Eingelangt am 22.09.2022
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Anfrage
der Abgeordneten Michael Bernhard,
Kolleginnen und Kollegen
an den Bundesminister für
Finanzen
betreffend Fortschritte bei der
Umsetzung der Rohstoffstrategie 2030
Der Krieg in der Ukraine und die damit
verbundenen Marktverwerfungen offenbaren schonungslos Europas und
Österreichs Abhängigkeit von Energie- und Rohstoffimporten, welche
allerdings schon davor die Achillesferse unserer Wirtschaft darstellten. Denn
Verfügbarkeit und Leistbarkeit von Rohstoffen ist nicht nur die Basis
sämtlicher Industrieprozesse und Infrastrukturprojekten, sondern auch eine
Grundvoraussetzung für den Wandel zu einer klimaneutralen Wirtschaft,
Mobilität, Energieerzeugung, Mobilität und Gesellschaft. Europa
(sowie Österreich) ist bei vielen, gerade für die Energiewende
absolut unabdingbaren Rohstoffen vollkommen abhängig von Importen,
während gleichzeitig aufgrund der steigenden Wirtschaftskraft
außerhalb des Westens die Konkurrenz um diese Rohstoffe die Nachfrage und
somit die Preise steigen lässt.
Die EU hat deshalb eine Liste an
"Kritischen Rohstoffen" (Critical Raw Materials) definiert, welche
für die europäische Industrie einerseits dringend notwendig sind,
andererseits von einer riskanten Verfügbarkeit betroffen sind. Diese Liste
wird regelmäßig gemäß der sich verändernden Marktsituation
aktualisiert und wurde zuletzt in der Mitteilung COM(2020) 474 "Widerstandsfähigkeit
der EU bei kritischen Rohstoffen: Einen Pfad hin zu größerer
Sicherheit und Nachhaltigkeit abstecken" aktualisiert. Die Zahl der
kritischen Rohstoffe hat sich demnach gemäß gegenüber dem
ersten Bericht 2011 etwa verdoppelt, was die steigende Relevanz des Themas nur
unterstreicht. In dem Bericht werden außerdem Importabhängigkeiten,
etwaige Europäische Reserven, Recyclingpotentiale sowie Handlungsoptionen
beschrieben. Zusammenfassend heißt es "Die EU muss tätig
werden, um widerstandsfähiger zu werden, wenn es darum geht, mögliche
künftige Schocks zu bewältigen und den zweifachen ökologischen
und digitalen Wandel anzuführen. Eine der Lehren aus der COVID-19-Krise
ist die Notwendigkeit, die Abhängigkeit zu verringern und die
Versorgungsvielfalt und -sicherheit zu stärken. Die Stärkung der
offenen strategischen Autonomie wird für die EU von langfristigem Nutzen
sein. Die EU-Institutionen, die einzelstaatlichen und nachgeordneten Stellen
sowie die Unternehmen sollten bei der Sicherung einer nachhaltigen Versorgung
mit kritischen Rohstoffen wesentlich agiler und effektiver werden."
Die österreichische Bundesregierung hat
nicht zuletzt wegen der hohen Importabhängigkeit und der signifikanten
kreiswirtschaftlichen Potentiale in Österreich die Rohstoffstrategie 2030
erstellt und 2021 veröffentlicht. Dieser umfasste eine Reihe von
Maßnahmen und Zielsetzungen, über deren Umsetzung allerdings bisher
wenig bekannt ist.
Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher
folgende
Anfrage:
- Maßnahme 1: "Das Open Data
Government für rohstoffrelevante Geodaten der öffentlichen Hand
ist unter Wahrung von Betriebsgeheimnissen zur Unterstützung der
unternehmerischen Exploration und allfälliger Prospektionsoffensiven
der öffentlichen Hand auszubauen."
- Welche konkreten Schritte wurden hier
bereits gesetzt und was ist noch ausständig?
- Bis wann soll die Umsetzung erfolgen?
- "Es ist zu prüfen, welche
Verwaltungsverfahren durch e-Government-Lösungen unterstützt
werden können."
- Welche konkreten Schritte wurden hier
bereits gesetzt und was ist noch ausständig?
- Bis wann soll die Umsetzung erfolgen?
- "Geologische Strukturen sind zur
Dämpfung der Volatilität erneuerbarer Energieträger als
Speicher für gasförmige Energieträger und für Carbon
Capture and Utilization (CCU) Technologien zu nutzen. Hierfür sind
die Rahmenbedingungen zu evaluieren."
- Welche konkreten Schritte wurden hier
bereits gesetzt und was ist noch ausständig?
- Bis wann soll die Umsetzung erfolgen?
