12569/J XXVII. GP

Eingelangt am 04.10.2022
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ANFRAGE

 

des Abgeordneten Mag. Gerhard Kaniak

und weiterer Abgeordneter

an den Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz

betreffend Testen war nicht der richtige Weg

 

 

Am 21.9.2022 berichtete OE24 folgendes:

 

OÖ-Ärztekammer-Chef: „Testen war nicht der richtige Weg“

Der oberösterreichische Ärztekammer-Präsident Peter Niedermoser kritisiert vor allem die Massentests und das Testen von "Gesunden". 

Der oberösterreichische Ärztekammer-Präsident Peter Niedermoser ist kein Freund von groß angelegten Corona-Tests. Getestet werden sollten lediglich symptomatische Personen, und das nur von Ärztinnen und Ärzten, sagte Niedermoser gegenüber der APA. 66 Tests pro Tausend Einwohner am Tag machen Österreich zwar zum "Testweltmeister", "sie haben aber zu keinerlei Verbesserung der Situation beigetragen", so der Pathologe. Privat lasse er sich gar nicht mehr testen.

Er wolle niemandem einen Vorwurf machen, denn "im Nachhinein ist man immer klüger". Wichtig sei aber, aus den Fehlern zu lernen. Länder wie Deutschland oder Schweden hätten mit vier beziehungsweise zwei Tests pro Tag auf Tausend Einwohner deutlich weniger getestet, die Sterberate sei in jenen Ländern jedoch besser als in Österreich. "Weder hat sich die Wellenbewegung durch das Testen verändert, noch hatte die Vielzahl an Tests einen Einfluss auf die Todeszahlen", sagt Niedermoser, der sich dabei auf ein Papier des oberösterreichischen Landeskrisenstabes stützt.

Groß angelegte Massentests oder das Projekt "alles gurgelt" in Wien würden lediglich zu einer falschen Sicherheit beitragen. Mehr als zwei Milliarden Euro, die bisher für öffentliche Testungen ausgegeben wurden, seien längst nicht mehr gerechtfertigt. Tests sollten laut Niedermoser nur noch beim Arzt oder der Ärztin stattfinden. Die Gefahr, dass symptomatische Personen - andere sollten ja zukünftig aufs testen verzichten - in der Arztpraxis jemanden anstecken würden, sieht er nicht. "Zuallererst sollte man ohnehin beim Arzt anrufen, vor Ort Maske tragen, und in den Wartezimmern der Ordinationen und Krankenhäusern in separierten Bereichen warten".

Gängige Hygienemaßnahmen und Masken seien weiterhin ein probates Mittel um sich gegen eine Infektion zu schützen, er verstehe aber auch Menschen die darauf verzichten würden. "Bei dem derzeitigen Infektionsgeschehen muss jeder für sich entscheiden, wo und wann er Maske trägt", so Niedermoser.

Quelle: https://www.oe24.at/coronavirus/ooe-aerztekammer-chef-testen-war-nicht-der-richtige-weg/530832309

 

 

In diesem Zusammenhang richten die unterfertigten Abgeordneten an den Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz nachstehende

 

Anfrage

 

1)    Wie bewerten Sie die vom oberösterreichischen Ärztekammer-Präsidenten Peter Niedermoser geäußerte Kritik, wonach die „groß angelegten Corona-Tests“ verfehlt waren?

2)    Was entgegnen Sie dieser Kritik und wie verteidigen Sie Ihre gesetzten Maßnahmen in diesem Zusammenhang?

3)    Wie bewerten Sie die vom oberösterreichischen Ärztekammer-Präsidenten Peter Niedermoser geäußerte Kritik, wonach nur „symptomatische Personen getestet werden sollten“?

4)    Was entgegnen Sie dieser Kritik und wie verteidigen Sie Ihre gesetzten Maßnahmen in diesem Zusammenhang?

5)    Wie bewerten Sie die vom oberösterreichischen Ärztekammer-Präsidenten Peter Niedermoser geäußerte Kritik, wonach „66 Tests pro Tausend Einwohner am Tag“ in Österreich im Vergleich zu Deutschland und Schweden mit jeweils vier bzw. zwei Tests „zu keinerlei Verbesserung der Situation beigetragen“ haben?

6)     Was entgegnen Sie dieser Kritik und wie verteidigen Sie Ihre gesetzten Maßnahmen in diesem Zusammenhang?

7)    Wie bewerten Sie die vom oberösterreichischen Ärztekammer-Präsidenten Peter Niedermoser geäußerte Kritik, wonach „groß angelegte Massentests oder das Projekt ‚alles gurgelt‘ in Wien […] lediglich zu einer falschen Sicherheit beitragen“ würden?

8)    Was entgegnen Sie dieser Kritik und wie verteidigen Sie Ihre gesetzten Maßnahmen in diesem Zusammenhang?

9)    Wie bewerten Sie die vom oberösterreichischen Ärztekammer-Präsidenten Peter Niedermoser geäußerte Kritik, wonach „mehr als zwei Milliarden Euro, die bisher für öffentliche Testungen ausgegeben wurden, […] längst nicht mehr gerechtfertigt“ sind?

10) Was entgegnen Sie dieser Kritik und wie verteidigen Sie Ihre gesetzten Maßnahmen in diesem Zusammenhang?

11) In welchem gesundheitspolitischen Bereich sehen Sie aktuell den größten Handlungsbedarf und was könnten Sie in diesem mit den hunderten Millionen Euro bewirken, die im Falle einer Änderung der Teststrategie frei würden?

12) Wie bewerten Sie die vom oberösterreichischen Ärztekammer-Präsidenten Peter Niedermoser geäußerte Kritik, wonach jeder „bei dem derzeitigen Infektionsgeschehen […] für sich entscheiden [muss], wo und wann er Maske trägt“?

13) Was entgegnen Sie dieser Kritik und wie verteidigen Sie Ihre gesetzten Maßnahmen in diesem Zusammenhang?

14) Welche weiteren Corona-Maßnahmen planen Sie für die nächste Infektionswelle und werden diese auch wieder einen Testzwang beinhalten?