12631/J XXVII. GP
Eingelangt am 11.10.2022
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Anfrage
der Abgeordneten Julia Seidl, Kolleginnen und Kollegen
an den Bundesminister für Arbeit und Wirtschaft
betreffend Arbeitskräftemangel im Tourismus
Es wäre nicht Österreich, würden Bundespolitiker und Landespolitiker nicht regelmäßig den gemütlichen Weg wählen. Denn während die Gastronomie und der Tourismus unter akutem Arbeitskräftemangel leiden, feiern sich Bundes- und Landespolitiker landauf, landab für die demographisch bedingt niedrigen Arbeitslosenzahlen ab - Babyboomer gehen in Pension. Verantwortungsvolle Politiker würden sich hingegen dem Problem Arbeitskräftemangel stellen und die entsprechenden Reformen einleiten. Wie beispielsweise eine Pensionsreform mit höherem Pensionsantrittsalter oder eine Abgabenreform mit mehr Vollzeitanreizen. Denn Österreich ist schließlich nicht nur ein Frühpensionsparadies, sondern wird auch immer mehr zur Teilzeit-Oase, üppig gefördert mit den entsprechenden abgabenrechtlichen Teilzeitanreizen (steile Progression bei der Lohnsteuer und den SV-Beiträgen). Das hat zuletzt auch die Anfragebeantwortung zu Beschäftigungsentwicklung im Tourismus und in der Gastronomie bestätigt (1). So wurde in den letzten Jahren die Hälfte des Beschäftigungsanstiegs im Tourismus und der Gastronomie aufgrund der stark sinkenden Wochenarbeitszeiten wieder wegkompensiert (2). Damit bleibt als einzig positive Maßnahme für mehr Beschäftigung die Reform der Rot-Weiß-Rot-Karte, die Fachkräften aus Drittstaaten einen leichteren Zugang am Arbeitsmarkt ermöglichen soll (3).
Quellen:
(1)https://www.parlament.gv.at/PAKT/VHG/XXVII/AB/AB_11452/index.shtml
(2)https://www.sn.at/wirtschaft/oesterreich/neos-fordern-mehr-anreize-fuer-tourismus-vollzeitarbeit-126873706
(3)https://kurier.at/wirtschaft/karriere/reform-fuer-die-rot-weiss-rot-karte-ist-sie-jetzt-attraktiver/402165009
Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgende