12712/J XXVII. GP

Eingelangt am 13.10.2022
Dieser Text wurde elektronisch übermittelt. Abweichungen vom Original sind möglich.

ANFRAGE

 

des Abgeordneten Alois Kainz

an den Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz

betreffend Tierheime sind voll  

 

 

Am 4. Oktober 2022 wurde auf „kaernten.orf.at“ folgendes berichtet:

 

Welttierschutztag: Tierheime sind voll

 

Hunde, Katzen und Co. stehen am Dienstag im Mittelpunkt: Es ist Welttierschutztag. In den vergangenen Coronavirus-Jahren haben sich mehr Menschen ein Tier nach Hause geholt. Dennoch sind die Tierheime schon wieder voll. Wegen der Teuerungen werden mehr Tiere abgegeben – vor allem kranke Hunde und Katzen.

 

Alleine im Villacher Tierheim warten derzeit 110 Katzen und 28 Hunde auf neue Besitzer. Drei Tierpfleger und fünf Helfer kümmern sich rund um die Uhr um die Tiere.

 

„Wir stoßen an unsere Grenzen“

Was auffällt: In letzter Zeit werden vor allem kranke Tiere abgegeben – aus finanziellen Gründen. „Die Kosten für Strom und Wasser sind gestiegen, auch die Kosten für den Tierarzt sind größer geworden. Es kommen daher sehr viele Tiere zu uns, mit Diabetes, Nieren- oder Herzproblemen. Es ist eine sehr schwierige Situation für uns, wir stoßen an unsere Grenzen“, sagt Tierpflegerin Lara Montiel.

 

Jutta Wagner ist seit neun Jahren die Tierschutzombudsfrau des Landes. Sie kritisiert, dass die Kastrationspflicht für Freigängerkatzen noch immer nicht ernst genommen wird. Derzeit gebe es eine „Katzenschwemme“. Jedes weibliche und jedes männliche Tier mit Freigang muss kastriert werden. Vielen Katzenbesitzern sei das wohl noch nicht bewusst, so Wagner.

 

Katzen vermehren sich rasant

„Es hat auch mit der Coronavirus-Krise zu tun, wo sich Menschen viele Tiere angeschafft haben. Viele Leute denken zu spät oder gar nicht daran, dass ihre Tiere sich vermehren. Die Katzen werden aber nach sieben Monaten bereits trächtig und bekommen zwei Monate später ihre Jungen – und das zweimal im Jahr. Das merken wir jetzt“, sagt Wagner. Zum Welttierschutztag wünscht sich die Ombudsfrau einen verantwortungsvolleren Umgang mit Tieren. In vielen Kärntner Tierheimen hofft man auch, dass die Menschen trotz der Teuerungen nicht auf die vielen hilfsbedürftigen Vierbeiner vergessen.

 

Registrierungspflicht für Hunde

Ein weiteres Problem sei die Registrierungsplicht für Hunde und Zuchtkatzen. Diese müssen mittels Mikrochip gekennzeichnet und in der Heimtierdatenbank registriert sein. Es reiche nicht, das Tier nur auf der Gemeinde anzumelden, so Wagner, denn diese Anmeldung sei nur für die Hundeabgabe gedacht. Die Heimtierdatenbankeintragung beruhe auf dem Tierschutzgesetz, und das sei ein österreichisches Gesetz, sagte Wagner. Zum Welttierschutztag appellierte Wagner an alle künftigen Tierbesitzer, sich die Anschaffung eines Haustieres gut zu überlegen. Denn nimmt man ein Tier auf, müsse man dafür auch die Verantwortung übernehmen, so Wagner.“ [1]

 

 

In diesem Zusammenhang richtet der unterfertigte Abgeordnete an den Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz folgende

 

Anfrage

 

1)    Wie viele Tierheime gibt es in Österreich derzeit insgesamt? Bitte auch um Auflistung pro Bundesland.

2)    Wie ist die Auslastung dieser Tierheime zum Zeitpunkt der Beantwortung dieser Anfrage?

3)    Welche finanzielle Unterstützung gibt es seitens des Bundes für Tierheime?
a.) Bitte auch um Auflistung, wie hoch diese Unterstützung pro Tierheim im Jahr 2020, 2021 sowie 2022 bis zum Zeitpunkt der Beantwortung dieser Anfrage war.

4)    Planen Sie die Einführung einer Förderung für Tierarztkosten, sodass Menschen, welche sich diese aufgrund der Teuerungen nicht leisten können, dennoch die Möglichkeit haben, mit ihrem Haustier zum Tierarzt zu gehen, anstatt es in ein Tierheim zu geben?
a.) Falls ja, was ist konkret geplant?
b.) Falls nein, warum nicht?
c.) Falls nein, was haben Sie stattdessen geplant, um Menschen in einem solchem Fall zu unterstützen?

5)    Welche Maßnahmen sind geplant, um die Kastrationspflicht für Freigängerkatzen künftig sicherzustellen?

6)    Welche Maßnahmen sind geplant, um die Registrierungsplicht für Hunde und Zuchtkatzen mittels Mikrochip künftig sicherzustellen?

7)    Welche Maßnahmen setzen Sie generell, um die vollen Tierheime zu unterstützen bzw. zu entlasten?



[1] https://kaernten.orf.at/stories/3176455/