13405/J XXVII. GP
Eingelangt am 14.12.2022
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ANFRAGE
des Abgeordneten Thomas Spalt
an den Bundesminister für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport
betreffend Maßnahmen zum Schutz des heimischen Kulturgutes vor Beschädigungen und Zerstörungsaktionen durch Klimaaktivisten
Seit geraumer Zeit sorgen Klimaschutzaktivisten europaweit durch verschiedene Formen des Protestes für Aufsehen: durch Blockade des öffentlichen Verkehrs mittels Festkleben an die Fahrbahn, durch Störung von Sportevents und durch Attacken auf Kunstwerke in Museen. Ziel dieser Art des Aktivismus ist es, auf die klimapolitischen Forderungen dieser Gruppen durch medienwirksame Aktionen aufmerksam zu machen. Auch in Österreich kam es in der Vergangenheit zu mehreren Versuchen in Museen, durch Aktionen, wie eingangs beschrieben, für die Agenda dieser Aktivisten ein breites Medienecho zu generieren.
Im September dieses Jahres kam es zu einem Versuch durch eine Gruppe von Personen, die sich selbst als Klimaaktivisten bezeichneten, sich an Ausstellungsstücke des Naturhistorischen Museums festzukleben, dies konnte durch die Exekutive verhindert werden. Aufgrund dieser Aktion sah sich die Generaldirektorin des Naturhistorischen Museums in einer Stellungnahme am 1. November 2022 dazu genötigt, trotz ihrer unterschwelligen Sympathie für die Anliegen der Aktivisten, die Aktion zu kritisieren.
Konnte diese Aktion von Sicherheitsbehörden zwar verhindert werden, gelang es Aktivisten am 10. November 2022, sich an einem Sockel im Dinosaurier-Saal des Naturhistorischen Museums festzukleben.
Fünf Tage später erfolgte eine Attacke auf ein Gemälde von Gustav Klimt im Wiener Leopold Museum.
Aufgrund dieser Aktionen wurde von der Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer ein runder Tisch mit Vertretern des Innenministeriums und den Bundesmuseen angekündigt.
In diesem Zusammenhang richtet der unterfertigte Abgeordnete an den Bundesminister für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport folgende
Anfrage
1. Fand der angekündigte Runde Tisch bereits statt?
a. Wenn ja, wer waren die Teilnehmer an diesem Runden Tisch?
b. Wenn ja, was waren die konkreten Ergebnisse?
c. Wenn nein, warum wurde dieser trotz der aktuellen Vorkommnisse noch nicht abgehalten?
2. Welche Maßnahmen zum Schutz von Kunstwerken in den österreichischen Bundesmuseen wurden bereits gesetzt?
3. Wie hoch sind die für die bisher getroffenen Schutzmaßnahmen jeweils entstandenen Kosten?
4. Wie hoch ist der dadurch entstandene Personalaufwand?
5. Die Tiroler Landesmuseen stellen Klimaaktivisten eigene Räume zur Selbstdarstellung zur Verfügung. Sind österreichweit ähnliche Aktionen von Seiten der Bundesmuseen geplant?
a. Wenn ja, erfolgt diese Bereitstellung von Räumen, um weitere Attacken auf Kunstwerke zu unterbinden oder aus einer ideologischen bzw. inhaltlichen Unterstützung der Anliegen dieser Aktivsten?