12888/J XXVII. GP

Eingelangt am 02.11.2022
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Anfrage

 

der Abgeordneten Edith Mühlberghuber

an die Bundesministerin für Frauen, Familie, Integration und Medien

betreffend Empfehlung von Pubertäts-Blockern

 

 

Ein Text auf der Internetseite der deutschen Bundesregierung sorgt für Diskussionen: „Trans-Jugendlichen“ wurde dort die Einnahme sogenannter „Pubertäts-Blocker“ vorgeschlagen. Inzwischen ist der Wortlaut geändert worden.

 

Auf dem „Regenbogenportal", einer Internetseite des Deutschen Bundesfamilienministeriums, finden Menschen aus der LGBTIQ-Community Informationen rund um Themen geschlechtlicher Vielfalt. Ein Artikel mit dem Titel „Jung und trans*" richtete sich speziell an Kinder und Jugendliche. In der Version des Textes in „einfacher Sprache" hieß es ursprünglich:

 

Bist du noch sehr jung? Und bist du noch nicht in der Pubertät? Dann kannst du Pubertäts-Blocker nehmen. (...) Diese Medikamente sorgen dafür, dass du nicht in die Pubertät kommst.

 

Nach Kritik an dieser Formulierung besserte das Ministerium nun nach. Nun heißt es:

 

 […] So kannst du deinen Arzt/deine Ärztin fragen, ob dir Pubertätsblocker vielleicht helfen könnten.[1]

 

Die vom Deutschen Bundesfamilienministerium empfohlene rezeptpflichtige Arznei Leuprorelin ist eine spezielle Form von Polypeptid, dessen zentrale Wirkung in der Abschwächung bzw. in der Ausschaltung der Produktion von Testosteron und Östrogen liegt. Es kommt bei der Gabe von Leuprorelin zu einer signifikanten Verringerung des Blutgehaltes der beiden genannten Geschlechtshormone.[2]

 

Auch auf der Homepage des österreichischen Bundesministeriums für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz gibt es Empfehlungen für den Behandlungsprozess bei Geschlechtsdysphorie von Kindern und Jugendlichen.[3]

In diesem Zusammenhang richtet die unterfertigte Abgeordnete an die Bundesministerin für Frauen, Familie, Integration und Medien folgende

 

Anfrage

 

1.     Ist eine mit jener in Deutschland vergleichbare Kampagne bezüglich einer Empfehlung zur Hormonbehandlung auch in Österreich geplant?

a.    Wenn ja, ab wann?

b.    Wenn ja, an welche Ziel- bzw. Altersgruppe wäre solch eine Kampagne gerichtet?

c.    Wenn ja, worin liegen der Sinn und das Ziel einer solchen Kampagne?



[1] https://www.regenbogenportal.de/leichte-sprache/jung-und-trans-geschlechtlich

[2] https://de.wikipedia.org/wiki/Leuprorelin

[3] https://www.sozialministerium.at/dam/jcr:61c72a41-24e1-49c0-8bda-7669c68cdf4f/Transgender_Empfehlungen_KJ_Stand_14.12.2017_final%20mit%20neuer%20ICD-10-Verlinkung.pdf