13532/J XXVII. GP

Eingelangt am 17.01.2023
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Anfrage

der Abgeordneten Mag. Gerald Loacker, Kolleginnen und Kollegen

an den Bundesministerin für Klimaschutz‚ Umwelt‚ Energie‚ Mobilität‚ Innovation und Technologie

betreffend Die A14 ist näher bei Brüssel als bei Wien, aber deswegen nicht egal.

 

Wenn es um Verkehrsprojekte im Bundesland Vorarlberg geht, kennt die Ministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie weder Energie, noch Mobilität, noch Innovation, noch Energie.
Sie kennt nur die lange Bank, auf der sich die gestoppten oder künstlich verzögerten Projekte mittlerweile stapeln. Neben dem prominenten Beispiel S18 hat die Ministerin nämlich noch weitere Projekte auf den Verzögerungsstreifen geführt. Nur weil das Bundesland weit weg von Wien ist, rechtfertigt das keine Ignoranz bestehender Verkehrsprobleme. Diese müssen auch dann gelöst werden, wenn man Kraftfahr-zeuge persönlich nicht mag.

A14 Vollanschluss Wolfurt/Lauterach

Rund um den Güterbahnhof Wolfurt und das EU-Außenzollamt Wolfurt hat sich in den vergangenen Jahren ein reges Verkehrsaufkommen entwickelt.
Die Anschlussstelle Dornbirn Nord ist täglicher Schauplatz von kilometerlangen Staus in alle Richtungen. (1) Das verwundert nicht. Schließlich stellt das Exportland Vorarlberg einen Exportrekord nach dem anderen auf. (2) Und irgendwie müssen die Waren ja zu den Kunden kommen, egal ob sie in Wolfurt auf die Bahn oder auf den LKW verladen werden. An einer reibungslosen Zollabwicklung des Güterverkehrs aus der EU in die Schweiz muss Österreich natürlich ebenso ein Interesse haben
wie an der Vermeidung unnötiger Verkehrswege, beispielsweise durch fehlende Autobahnauf- und -abfahrten. Diese vitalen Interessen ignoriert die Ministerin.

Das Land Vorarlberg informierte zuletzt am 22.7.2022 in einer Presseaussendung über die "Weichenstellung für wichtige Straßenbauprojekte", die auf der Tages-ordnung der Sitzung der Vorarlberger Landesregierung (19. Juli 2022) stand. Demnach gab es grünes Licht für den Umbau der Senderstraße (L41) beim Güterbahnhof Wolfurt samt Neubau eines Kreisverkehrs in Zusammenhang mit dem Ausbau des dortigen Autobahn-Teilanschlusses zu einem Vollanschluss:

"In Wolfurt und Lauterach entsteht im Bereich L41, L190 und A14 beim Güterbahnhof eines der größten Betriebsgebiete von Vorarlberg. Für eine bessere Anbindung an die Autobahn soll mittelfristig die Halbanschlussstelle Wolfurt/Lauterach zum Vollanschluss umgebaut werden. Kurzfristig planen das Land und die Markt-gemeinde Wolfurt einen Umbau der Senderstraße (L41) auf einer Länge von
800 Metern von der L190 bis zur ÖBB-Unterführung, dies auch im Zusammenhang mit der Erschließung des angrenzenden Betriebsgebietes Hohe Brücke. Geplant ist, in diesem Abschnitt der L41 eine durchgehende Linksabbiegespur zu errichten. Weiters wird an der Kreuzung L41/Bahnhofzufahrt/Zuppingerstraße ein Kreisverkehr und an der Kreuzung L41/Konrad-Doppelmayr-Straße eine Signalanlage neu gebaut."  (3)

Der Güterbahnhof Wolfurt ist die wichtigste Logistikdrehscheibe Vorarlbergs. Daher ist der Vollanschluss Wolfurt/Lauterach unverzichtbar. Wie aus der KRONE vom 20.10.2022 ) hervorgeht, gab es bereits unter dem früheren Landesrat und jetzigen Bundesminister Johannes Rauch ein gemeinsames Bekenntnis zum Vollanschluss beim Betriebsgebiet bei der L41.

