13182/J XXVII. GP
Eingelangt am 02.12.2022
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Anfrage
der Abgeordneten Michael Bernhard, Kolleginnen und Kollegen
an die Bundesministerin für Frauen, Familie, Integration und Medien
betreffend Wartezeiten auf das Kinderbetreuungsgeld
Trotz mehrfacher Thematisierung der Auszahlungsverzögerungen bei Familienleistungen, scheint das Problem sich nicht zu lösen. Die Verfahren zu Familienleistungen sind durch FABIAN vereinfacht, allerdings dürfte das gerade bei der Auszahlung des Kinderbetreuungsgeldes keine Verbesserung gebracht haben - wie man auch an medialen Berichten sieht (1,2 oÄ). So ist das Kinderbetreuungsgeld als Stütze des Staates gedacht für die Zeit, während derer man für die Zeit mit einem neugeborenen Kind seine Berufstätigkeit aufgibt. Eltern brauchen dieses Geld also, damit sie überhaupt ein "Einkommen" während der Karenz haben. Wie in der Vergangenheit angeführt, gibt es hier nicht nur medial berichtete "Einzelfälle", sondern auch der Rechnungshof(3) oder die Volksanwaltschaft(4) kritisierten bereits vor einiger Zeit die oft langen Wartezeiten für das Kinderbetreuungsgeld - es liegt also scheinbar ein systematisches Versagen zulasten der Familien vor.
In den vom Rechnungshof untersuchten Beispielfällen lag die durchschnittliche Erledigungsdauer bei 45 Tagen im Inland. Zumindest in diesem Untersuchungszeitraum lag die Wartezeit auf einen positiven Bescheid also bei rund eineinhalb Monaten - eine lange Zeit, wenn sich die Abwicklung von Wochengeld und Anfang der Karenz ungünstig überschneiden. In Anfragebeantwortungen wurde darauf verwiesen, dass Bearbeitungszeiten innerhalb von knapp mehr als einem Jahr nicht final ausgewertet werden könnten. In Folge dessen konnte bisher also gar kein ordentlicher Vergleich über potenzielle Verbesserungen angestellt werden(5). Zwischenzeitlich wurde stattdessen auf mangelhafte Anträge als Ursache verwiesen und die Verantwortung bei den Eltern gesucht. Trotz aller Besserungen bleiben die Ursachen für verspätete Auszahlungen in den Berichten gleich: Probleme beim Abgleich mit anderen Registern, grenzübergreifenden Arbeitsverhältnissen oder einfach zu hoher bürokratischer Aufwand. So sehr, dass auch die Arbeiterkammer schließlich einen offenen Brief mit den wichtigsten Reformforderungen zur Abwicklung vorgelegt hat (6) und verlangt hat, das auch der Staat seine Verantwortung wahrnimmt und die Abwicklung vereinfacht.
Eine Erleichterung der Verfahren hat mit der Zusammenlegung der ÖGK und damit leichterer Abwicklung bei beispielsweise Bundesländerunterschieden zwischen Wohn- und Arbeitsstätte erfolgen sollen. Dennoch nimmt auch die Zahl der Bürger:innenmeldungen mit Anfragen um Unterstützung und Thematisierung wieder zu, sodass es ganz offensichtlich wieder nötig ist, einen neueren Dateneinblick zu erhalten.
Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgende
i. In wie vielen Fällen war diese Verzögerung auf eine Verzögerung seitens des Finanzamtes bei der Ausstellung des Nachweises zurückzuführen?