12739/J XXVII. GP
Eingelangt am 19.10.2022
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Anfrage
der Abgeordneten Maximilian Köllner, MA,
Genossinnen und Genossen
an
den Bundesminister für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport
betreffend einer österreichweiten Strategie für mehr legale Mountainbike-Strecken
Auch im Jahr 2022 ist Österreich noch keine „Bike Nation". Der Grund dafür: Es fehlen tausende Kilometer legaler Mountainbike-Strecken. Dabei stünde die notwendige Infrastruktur rein theoretisch zur Verfügung, allein, das für Mountainbiker*innen spannende Wegenetz kann per Rad nur illegal befahren werden. Denn abgesehen von ausdrücklich freigegebenen Mountainbike-Strecken ist das Mountainbiken auf allen Wegen im Wald und darüber laut Forstgesetz generell verboten. Dadurch werden viele Mountainbiker*innen aufgrund mangelnder Möglichkeiten, ihrem Hobby nachzugehen, in die Illegalität getrieben.
Dies beweist nicht zuletzt eine Umfrage des Österreichischen Alpenvereins aus dem Jahr 2020, in der 88% der über 15.000 Teilnehmer*innen angaben, regelmäßig auf illegalen Strecken unterwegs zu sein. Um den Großteil der illegalen Fahrten zu beenden, brauchte es laut Harald Maier, Initiator des Mountainbike-Kongresses in Saalbach-Hinterglemm, etwa 24.000 Kilometer leichte Mountainbike-Strecken in Österreich, dazu noch ca. 2.400 Kilometer Singletrails als Basisangebot. Diese brauchte man nicht neu zu bauen, die gäbe es bereits.
Mit den verschiedenen „Mountainbike-Modellen" der Bundesländer könnten die notwendigen Wege, die bereits über eine entsprechende Infrastruktur (Hütten, Ausgangspunkte zu Abfahrten) verfügen, den Mountainbiker*innen in Österreich zur Verfügung gestellt werden. Dazu bedarf es nicht einmal einer Änderung des Forstgesetzes. Die notwendigen Rahmenbedingungen wie Digitalisierung, Beschilderung, Verträge, Versicherung, Haftungsübernahme, um mehr legale Strecken zu schaffen, sind laut Markus Pekoll, Mountainbike-Koordinator des Landes Steiermark, in allen Bundesländern vorhanden. Allein an einer koordinierten, bundesländer-übergreifenden Strategie scheint es nach wie vor zu fehlen.
Die unterfertigten Abgeordneten stellen an den Bundesminister für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport daher folgende
Anfrage
1) Wer ist im Bundesministeriums für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport dafür zuständig, die legalen Mountainbike-Möglichkeiten in Österreich zu verbessern?
2) Inwieweit wird an einer gemeinsamen Strategie von Bund und Ländern zur Verbesserung der legalen Mountainbike-Möglichkeiten in Österreich gearbeitet?
3) Wie oft bzw. in welchen Abständen findet ein Austausch zwischen dem Bundesministerium und den zuständigen Stellen in den Bundesländern statt?
4) Sind österreichweit einheitlich geltende Regelungen für Mountainbiker*innen geplant?
a) Wenn ja, an den Regelungen welchen/welcher Bundeslands/Bundesländer wird man sich orientieren?
b) Wenn nein, warum wird nicht an einer einheitlichen Regelung gearbeitet?
5) Welche Expert*innen werden von außerhalb des Bundesministeriums für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport sowie den Bundesländern in die strategischen Überlegungen einbezogen?
6) Inwieweit werden die landes- und bundesweiten Verbesserungen und Erweiterungen der legalen Mountainbike-Möglichkeiten in Österreich evaluiert?
7) Gibt es eine inhaltliche/strategische Zusammenarbeit mit den Nachbarländern Österreichs, um das legale Mountainbiken in Österreich zu verbessern?
a) Wenn ja, mit welchen Ländern?
b) Wenn nein, warum nicht?