12705/J XXVII. GP
Eingelangt am 13.10.2022
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ANFRAGE
des Abgeordneten Mag. Gerald Hauser
an den Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz
betreffend mRNA und Lipid-Nanopartikel in der Muttermilch von Geimpften nachgewiesen
„Alle Impfempfehlungen für Österreich werden in enger Zusammenarbeit mit dem Nationalen Impfgremium erstellt. Dabei handelt sich um eine Kommission laut §8 Bundesministeriengesetz zur fachlichen Beratung der oder des für Gesundheit zuständigen Ministerin oder Ministers“[1], ist auf der offiziellen Internetseite des Bundesministeriums verlautbart. Das Nationale Impfgremium (NIG) hat auch zu den Corona-Impfungen eine offizielle Veröffentlichung herausgegeben: COVID-19-Impfungen: Anwendungsempfehlungen des Nationalen Impfgremiums Version 10.3, Stand: 10.08.2022. Hier ein Zitat aus der Seite 27 – eine Empfehlung für die Anwendung in der Stillzeit:
„8.5 Stillzeit
Ist während der Schwangerschaft keine COVID-19 Impfung erfolgt, so ist die COVID-19- Impfung auch in der Stillzeit gemäß dem Impfschema ausdrücklich empfohlen (off-label). Es gibt keine Hinweise, dass mRNA-Impfstoffe oder Bestandteile derselben in die Muttermilch übertreten und sich daraus irgendein theoretisches Risiko ableiten ließe. Dies ist auch bei Vektorimpfstoffen nicht zu erwarten (off-label). Im Gegenteil: Antikörper gegen SARS-CoV-2 können in der Muttermilch nachgewiesen werden, die einen positiven Effekt auf den Schutz des Kindes haben können. Beobachtungsdaten von Frauen, die nach der Impfung gestillt haben, zeigten kein Risiko für unerwünschte Nebenwirkungen bei gestillten Neugeborenen/Säuglingen.“[2]
Im Text heißt es, die Corona-Impfungen werden in der Stillzeit „ausdrücklich empfohlen“. Wobei in der Klammer steht, sie sind lediglich „Off-Label“. Die Internetseite gesundheit.gv.at, welche vom Gesundheitsministerium betrieben wird, stellt klar, was Off-Label bedeutet:
Der Begriff Off-Label-Use bezieht sich allgemein auf die Anwendung von Arzneimitteln außerhalb der Bedingungen ihrer Zulassung. Off-Label-Use ist grundsätzlich nicht verboten, bedarf jedoch erhöhter Sorgfalts- und besonderer Aufklärungspflichten (Quelle: Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen).[3]
Das NIG empfiehlt eine Off-Label-Anwendung für alle Stillenden, was extrem ungewöhnlich, wenn nicht sogar fahrlässig ist, da es eine erhöhte Sorgfalt und Aufklärung voraussetzt. Bei anderen Medikamenten wird von der Off-Label-Anwendungen eher abgeraten, egal ob es da bereits gute Daten und positive Berichte gibt. Eine Empfehlung für den landesweiten Einsatz einer Off-Label-Impfung ist neu.
Was aber noch mehr verwundert ist, dass diese Off-Label-Anwendung nicht sofort nach den neuesten Erkenntnissen zurückgezogen wurde. Es wurde nämlich mRNA der Covid-19-Impfstoffe in der Muttermilch von Geimpften wissenschaftlich nachgewiesen. Das renommierte Journal „JAMA Pediatrics“ berichtete:

Quelle: Detection of Messenger RNA COVID-19 Vaccines in Human Breast Milk | Breastfeeding | JAMA Pediatrics | JAMA Network
Die genannte Studie ist mit nur elf Teilnehmern sehr klein. Trotz der geringen Teilnehmerzahl konnte aber bei mehr als der Hälfte der untersuchten stillenden Mütter innerhalb von 48 Stunden nach einer Impfung mit einem Präparat von BionTech/Pfizer oder Moderna die mRNA der Impfstoffe in der untersuchten Muttermilch nachgewiesen werden. Die Empfehlung von Off-Label-Use von Corona-Impfungen für Stillende wurde ohne Untersuchungen an Stillenden ausgesprochen, da diese bei den Zulassungsstudien ausgeschlossen wurden. Damit ist diese Information trotz der kleinen Teilnehmerzahl verlässlicher und besser belegt als die des NIG (für den Einsatz der Corona-Impfstoffe bei Stillenden).
Zusätzlich wird durch die Studie auch bewiesen, dass die Lipid-Nanopartikel in die Muttermilch übertreten.
