Eingelangt am 27.10.2022
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Anfrage
der Abgeordneten Mag. Martina Künsberg
Sarre, , Kolleginnen und Kollegen
an den Bundesminister für
Bildung‚ Wissenschaft und Forschung
betreffend Reform der Reform der
Lehrpläne
Seit 2018 werden für die Volksschule, die
Mittelschule und die AHS Unterstufe neue Lehrpläne entwickelt, die im
Sommer 2022 in Begutachtung geschickt wurden und im Herbst 2023 in Kraft treten
sollen. Am 24. Oktober 2022 erklärte Bildungsminister Martin Polaschek nun
öffentlich, dass die Lehrpläne nicht der Weisheit letzter Schluss
seien und bezeichnete sie als "Übergangslehrpläne", vgl.
u.a. https://orf.at/stories/3290972/. Es stellt sich daher die Frage,
mit welchem Aufwand die Erarbeitung und Umsetzung dieser
Übergangslehrpläne verbunden war und noch sein wird, und wie
sichergestellt wird, dass derart weitreichende Pannen zukünftig vermieden
werden sollen.
Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher
folgende
Anfrage:
- In welchen Phasen und Arbeitsschritten
wurden die neuen Lehrpläne seit 2018 erarbeitet und wer war darin
involviert?
- Welche Ressourcen wurden bisher für die
Erarbeitung, Kommunikation und Begutachtung der neuen Lehrpläne
aufgewendet?
- Arbeitsstunden im BMBWF (berechnet oder
geschätzt)
- Kosten für externe Beratung und/oder
Studien
- Sonstige Kosten (Veranstaltungen,
Sachkosten etc.)
- Wann planen Sie, die seit 2018 erarbeiteten
"Übergangslehrpläne" zu verordnen, wann sollen sie in
Kraft treten und wie lange sollen sie aus heutiger Sicht gültig
bleiben?
- Mit welchem Aufwand ist nach Verordnung der
Lehrpläne bis zu ihrer Umsetzung im Unterricht zu rechnen? (jeweils
berechnet oder geschätzt)
- Arbeitsaufwand im BMBWF und in den
Bildungsdirektionen
- Aufwand im Rahmen der Schulbuchaktion
(inkl. bereits in Antizipation der neuen Lehrpläne bis dato
getätigtem Aufwand)
- Aufwand in den Pädagogischen
Hochschulen, bspw. für Fortbildung von Lehrkräften
- Arbeitsaufwand in den Schulen
- Welche Strategie verfolgen Sie für den
zukünftigen Umgang mit Lehrplänen?
- Ist geplant, einen gesamtgesellschaftlichen
Dialogprozess zu initiieren und die Erarbeitung der Lehrpläne
offener und transparenter zu gestalten?
- Ist geplant, vom linearen Modell der ca.
alle 10 Jahre stattfindenden Lehrplanreformen abzugehen und flexiblere
Formen der Überarbeitung und Ergänzung von Lehrplänen zu
finden? Wenn ja, welche?
- Wie soll sichergestellt werden, dass Schule
den permanenten Wandel unserer Lebenswelt aufnehmen und verarbeiten kann,
ohne dass die Überfrachtung der Lehrpläne weiter zunimmt?
- Planen Sie, zukünftig die gleichen
Personenkreise mit der Erarbeitung neuer Lehrpläne zu befassen wie
bisher, oder sind diesbezüglich Änderungen geplant?
- Sind für die Sekundarstufe 2 ebenfalls
Lehrplanreformen geplant?
- Wenn ja: Auf welche Weise werden diese
erarbeitet und wann sollen sie in Kraft treten?