12742/J XXVII. GP
Eingelangt am 20.10.2022
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Anfrage
der Abgeordneten Dr. Helmut Brandstätter, Douglas Hoyos-Trauttmansdorff, Kolleginnen und Kollegen
an die Bundesministerin für Klimaschutz‚ Umwelt‚ Energie‚ Mobilität‚ Innovation und Technologie
betreffend österreichische KI-Strategie
KI-Strategien, langsames Update und träge Umsetzung
Im Rahmen der Alpbacher Technologiegespräche 2021 präsentierten die Bundesministerinnen Leonore Gewessler und Margarete Schramböck die österreichische KI-Strategie "AIM2030" mit einer vagen Darstellung der Ziele in unterschiedlichen Sektoren (Wirtschaft, Bildung, Forschung) und geplanten Maßnahmen für die nächsten Jahre (1). Laut des Berichts “AI Watch National Strategies on Artificial Intelligence” des Joint Research Centers der EU-Kommission haben vier Staaten, darunter Finnland, Deutschland, Frankreich, und Zypern (Stand 1. Februar 2022), bereits aktualisierte Versionen ihrer früheren KI-Strategien veröffentlicht, während die österreichische Bundesregierung lediglich ein Dokument auf den Tisch legt und mit der Veröffentlichung der Aktualisierung in Verzug gerät (2). In der Beantwortung der Anfrage Nr.5378/J von April 2021 zur Frage der Zeitpläne wurde auf die Ergebnisse der Abstimmungsgespräche zwischen BMK und BMDW verwiesen (3). Im Forschungs- und Technologiebericht 2022 von BMBWF, BMK und BMDW wurde dann festhalten, dass die Vorbereitung für eine Aktualisierung der Strategie für 2023 geplant ist (4). Genaue Zeitvorgaben zum Update der Strategie fehlen, wie auch ein Überblick über die Fortschritte der Bundesregierung bei der Umsetzung.
Österreichs Rückstand als Warnzeichen
Im globalen Ranking von Oxford Insights bzgl. der Bereitschaft nationaler Regierungen, künstliche Intelligenz bei der Erbringung öffentlicher Dienstleistungen für Bürger:innen einzusetzen, landete Österreich dieses Jahr auf Platz 24, obwohl wir im vergangenen Jahr auf Platz 22 waren (5). Österreich mit einem Wert von 68,07 in dieser Liste deutlich von anderen Ländern wie Deutschland, Frankreich und Luxemburg entfernt. Die Anzahl der aktiven KI-Unternehmen bleibt im Vergleich zu unseren Nachbarn gering und es besteht ein Nachholbedarf bei dem Einsatz von Big Data und Cloudlösungen. KMUs sind das Grundgerüst unserer Wirtschaft, daher muss man auch ihnen den Zugang zu Vorteilen der KI ermöglichen, um eine nachhaltige Entwicklung der österreichischen Wirtschaft zu gewährleisten. Dafür stehen zum Teil digitale Kenntnisse (zb. die Anwendung von Cloudtechnologien, Datenanalyse) im Vordergrund. Laut der aktuellen Fraunhofer Studie 2022 hat KI für ein Drittel der befragten Unternehmen gar keine Relevanz und nur bei neun Prozent der befragten Unternehmen sind KI-Anwendungen bereits operativ im Einsatz (6). KMUs sehen kaum Einsatzmöglichkeiten in den Bereichen Kundendienst, Logistik, Marketing, Planung und Vertrieb. Die Studie zeigt, dass vor allem KMUs eine verstärkte Unterstützung in der Umsetzung von KI-Projekten brauchen. Die häufigsten Stolpersteine für den Einsatz der KI im Unternehmensalltag sind fehlende Fachkräfte und Expert:innen, viele Ängste für KI-Anwendungen in KMU und der niedrige Digitalisierungsgrad der österreichischen Unternehmen.
Quellen
Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgende
i. Wenn ja, wann?
ii. Wenn nicht, warum?