- "Durch raumordnerische Instrumente ist
der langfristige Zugang zu Lagerstätten mineralischer Rohstoffe zu
sichern. Hierfür können die Ergebnisse des Österreichischen
Rohstoffplans als Planungsgrundlage herangezogen werden. Mögliche
Umsetzungsschritte sind in einem Dialog mit den Bundesländern zu
betrachten."
- Welche konkreten Schritte wurden hier
bereits gesetzt und was ist noch ausständig?
- Bis wann soll die Umsetzung erfolgen?
- "Für die schonende und nachhaltige
Rohstoffgewinnung und -nutzung ist die Vergabe eines Staatspreises zu
etablieren."
- Welche konkreten Schritte wurden hier
bereits gesetzt und was ist noch ausständig?
- Bis wann soll die Umsetzung erfolgen?
- "Die Etablierung innovativer
Geschäftsmodelle mit Nachhaltigkeitscharakter gilt es zu
fördern, wobei der regionale Beschaffung und die effiziente Nutzung
von Ressourcen eine hohe Priorität beizumessen ist."
- Welche konkreten Schritte wurden hier
bereits gesetzt und was ist noch ausständig?
- Bis wann soll die Umsetzung erfolgen?
- "Rohstoffpartnerschaften sind zu
forcieren. Unter Beachtung der außenpolitischen Dimension sollen
strategisch wichtige Zielmärkte in einem bottom-up-Prozess gemeinsam
mit den betroffenen Unternehmen identifiziert werden."
- Welche konkreten Schritte wurden hier
bereits gesetzt und was ist noch ausständig?
- Bis wann soll die Umsetzung erfolgen?
- "Die EU-Rohstoffhandelspolitik ist von
Österreich proaktiv mitzugestalten. Rohstoffpolitische Interessen
sind in bilaterale Beziehungen mit Drittländern außerhalb des
EU-Binnenmarktes verstärkt einzubringen."
- Welche konkreten Schritte wurden hier
bereits gesetzt und was ist noch ausständig?
- Bis wann soll die Umsetzung erfolgen?
- "Im Sinne unternehmerischer
Sorgfaltspflichten ist die Entwicklung von Technologien zum Zweck der
Verfolgbarkeit von Lieferketten zu forcieren."
- Welche konkreten Schritte wurden hier
bereits gesetzt und was ist noch ausständig?
- Bis wann soll die Umsetzung erfolgen?
- "F&E-Maßnahmen hinsichtlich
der pyrolytischen Auftrennung von Erdgas und des Einsatzes des dabei
gewonnenen Wasserstoffes in der Energieversorgung sowie des Kohlenstoffes
in der Landwirtschaft und für andere industrielle Zwecke sind zu
verstärken. Die Implementierung in bestehende Programme und
Initiativen ist anzustreben."
- Welche konkreten Schritte wurden hier
bereits gesetzt und was ist noch ausständig?
- Bis wann soll die Umsetzung erfolgen?
- Forschungsförderungsprogramme bzgl.
Ressourcenschonung und –effizienz
- Welche konkreten Schritte wurden hier
bereits gesetzt und was ist noch ausständig?
- Bis wann soll die Umsetzung erfolgen?
- Forschungsförderungsprogramme bzgl.
umweltfreundlichem Einsatz und Bereitstellung von Rohstoffen
- Welche konkreten Schritte wurden hier
bereits gesetzt und was ist noch ausständig?
- Bis wann soll die Umsetzung erfolgen?
- Forschungsförderungsprogramme bzgl.
disruptiver Innovationen, die einen geringeren Rohstoffeinsatz für
die Fertigung eines Endproduktes benötigen (Near Net Shape
Technologien wie z.B. additive Fertigungen)
- Welche konkreten Schritte wurden hier
bereits gesetzt und was ist noch ausständig?
- Bis wann soll die Umsetzung erfolgen?
- Forschungsförderungsprogramme bzgl.
Digitalisierungsmaßnahmen zur Verbesserung der stofflichen Nutzung
von sekundären Rohstoffen
- Welche konkreten Schritte wurden hier
bereits gesetzt und was ist noch ausständig?
- Bis wann soll die Umsetzung erfolgen?
- Forschungsförderungsprogramme bzgl.
Entwicklung von innovativen, umweltfreundlichen Verpackungen aus
Sekundärrohstoffen sowie Implementierung von Smart Mining &
Processing durch Digitalisierung und Verknüpfung der
Einzelprozess-Schritte zu einem gesamtheitlichen
Rohstoffgewinnungsprozess.
- Welche konkreten Schritte wurden hier
bereits gesetzt und was ist noch ausständig?
- Bis wann soll die Umsetzung erfolgen?