‚Diese Daten zeigen unseres Wissens zum ersten Mal die Biodistribution der Covid-19-Impfstoff-mRNA in Brustzellen und die potenzielle Fähigkeit von extrazellulären Vehikeln, die Impfstoff-mRNA zu verpacken, die zu entfernten Zellen transportiert werden kann.‘
Es sei bislang nur wenig über die Biodistribution (Verteilung) und Lokalisierung von Lipid-Nanopartikeln in menschlichen Geweben nach der Covid-19-mRNA-Impfung berichtet worden. ‚Bei Ratten wurden bis zu drei Tage nach der intramuskulären Verabreichung niedrige Impfstoff-mRNA-Spiegel im Herz-, Lungen-, Hoden- und Gehirngewebe nachgewiesen, was auf eine Biodistribution im Gewebe hindeutet. „Wir spekulieren, dass nach der Impfstoffverabreichung Lipid-Nanopartikel, die die Impfstoff-mRNA enthalten, über hämatogene und/oder lymphatische Wege in die Brustdrüsen transportiert werden.“[4]
In diesem Zusammenhang richtet der unterfertigte Abgeordnete an den Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz folgende
Anfrage
1) Ist Ihnen die oben zitierte Studie „Detection of Messenger RNA COVID-19 Vaccines in Human Breast Milk“ bekannt?
a) Wenn nein, wieso nicht?
b) Wenn ja, welche Schlussfolgerungen ziehen Sie daraus?
2) Werden Sie mit dem Nationalen Impfgremium (NIG) betreffend den Inhalt dieser aktuellen Studie in Kontakt treten?
a) Wenn ja, wann?
b) Wenn nein, wieso nicht?
3) Werden Sie das NIG auffordern, die falsche Empfehlung „es gibt keine Hinweise, dass mRNA-Impfstoffe oder Bestandteile derselben in die Muttermilch übertreten“ zu widerrufen?
a) Wenn ja, wann?
b) Wenn nein, wieso nicht?
4) Da es bereits bewiesen ist, dass Bestandteile der Impfstoffe in die Muttermilch übertreten, wird die Impfung von Stillenden sofort gestoppt?
a) Wenn nein, wieso nicht?
5) Warum wurden keine größeren Studien vor Empfehlung der mRNA-Impfungen auch für stillende Mütter durchgeführt, um wirklich sicherzugehen, dass eine Impfung gegen Covid-19 in der Stillzeit unbedenklich ist?
6) Werden Sie jetzt Studien veranlassen, die untersuchen, inwiefern sich die Covid-Impfung von Stillenden auf die Gesundheit ihrer Kinder auswirkt? Wenn nein, wieso nicht?
7) Welche Auswirkungen haben die Lipid-Nanopartikel auf die Gesundheit des Menschen (der Mutter und des Kindes)?
8) Wie gefährlich sind mRNA-Nano-Partikel in der Muttermilch für die Mutter?
9) Wie gefährlich sind mRNA-Nano-Partikel in der Muttermilch für das Baby?
10) Was bedeutet die Erkenntnis, dass die Lipid-Naopartikel und die mRNA im Körper der Geimpften wandert und sich im ganzen Körper ausbreitet, für die Impfempfehlung aller Personengruppen?
11) Müssen alle Covid-19-Impflinge ab sofort aufgeklärt werden, dass sich die Lipid-Naopartikel und die mRNA in ihrem ganzen Körper aufteilt?
a) Wenn nein, entspricht es der notwendigen Aufklärung vor einer Behandlung?
b) Die ärztliche Aufklärungspflicht beinhaltet: „Der Arzt muss den Patienten vor der Behandlung in die Lage versetzen, die Art der Behandlung und ihre Tragweite zu verstehen. Der Patient soll mögliche Risiken und Alternativen kennen, und auch die Folgen, wenn er die Behandlung ablehnt. Nur wenn sich der Patient der möglichen Folgen ausreichend bewusst ist, zählt seine Zustimmung auch als Einwilligung“[5]. Wurde dies bist jetzt
i. bei den Impflingen allgemein in Österreich bzw.
ii. bei den Stillenden Impflingen in Österreich eingehalten?
[1] Nationales Impfgremium (sozialministerium.at)
[2] Fachinformationen zur Corona-Schutzimpfung in Österreich (sozialministerium.at)
[3] Impressum | Gesundheitsportal
[4] Impfstoff-RNA in Muttermilch: Experten sagen, wie gefährlich das ist - FOCUS online
[5] Ärztliche Aufklärungspflicht – Wie viel Aufklärung muss sein? - meinanwalt.at