1229/J XXVII. GP
Eingelangt am 06.03.2020
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Anfrage
der Abgeordneten Mag. Felix Eypeltauer, Kolleginnen und Kollegen
an die Bundesministerin für Klimaschutz‚ Umwelt‚ Energie‚ Mobilität‚ Innovation und Technologie
betreffend Finanzierung der Stadtbahn Linz in Oberösterreich
Nach Jahren des Stillstandes und fataler Priorisierung des Retro-Autobahnprojekts "Westring" haben sich nun jüngst Land Oö und Stadt Linz auf das Projekt der Linzer Stadtbahn geeinigt. Zwei neue Linien aus dem nördlichen Mühlviertel sollen errichtet werden, so die öffentlich zugänglichen Informationen. Außerdem soll ein starkes innerstädtisches O-Bus-System geschaffen werden.
Der oberösterreichische Zentralraum ist
wie kaum kein anderer außerhalb Wiens von starken PendlerInnenströmen
geprägt. Insbesondere ein hoher Anteil der MühlviertlerInnen hat
seinen Arbeitsplatz im Großraum Linz und pendelt täglich bis
zu über zwei Stunden - mit dem PKW, weil das Öffi-Angebot schlicht
nicht mit der Kombination aus Komfort, Flexibilität und Notwendigkeit des
PKW etwa im Stadtraum Linz mithalten kann. Deshalb ist das Vorhaben der
Errichtung zweier Schienen ins nördliche Mühlviertel zu
begrüßen. Ebenso relevant ist die Durchbindung im Stadtgebiet und
der O-Bus-Ausbau, denn das Verkehrsgefäß Linz ist derzeit schlicht
voll.
Aus Verlautbarungen des Oö Verkehrslandesrates Steinkellner geht hervor,
dass die zwei angesprochenen, geplanten zwei Schienen einerseits eine S6 vom Mühlreisbahnhof über den geplanten
Umsteigeknoten beim Gasthof Lindbauer und weiter über die die neue
Eisenbahnbrücke bis zum Bahnhof sein werden, andererseits eine S7 ist vom
Hauptbahnhof über die neue Eisenbahnbrücke bis zur JKU und in weiterer
Folge bis nach Gallneukirchen und Pregarten.
In einer Presseaussendung von Oberösterreichs Landeshauptmann Stelzer und
des Verkehrslandesrates Steinkellner wird gemeldet:
"Wir haben ein inspirierendes Arbeitsgespräch geführt, bei
dem ich die Gelegenheit hatte, die Bundesministerin Leonore Gewessler,
über unser ÖV-Konzept zu informieren. Besonders aus der Perspektive
des Klimaschutzes bin ich mir sicher, mit diesem Projekt begeistert zu haben."
sowie „Wir hatten ein sehr gutes Gespräch und glauben mit
unserem Anliegen auf offene Ohren gestoßen zu sein.“
Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgende
1. Welchen konkreten Inhalt hat das Projekt Linzer Stadtbahn, welches der Oberösterreichische Landeshauptmann und der Oberösterreichische Verkehrslandesrat Ihnen am 13.2.2020 vorgestellt haben?
2. Im betreffenden Gespräch am 13.2.2020 wurde öffentlichen
Aussagen der Beteiligten zufolge insb. die Frage der Mit-Finanzierung des Projekts
Linzer Stadtbahn besprochen.
Über welche Gesamtkosten und ggf. Kostenteile dieses Projekts wurden Sie
bislang von der Oö Landesregierung informiert?
3. Wie ist der Stand der derzeit laufenden Gespräche auf ExpertInnenebene zur Mitfinanzierung des Projektes Linzer Stadtbahn?
4. Wie bewertet das BMK die Wirkung des Projekts Linzer Stadtbahn auf die Verkehrssituation in Oberösterreich, insbesondere hinsichtlich der Situation der PendlerInnen im oberen und mittleren Mühlviertel?
5. Wie bewertet das BMK das Projekt Linzer Stadtbahn im Kontext mit anderen derzeit laufenden oder in Planung befindlichen Großprojekten in Oberösterreich, wie etwa dem Westring und der Ostumfahrung?
6. Im Regierungsprogramm ist die Erreichung der Paris Klimaziele
verankert. An zahlreichen Stellen wird der Finanzausgleich als Instrument der
Beeinflussung von landespolitischen Entscheidungen in Richtung Klima-
und Umweltfreundlichkeit genannt. Einen wesentliche Anteil an
gelingender Klimapolitik hat die Mobilitätspolitik, dort wiederum ganz
wesentlich die Verkehrsplanung in den Ländern. Vor diesem Hintergrund
scheint es geboten, bei der Co-Finanzierung von Landes-Infrastrukturprojekten
eine breitere Perspektive einzunehmen.
Gibt das BMK Empfehlungen über die Priorisierung von Verkehrsprojekten oder
die Verkehrsplanung in Oberösterreich ab bzw. knüpft es an seine
Mitfinanzierung Bedingungen betreffend der allgemeinen Verkehrsplanung und den
Infrastrukturausbau im Land Oberösterreich?
7. Gab oder gibt es Gespräche Ihres Ministeriums mit der neben dem
Land Oberösterreich ebenso mitfinanzierende und planenden Stadt Linz
bezüglich dieses Projekts?
a. Wenn ja, wann und mit wem wurden diese jeweils zu welchen Themen
geführt?
8. Bis wann ist spätestens mit Ihrer Entscheidung zur Mitfinanzierung des Projekts und ihrer Höhe zu rechnen?
9. Welche anderen im Land Oberösterreich gelegenen Verkehrsprojekte werden derzeit von Ihrem Ministerium hinsichtlich der Finanzierung geprüft?