13020/J XXVII. GP

Eingelangt am 15.11.2022
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ANFRAGE

 

des Abgeordneten Hermann Brückl, MA

an den Bundesminister für Bildung, Wissenschaft und Forschung

betreffend 33 Schulkinder in Salzburg mit falschem Impfstoff geimpft

 

 

Am 8. November berichtete das Online-Medium „oe24“ folgendes:[1]

 

33 Schulkinder in Salzburg mit falschem Impfstoff geimpft

 

Bei einer Schulimpfaktion in einer Volksschule im Salzburger Tennengau (Bezirk Hallein) ist es am Dienstag zu einer Verwechslung zweier Impfstoffe gekommen.

 

Wie das Land Salzburg in einer Aussendung informierte, wurde statt einer Vierfach-Auffrischungsimpfung zum Schutz vor einer Polio-, Diphtherie-, Tetanus- und Keuchhusten-Erkrankung ein Wirkstoff gegen Humane Papillomaviren (HPV) eingesetzt. 33 Kinder einer zweiten Klasse sind betroffen.

 

HPV-Vakzin ein bis zwei Jahre zu früh

"Die Erziehungsberechtigten wurden umgehend aktiv schriftlich und telefonisch informiert, eine Info-Hotline zur Impfärztin für alle betroffenen Eltern wurde eingerichtet und eine umfassende ärztliche Beratung über die weitere Vorgehensweise angeboten", informierte das Land. Der Impfstoff gegen HPV ("Gardasil9") sei grundsätzlich ab dem neunten Geburtstag empfohlen, wurde also in diesem Fall um ein bis zwei Jahre zu früh und damit Off-Label verabreicht.

 

"Die Eltern werden jetzt von uns beraten, auch wie die HPV-Impfung vervollständigt werden kann", erklärte Landessanitätsdirektorin Petra Gruber-Juhasz. "Es gibt laut Experten keine Hinweise, dass in so einem Fall ein erhöhtes Gesundheitsrisiko besteht." Für die Schutzwirkung ist eine zweite Teilimpfung notwendig.

 

So kam es zur Verwechslung

Gruber-Juhasz sprach heute von einem bedauerlichen Einzelfall. Im Normalfall sei aufgrund der standardisierten Abläufe eine Verwechslung sehr unwahrscheinlich. Dass es dennoch dazu gekommen ist, hatte wohl damit zu tun, dass in der Schule am Dienstag geplant war, parallel auch ältere Schulkinder gegen HPV zu impfen.

 

 

In diesem Zusammenhang stellt der unterfertigte Abgeordnete an den Bundesminister für Bildung, Wissenschaft und Forschung folgende

 

Anfrage

1.    Welche Stellungnahme geben Sie zu der im Artikel genannten Falschimpfung von den besagten 33 Schulkindern ab?

2.    Welche näheren Informationen haben Sie diesbezüglich schon eingeholt?

3.    Welche weiteren Schritte werden Sie setzen, um den Fall aufzuklären?

4.    Welche Konsequenzen werden Sie ziehen?

5.    Welche Informationen betreffend dieses Vorfalls ergehen an die Erziehungsberechtigten im Zuge der genannten telefonischen Beratung?

6.    Sind im Zuge dieses Vorfalls gesundheitlich bedenkliche Nebenwirkungen bei den Schulkindern registriert worden?

a.    Wenn ja, welche?

7.    Mit welchen gesundheitlichen Risiken für die Kinder ist zu rechnen?

8.    Besteht trotz Off-Label-Verabreichung des Vakzins die Möglichkeit, mittels zweiter Teilimpfung – im dafür entsprechend vorgesehenem Alter – einen vollen HPV-Impfnachweis zu erzielen?

9.    Welche Sicherheitsvorkehrungen, die eine Verwechslung von Impfstoffpräparaten ausschließen sollen, wurden nicht befolgt?

10. Bestehen berechtigte Sorgen, wonach es bereits zu ähnlichen Verwechslungen an Schulen gekommen ist?

11. Sind Fälle in diesem Zusammenhang bereits registriert worden?

a.    Wenn ja, welche?



[1] https://www.oe24.at/oesterreich/chronik/salzburg/33-schulkinder-in-salzburg-mit-falschem-impfstoff-geimpft/535475991