12901/J XXVII. GP
Eingelangt am 02.11.2022
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ANFRAGE
des Abgeordneten Alois Kainz
an den Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz
betreffend Drei Welpen in Mistkübel „entsorgt“
Am 17. Oktober 2022 veröffentlichte das „TierQuarTier“ Wien folgende Presseaussendung:[1]
Wien: Drei Welpen in Mistkübel „entsorgt“
Am 10. Oktober entledigte sich jemand seiner drei Welpen, indem er sie in einen Mistkübel setzte. Dank Passanten konnten die Geschwister gerettet und ins TierQuarTier gebracht werden.
Zwischen leeren Plastikflaschen und Essensresten fanden am 10. Oktober aufmerksame Passanten in Wien Liesing drei kleine Mischlingswelpen. Kaum eine Handvoll groß und deutlich zu jung um von ihrer Mutter getrennt zu werden, wurden die Geschwister ihrem Schicksal überlassen. Umgehend setzten sich die Finder mit der Tierrettung der Stadt in Kontakt, um die ausgesetzten Winzlinge ins TierQuarTier zu bringen.
Zunächst wurden die drei Hündinnen umfassend tierärztlich durchgecheckt und versorgt. Die Mischlingswelpen dürften etwa sechs Wochen jung und bislang nicht unter den besten Bedingungen gehalten worden sein. Alle drei Welpen, Alice, Amy und Ameli, zeigen Auffälligkeiten im Bewegungsapparat, sind zum Teil sehr unsicher auf ihren Beinen unterwegs. Eine der kleinen, Ameli, wird aktuell physiologisch betreut, um den Muskelaufbau zu unterstützen.
„Ich wünschte ich könnte sagen, dass die Geschichte von Alice, Amy und Ameli ein Einzelfall ist. Leider erreichen uns fast täglich Anrufe Menschen, die einen Hund an einen Baum geleint oder eine Katze in einem Transporter gepfercht auffinden“, berichtet TierQuarTier Betriebsleiter Thomas Benda. „Wer ein Tier – egal ob Hamster, Hund oder Katze – aussetzt, macht sich strafbar und riskiert hohe vierstellige Geldstrafen. Die Aufnahme eines jeden Tiers sollte keine impulsive Entscheidung, sondern sorgfältig überlegt sein. Jedes Lebewesen hat es verdient, als wertvolles Familienmitglied gesehen und nicht wie Müll ‚entsorgt‘ zu werden“, appelliert Benda.
Demnächst werden die drei Welpen zu einer erfahrenen Pflegestelle ziehen, um eine bestmögliche Sozialisierung der noch so jungen Welpen sicherzustellen. „Alice, Amy und Ameli hatten Glück im Unglück. Aber unabhängig von ihrem bisherigen Leben werden wir alles dafür tun, dass auf die Kleinen eine schöne Zukunft wartet. Wie bei allen unseren Schützlingen auch werden wir sie nur an Menschen vermitteln, die sich der Verantwortung um ein Tier bewusst sind und diese auch tragen möchten“, so Benda.“
In diesem Zusammenhang richtet der unterfertigte Abgeordnete an den Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz folgende
Anfrage
1. Ist Ihnen der oben geschilderte Fall bekannt?
a. Falls ja, wann und durch wen haben Sie davon erfahren?
2. Wurden Sie darüber informiert, dass es nun dieses Jahr bereits mehrfach zu Welpen-Funden in Mülltonnen kam?
3. Wie viele Tiere wurden im heurigen Jahr 2022 bis dato bereits laut Aufzeichnungen in Österreich ausgesetzt? (Bitte um Aufgliederung nach Monaten sowie Tierarten.)
4. Wie viele Strafen wurden im Jahr 2022 bereits aufgrund des Aussetzens von Tieren erlassen?
a. Befinden sich darunter auch Wiederholungsstraftäter?
5. Planen Sie eine Verschärfung der Strafen für das Aussetzen von Tieren?
a. Falls ja, was ist konkret geplant?
b. Falls nein, warum nicht?
6. Welche Maßnahmen setzen Sie, damit es künftig endlich zu einem Rückgang beim Aussetzen von Tieren kommt? (Bitte um konkrete Erläuterung aller Maßnahmen.)
[1] https://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20221017_OTS0009/wien-drei-welpen-in-mistkuebel-entsorgt