12525/J XXVII. GP
Eingelangt am 04.10.2022
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ANFRAGE
der Abgeordneten Rosa Ecker, MBA
an den Bundesminister für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport
betreffend FINA für Fairness und Chancengleichheit im Frauensport
Einem Bericht des „Instituts für Ehe und Familie“ ist folgendes zu entnehmen:
Der Welt-Schwimmverband hat beschlossen, dass Transfrauen nur unter bestimmten Bedingungen an Wettbewerben im Frauensport teilnehmen dürfen. Nachdem das Internationale Olympische Komitee (IOC) es den einzelnen Sportarten freigestellt hat, darüber zu entscheiden, ob Transathleten in ihrem Bereich Vorteile gegenüber Frauen aufweisen und ob diese an Wettkämpfen teilnehmen können, hat der Welt-Schwimmverband (FINA) Regeln erlassen, die die Fairness und Chancengleichheit im Frauensport erhöhen sollen, indem sie Transfrauen nur unter bestimmten Bedingungen die Teilnahme erlauben.
Um die Teilnahme von Transfrauen, also biologischen Männern, die als Frau leben, in Frauensportarten gibt es bereits seit längerer Zeit heftige Diskussionen. Obwohl mehrere Studien festgestellt haben, dass Transfrauen gegenüber biologischen Frauen körperliche Vorteile haben (das IEF hat berichtet), gibt es weiterhin Forderungen, Transfrauen aus Gründen der Gleichberechtigung uneingeschränkt an Sportwettbewerben teilnehmen zu lassen.
Wie BioEdge berichtet hat FINA nun sein Regelwerk angepasst. So dürfen Transfrauen ab sofort nur noch an Frauenwettkämpfen teilnehmen, wenn sie die Transition noch vor der Pubertät gemäß Stufe 2 der Tanner-Stadien oder vor dem 12. Lebensjahr begonnen haben.
Ein Sprecher des Weltverbandes sagte, dass FINA keineswegs Menschen dazu ermutigen wolle, vor dem 12. Lebensjahr eine Geschlechtsänderung vorzunehmen, allerdings habe ein Sportler, der sich einer Geschlechtsumwandlung erst nach Beginn der Pubertät unterzieht, auch weiterhin einen körperlichen Vorteil, was „unfair“ sei. Gleichzeitig setzte FINA eine Arbeitsgruppe in Kraft, die ein Konzept für eine „offene Klasse“, in der alle Sportler starten können, erarbeiten soll.[1]
In diesem Zusammenhang richtet die unterfertigte Abgeordnete an den Bundesminister für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport nachstehende
Anfrage
1. Sind Sie bzw. ist Ihr Ministerium über die Entwicklungen bezüglich der FINA-Regeln informiert, die Fairness und Chancengleichheit im Frauensport erhöhen sollen, indem sie Transfrauen nur unter bestimmten Bedingungen die Teilnahme erlauben?
2. Sind Sie betreffend dieses Themas im Gespräch mit den österreichischen Sportvereinen – sowohl im Amateur- als auch im Profisportbereich?
3. Erkennen Sie aus diesen Gesprächen Forderungen, Transfrauen aus Gründen der Gleichberechtigung uneingeschränkt an Sportwettbewerben teilnehmen zu lassen?
4. Sind Sie mit den jeweiligen Verbänden im Austausch, um auf nationaler Ebene diese FINA-Regeln vollinhaltlich zu übernehmen?
5. Ist Ihnen bekannt, ob bei den Verbänden Ambitionen bestehen, eigene Regeln für Bewerbe auf nationaler Ebene aufzustellen?