13235/J XXVII. GP

Eingelangt am 14.12.2022
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ANFRAGE

 

des Abgeordneten Alois Kainz

an den Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz

betreffend Schlag gegen illegalen Katzenhandel

 

 

Am 9. Dezember 2022 wurde VOM Presse- und Informationsdienst der Stadt Wien folgende Presseaussendung veröffentlicht: [1]

 

Schlag gegen illegalen Katzenhandel

 

Dem Veterinäramt der Stadt Wien ist am Feiertag gemeinsam mit dem Landeskriminalamt ein Schlag gegen den illegalen Welpenhandel gelungen. Vor einem halben Jahr bestellte eine Frau eine Katze im Internet. Der Katzenwelpe war schwer krank und musste intensivmedizinisch betreut werden. Nur mit knapper Not hat das Jungtier überlebt. Nun konnte die geschädigte Käuferin dem Landeskriminalamt einen Tipp zu einem neuerlichen Tiertransport geben. Der Polizei gelang es am Donnerstag spätnachmittags in Wien Favoriten den illegalen Tiertransport anzuhalten.

 

Die zugezogene Amtstierärztin führte eine eingehende Kontrolle durch. Es waren drei Scottish Fold und zwei Britisch Kurzhaar Kätzchen an Bord, alle erst acht Wochen alt. Die Tiere waren in zwei kleinen, völlig verschmutzten Katzentransportbehältern zusammengepfercht unter Kisten im Laderaum versteckt und miauten jämmerlich. Sie stammten aus der Ukraine und wurden über Rumänien nach Österreich geschleust. Die Amtstierärztin informierte umgehend den Zoll, der die Tiere beschlagnahmte.

 

Dr. Susanne Drechsler, Amtstierärztin der Stadt Wien: “Es handelte sich um Rassekatzen, die in ganz Europa verteilt werden sollten, nicht um Tiere von geflüchteten Menschen. Die Kätzchen waren zu jung für die Trennung vom Muttertier, hatten keinen Mikrochip, es fehlten alle erforderlichen Gesundheitsbescheinigungen und Impfungen. Darüber hinaus handelt es sich bei Katzen der Scottish Fold Rasse um eine sogenannte Qualzucht, das heißt diese Tiere leiden an einem Gendefekt, der sehr schmerzhafte Gelenksschäden hervorruft, die nicht heilbar sind. ”

Die zu früh von der Mutter getrennten Kätzchen müssen nun für einige Monate isoliert in einer Quarantänestation des Bundes untergebracht werden, bis sie die erforderlichen Impfungen und die notwendigen Blutuntersuchungen haben. Die Händler und Transporteure werden angezeigt.

 

Tierschutzstadtrat Jürgen Czernohorszky: “Kaufen Sie keine Tiere im Internet wie ein Paar Schuhe. Sie fördern großes Tierleid und Sie kaufen sprichwörtlich ‚die Katze im Sack’. Adoptieren Sie ihr neues Familienmitglied aus einem Tierheim oder kaufen Sie es bei einem seriösen Züchter!“

 

In diesem Zusammenhang richtet der unterfertigte Abgeordnete an den Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz folgende

 

Anfrage

 

1.    Ist Ihnen der oben geschilderte Fall bekannt?

a.    Wenn ja, wann und durch wen haben Sie davon erfahren?

b.    Wenn nein, welche Schritte setzen Sie, um sich diesbezüglich zu informieren?

2.    Welche Nationalität hatten die Tiertransporteure im oben genannten Fall?

a.    Waren sie nur auf der Durchreise oder leben sie in Österreich?

b.    Falls Sie in Österreich leben, beziehen sie Sozialleistungen (Sozialhilfe/Mindestsicherung) oder Leistungen durch das AMS?

3.    Welche strafrechtliche Konsequenz droht den illegalen Katzenhändlern in Österreich nun?

4.    Ist bekannt, ob die Tiertransporteure im genannten Fall erstmalig handelten oder ob sie regelmäßig illegalen Handel betreiben?

5.    Gab es für die Tiere im vorliegenden Fall bereits Käufer?

a.    Wenn ja, in welche EU-Länder sollten diese jeweils konkret verkauft werden?

b.    Über welche Plattform wurden die Welpen zum Verkauf angeboten?

6.    Wie viele illegale Welpen wurden schätzungsweise in den Jahren 2020, 2021 sowie 2022 in Österreich verkauft?

7.    Was wird seitens Ihres Ressorts unternommen, um die Öffentlichkeit über die Problematiken des illegalen Welpenhandels zu informieren und dementsprechend auch zu warnen?

8.    Welche Maßnahmen planen Sie, um den illegalen Welpenhandel zu minimieren bzw. zu stoppen?



[1] https://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20221209_OTS0050/schlag-gegen-illegalen-katzenhandel