land Steiermark erarbeitete Konzept?

2)    Können Sie sich vorstellen, dieses Konzept auf Bundesebene auszuweiten?

a)    Wenn ja, ab wann?

b)    Wenn nein, gibt es andere Pläne oder Konzepte Ihrerseits?

3)   Was halten Sie von einem monatlichen Zuschuss von 600€ als Ausbildungsbeitrag?

4)   Können Sie sich einen höheren Betrag als 600€ vorstellen?

a)    Wenn ja, in welcher Höhe?

b)    Wenn nein, warum nicht?

5)   Welche Ziele setzen Sie, um den Pflegeberuf attraktiver zu gestalten?

6)   Wie und inwiefern wollen Sie den Menschen die Themen näherbringen, welche

sich positiv auf den Pflegeberuf auswirken?

7)    Können Sie sich eine weitere Lohnerhöhung im Pflegebereich vorstellen?

a)    Wenn ja, in welcher Höhe?

b)    Wenn ja, ab wann?

c)    Wenn nein, wieso nicht?

8)    Können Sie als zuständiger Minister versichern, dass Sie den Pflegeberuf in Zukunft genügend unterstützen werden?

a)    Wenn ja, inwiefern?

b)    Wenn ja, mit welchen Maßnahmen wird der Pflegeberuf unterstützt?

c)    Wenn ja, ab wann wird Ihrerseits mehr unternommen?

d)    Wenn ja, wie genau?

e)    Wenn nein, wieso nicht?

9)    Welche weiteren Unterstützungen können Sie sich für Personen vorstellen, die am Pflegeberuf interessiert sind?

10)  Wie wird der Pflegeberuf vonseiten der Bundesregierung näher an Schüler und Studierende Personen herangetragen?

11)  Wie beurteilen Sie den Vorschlag Personen, welche vor Kurzem in Pension gegangen sind oder Studierende Personen, in den Pflegeberuf miteinzubinden?



[1] https://steiermark.orf.at/stories/3170579/