12702/J XXVII. GP

Eingelangt am 13.10.2022
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ANFRAGE

 

der Abgeordneten Peter Schmiedlechner, Peter Wurm

an den Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz

betreffend Bezeichnung von Honig als „hergestellt in Österreich“

 

 

Den Imkerinnen und Imkern ist die vage Beschreibung der Herkunft schon lange ein Dorn im Auge. Die Bezeichnung „Honig aus EU- und Nicht-EU-Ländern“ sagt aus, dass in der Packung Honig aus der ganzen Welt sein könnte und ist damit vollkommen sinnlos. Die Herkunftsländer und der Anteil der einzelnen Länder sind dem Konsumenten nicht bekannt. Der Vorstand des heimischen Imkerbunds Reinhard Hetzenauer erklärt in den Salzburger Nachrichten, warum der importierte Honig ein Problem sein kann:

 

Was ist problematisch an chinesischem Honig? ‚Er wird oft im Labor und der Fabrik produziert‘, erzählt der Tiroler Imker. In der EU darf nur ‚reifer‘ Honig geerntet werden. In China kann es sein, dass er früher, also ‚unreif‘, aus den Bienenstöcken geholt wird. Der Nektar wird, da er noch einen hohen Wassergehalt hat, industriell getrocknet. Auch werde der Honig teils mit Reissirup gestreckt.[1]

 

Dazu kommt noch, dass der Honig in den Diskontern als „in Österreich hergestellt“ bezeichnet wird, egal woher er kommt. Zum Beispiel handelt es sich um Honig aus EU- und Nicht-EU-Ländern, der in Österreich abgefüllt wurde. Dieser wurde als „Hergestellt in Österreich“ bezeichnet, da er in Österreich vermischt und abgefüllt wird.

 

 

In diesem Zusammenhang stellen die unterfertigten Abgeordneten an den Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz folgende

 

Anfrage

 

1)    Wie viel Honig wird in Österreich als „Hergestellt in Österreich“ bezeichnet?

a)    Wie viel Prozent von diesem Honig beinhaltet nur Honig aus Österreich?

b)    Wie viel Prozent von diesem Honig beinhaltet Honig aus EU-Ländern?

c)    Wie viel Prozent von diesem Honig beinhaltet Honig aus Nicht-EU-Ländern?

d)    Wie viel Prozent von diesem Honig beinhaltet Honig aus EU- und Nicht-EU-Ländern?

2)    Wie viel Honig wird in Österreich jährlich produziert?

a)    Wie viel davon ist rein heimischer Honig?

b)    Wie oft (in Prozent) wird der heimische Honig mit einem anderen (aus dem Ausland stammenden) Honig vermischt?

3)    Wie ist die Qualität des rein heimischen Honigs im Vergleich zur importierten Ware?

4)    Welche Destinationen sind für eine gute Honigqualität bekannt?

5)    Welche Destinationen sind für eine schlechte Honigqualität bekannt?

6)    Welche Aufklärungskampagnen unternimmt das Bundesministerium, um die heimische Honigproduktion zu unterstützen?

7)    Welche Maßnahmen unternimmt das Bundesministerium, um die heimischen Imker zu unterstützen?

8)    Was unternimmt das Bundesministerium, damit die Konsumenten nicht durch irreführende Angaben auf der Verpackung getäuscht werden?



[1] "Salzburger Nachrichten", 13.10.2021, Wie chinesischer Honig auf unseren Löffeln landet