12857/J XXVII. GP

Eingelangt am 02.11.2022
Dieser Text wurde elektronisch übermittelt. Abweichungen vom Original sind möglich.

Anfrage

 

des Abgeordneten Peter Wurm

an den Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz

betreffend Wiener Sozialmärkte bald teurer

 


Am 25.10.2022 berichteten die Niederösterreichischen Nachrichten über folgendes Thema:[1]


Wiener Sozialmärkte bald teurer, Soogut-Märkte heben Preise nicht an

Die Wiener Sozialmärkte müssen die Preise wegen der allgemeinen Teuerung bei einigen Produkten anheben. In den Soogut-Märkten und Verkaufsstellen in NÖ bleiben die Preise vorerst gleich, versichert Geschäftsführer Wolfgang Brillmann.

 

Warteschlangen vor Geschäftsöffnung zählen zum Alltag: Wer zuerst da ist, kann noch aus dem Vollen schöpfen, dafür werden auch Wartezeiten in Kauf genommen. Umso mehr, als aufgrund der aktuellen Teuerungswelle der Bedarf an günstigen Lebensmitteln enorm gestiegen ist.

 

"Können Teuerungen nicht weitergeben"

 

Auch die Soogut Sozialmärkte in NÖ sind von den Teuerungen betroffen. Besonders spürbar ist dies bei den täglichen Warenabholungen aufgrund der stark gestiegenen Treibstoffpreise. Preiserhöhungen kommen für Soogut-Geschäftsführer Wolfgang Brillmann aus derzeitiger Sicht aber nicht in Frage. „Wir können und wollen die Teuerungen nicht an unsere Kunden und Kundinnen weitergeben. Gerade jetzt brauchen sie unsere Unterstützung. Jegliche Teuerung – auch nur im Centbereich- wäre eine große Belastung.“  Eine gute Einvernahme mit der Politik zur Abfederung der Inflation in den Sozialmärkten wird angestrebt.

 

30 Prozent mehr Kunden und Kundinnen

 

Besonders dankbar ist Brillmann über die Unterstützungsbereitschaft der Bevölkerung und hofft, dass diese nicht abreißt. Menschen, die bei ihrem Einkauf ein paar Produkte mehr kaufen und in die Märkte bringen oder mit Geldspenden versuchen, den Fortbestand der Soogut-Märkte zu sichern, sind eine große Hilfe.

 

Auch die ungebrochen große Bereitschaft der Kooperationspartner ist von unschätzbarem Wert. Diese wird zukünftig noch mehr gefragt sein denn je, denn der enorme Zuwachs an Kundinnen und Kunden bedeutet auch, dass mehr Warne benötigt wird. Fakt ist, dass mittlerweile etwa 30 Prozent mehr Kundinnen und Kunden mit der gleichen Warenmenge, die zur Verfügung steht, versorgt werden müssen.

 

Haltbare Lebensmittel besonders begehrt

 

Besonders groß ist die Nachfrage nach lange haltbaren Lebensmitteln wie Nudeln, Reis, Öl, Butter, Mehl und Zucker.

 

Vorwiegend ehrenamtliche Helfer ermöglichen den reibungslosen Ablauf in den Soogut Sozialmärkten: Frühmorgens starten die Warenabholer zu Handelsfilialen und lokalen Betrieben, um Warenspenden einzuholen. Die Waren durchlaufen vor dem Verkauf eine Qualitätskontrolle. Viele helfende Hände werden für all diese Prozesse gesucht und gebraucht.

 

Warenspenden können während der Öffnungszeiten direkt in den Soogut-Märkten vorbeigebracht werden. Wichtig dabei ist zu beachten, dass diese originalverpackt sein müssen. Selbst zubereitete Produkte wie z.B. Marmeladen dürfen nicht angenommen werden.

 

 

In diesem Zusammenhang richtet der unterfertigte Abgeordnete an den Bundes-minister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz nachstehende

 

Anfrage

 

1.    Haben Sie als Sozialminister von der Preiserhöhung durch die Wiener Sozialmärkte gewusst und haben Sie mit den zuständigen Personen Kontakt aufgenommen, um eine Teuerung gerade im Bereich der Sozialmärkte zu stoppen?

a.    Wenn ja, in welcher Form wurde etwas unternommen?

b.    Wenn nein, warum nicht?

2.    Sind von Ihnen im Sozialministerium Projekte geplant, die dazu führen sollen, die Sozialmärkte zu entlasten und ihnen die benötigte Hilfe zur Verfügung zu stellen?

3.    Wie erklären Sie sich die unterschiedliche Vorgehensweise der Wiener Sozialmärkte und der „Soogut“-Märkte?

4.    Wie beurteilen Sie als Sozialminister die vorgesehene Preisehöhung in den Wiener Sozialmärkte? sehen Sie darin eine Gefahr, dass die Menschen in Österreich, die am meisten von der Teuerung betroffen sind, noch mehr in die Armut gleiten?

a.    Wenn nein, warum nicht?

5.    Wurden die Sozialmärkte aufgrund der Teuerung bis September 2022 entlastet und wurden derartige Einrichtungen besonders behandelt?

6.    Sehen Sie als Sozialminister hier Handlungsbedarf und steht es in Ihrem Interesse, die Teuerung bei den Wiener Sozialmärkten aufzuhalten bzw. ihr  entgegenzusteuern?

a.    Wenn ja, wie?

b.    Wenn nein, warum nicht?

7.    Gibt es Studien dazu, welche Menschen in Sozialmärkten einkaufen müssen, weil sie sich die Lebensmittel in normalen Nahrungsmittelgeschäften nicht mehr leisten können?

a.    Wenn ja, was sind die Ergebnisse?

b.    Wenn nein, warum nicht?

8.    Gibt es seit dem 1. Quartal 2022 einen Anstieg bei Menschen, die Sozialmärkte aufsuchen, um dort Nahrungsmittel und Handelswaren des täglichen Gebrauchs zu erwerben?

a.    Wenn ja, um wie viel Prozent?



[1] https://www.noen.at/niederoesterreich/gesellschaft/sozialmaerkte-wiener-sozialmaerkte-bald-teurer-soogut-maerkte-heben-preise-nicht-an-niederoesterreich-redaktionsfeed-sozialmaerkte-teuerung-wolfgang-brillmann-redaktion-341031896