13143/J XXVII. GP

Eingelangt am 18.11.2022
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ANFRAGE

 

der Abgeordneten Petra Steger

an den Bundesminister für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport

betreffend Energiekrise im Sportbereich

 

 

Die verhängten Russland-Sanktionen haben zu einer massiven Beschleunigung der Teuerungswelle geführt. Besonders stark wirkt sich diese im Bereich Energie aus, wodurch natürlich auch für den Sport horrende Mehrkosten entstehen. In vielen Vereinen geht daher bereits das Gespenst eines „Teuerungs-Lockdowns“ um, womit Schließungen von Sporthallen und ein massives Ausdünnen des Sportangebots gemeint sind.

 

Der Umstand, dass von rund 15.000 Sportvereinen in Österreich etwa die Hälfte energieintensive Gebäude betreiben, verdeutlicht die Problematik. Während gemeinnützige Vereine keine Rücklagen bilden dürfen, sind die Rücklagen bei den meisten als GmbH organisierten Vereinen aufgrund der Corona-Restriktionen der schwarz-grünen Bundesregierung weitgehend aufgebraucht. Auch können die Mitgliedsbeiträge nicht unbegrenzt angehoben werden, weil sich sonst viele Menschen diese nicht mehr leisten können und daher austreten würden.

 

Um den angerichteten Schaden zu begrenzen, ist im Sportbudget ein Energiekostenausgleich in der Höhe von 15 Millionen Euro vorgesehen. „SportsEconAustria“ geht in einer Studie jedoch von Mehrkosten im Sportbereich in der Höhe von 181 Millionen Euro aus. Der aktuell veranschlagte Energiekostenausgleich ist daher viel zu gering und muss deutlich angehoben werden, um ein Vereinssterben zu verhindern.

 

 

In diesem Zusammenhang stellt die unterfertigte Abgeordnete an den Bundesminister für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport nachstehende

 

Anfrage

 

1.      Wie kommen Sie auf die Höhe des budgetierten Energiekostenausgleichs von 15 Millionen Euro?

a.     Wie viel Prozent der Mehrkosten werden dadurch abgedeckt?

b.     Wieso wollen Sie nicht den Gesamtschaden abdecken?

2.      Haben Sie bereits die genauen Förderungskriterien für Sportvereine festgelegt?

a.     Wenn ja, mit wem wurden diese Förderungskriterien abgestimmt?

b.     Wenn ja, welche Vereine gelten als förderungswürdig?

c.      Wenn ja, welche Vereine gelten nicht als förderungswürdig?

d.     Wenn nein, wann werden Sie die genauen Förderungskriterien für Sportvereine festlegen und mit wem werden diese abgestimmt?

3.      Welche anderen Töpfe wird es geben, auf die noch zugegriffen werden kann?

a.     Wie hoch sind die budgetierten Mittel in diesen anderen Töpfen?

b.     Wie sehen die genauen Förderungskriterien in diesen anderen Töpfen aus?

c.      Welche Vereine gelten in diesen anderen Töpfen als förderungswürdig?

d.     Welche Vereine gelten in diesen anderen Töpfen nicht als förderungswürdig?

4.      Wie bewerten Sie die erwähnte Studie der „SportsEconAustria“, die von Mehrkosten im Sportbereich in der Höhe von 181 Millionen Euro ausgeht?

a.     Haben Sie ähnliche Studien in Auftrag gegeben?

b.     Gehen Sie von höheren oder geringeren Mehrkosten für den Sportbereich aus?

5.      Wann können die ersten Anträge gestellt werden?

6.      Wann können die ersten Anträge ausbezahlt werden?

7.      Liegen Ihnen Schätzungen oder Prognosen vor, wie viele Vereine ihren Betrieb einstellen müssen, bevor erste Anträge überhaupt erst gestellt werden können?

a.     Wenn ja, von wem stammen diese Schätzungen oder Prognosen?

b.     Wenn ja, was sind die Ergebnisse dieser Schätzungen oder Prognosen?

c.      Wenn ja, welche Maßnahmen werden Sie kurzfristig setzen, um dieser Entwicklung entgegenzuwirken?

d.     Wenn nein, warum führen Sie diesbezüglich keine Gespräche mit Experten oder geben entsprechende Studien in Auftrag?

8.      Können Sie sich vorstellen, den Energiekostenausgleich bis ins Jahr 2024 zu verlängern, wenn die Energiepreise weiter so hoch bleiben?