A14 Anschlussstelle Hohenems

Die Autobahnanschlussstelle Hohenems hat sich zu einem Gefahrenherd entwickelt. Daher ist zwischen Bund, Land und Gemeinde ein Umbau dieser Anschlussstelle vereinbart. Eine Zeitverzögerung für dieses Projekt ist deshalb eine Zumutung für die Vorarlbergerinnen und Vorarlberger, weil es bei der Autobahnabfahrt in Hohenems regelmäßig zu einem Rückstau auf die A14 kommt, was gefährliche Verkehrssituationen provoziert. (5)

Auf Nachfragen der Opposition hat das zuständige Amt der Vorarlberger Landes-regierung Anfang November 2022 mitgeteilt, dass bezüglich des Umbaus der Anschlussstelle Hohenems das Kostentragungsübereinkommen zwischen Bund, Gemeinde und Land noch ausstehend sei bzw. noch keine Genehmigung durch
das Bundesministerium für Klimaschutz‚ Umwelt‚ Energie‚ Mobilität‚ Innovation und Technologie erteilt wurde. Dennoch werde die Umsetzung des Bauprojekts laut Amt der Vorarlberger Landesregierung nach wie vor – wie bisher geplant – ab 2024/25 angestrebt. 

Mit dem Ziel einer ehrlichen Auskunft über die Absichten der Frau BMK ergeht daher diese Anfrage.

 

Quellen:

(1) https://www.vol.at/vorarlberg-dornbirn-nord-kreisverkehrsumbau-ist-teil-eines-massnahmenpakets/5950381

(2) https://vorarlberg.orf.at/stories/3188733/

(3) presse.vorarlberg.at/land/dist/vlk-65507.html

(4) www.krone.at/2836420

(5) https://vorarlberg.orf.at/stories/3165009/ 

 

Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgende

Anfrage:

 

  1. Auf Grundlage neuer interner Vorgaben der ASFINAG bzw. des Bundes ist die bereits seit Längerem vorliegende ESA (Erweiterte Strategische Analyse) zu aktualisieren. Wurde diese Aktualisierung bereits durchgeführt?
    1. Wenn ja: zu welchen (neuen) Ergebnissen kommt diese aktualisierte Analyse? 
    2. Wenn ja: welche weiteren Schritte erfolgen bis wann? (Bitte um genauen Zeitplan)
    3. Wenn nein: warum nicht? 
    4. Wenn nein: bis wann ist mit den aktualisierten Analyse-Ergebnissen zu rechnen?
  1. Wann stand das Bundesministerium für Klimaschutz‚ Umwelt‚ Energie‚ Mobilität‚ Innovation und Technologie zuletzt wegen des Kostentragungsübereinkommens zwischen Bund, Gemeinde und Land für den Umbau der Anschlussstelle Hohenems mit dem zuständigen Amt der Vorarlberger Landesregierung in Kontakt?
  2. Erfolgte mittlerweile eine Genehmigung des Kostentragungsübereinkommen zwischen Bund, Gemeinde und Land für den Umbau der Anschlussstelle Hohenems durch das Bundesministerium für Klimaschutz‚ Umwelt‚ Energie‚ Mobilität‚ Innovation und Technologie?
           a. Wenn ja: wann erfolgte diese?
           b. Wenn nein: warum nicht?
           c. Wenn nein: wann ist mit der Genehmigung zu rechnen?
  3. Wann kann das Land Vorarlberg mit den entsprechenden Grundablösen für das Straßenbauprojekt "Vollanschluss Wolfurt/Lauterach" beginnen?
  4. Wann ist mit dem Baubeginn des Straßenbauprojekts "Vollanschluss Wolfurt/Lauterach" zu rechnen?
  5. Welche weiteren Schritte sind auf Seiten der ASFINAG, des Ministeriums oder des Landes Vorarlberg dafür noch zu machen?
  6. Von welchem Fertigstellungstermin des Straßenbauprojekts "Vollanschluss Wolfurt/Lauterach" darf die Bevölkerung des Vorarlberger Rheintals ausgehen?