1413/J XXVII. GP

Eingelangt am 03.04.2020
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Anfrage

 

des Abgeordneten Ing. Mag. Volker Reifenberger

und weiterer Abgeordneter

an den Bundesminister für Bildung, Wissenschaft und Forschung

betreffend Fördermittel für Theaterprojekt „Migration erleben“ an Wiener Gymnasium

 

Der „Theaterverein Ansicht“, ansässig in der Salmannsdorferstr. 3/2 in 1190 Wien, betreute von September bis Dezember 2019 ein „Theaterprojekt“ mit der GWIKU 18 in der Haizingergasse, Wien. Der Verein hat nach einer Anfragebeantwortung des Bundesministeriums für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport (713/AB) in den Jahren 2015-2019 Förderungen iHv EUR 20.000,00 durch die Sektion Kunst und Kultur erhalten, wovon EUR 8.000,00 auf das Jahr 2019 entfielen.

Das „Theaterprojekt“ trug den Namen „Projekt Migration erleben“ und ist kürzlich in die Schlagzeilen gekommen. In diesem Projekt sollten Schüler zwischen 12 und 18 Jahren in einem „interaktiven Planspiel“ erleben, wie sich Migration anfühlt. Laut „Ansicht“ werde „die gesamte Schule zur Bühne, ihre Lernenden und Lehrenden zu Darsteller_innen.“. Es gebe „Grenzkontrollen, Warteschlangen, Befragungen durch Grenzbeamte, Willkür und absurde Tests“.

 

Ein Bericht des ORF Wien vom 23. Jänner 2020 erklärt, dass das Bildungsministerium und die Wiener Bildungsdirektion eine Untersuchung angekündigt haben, da das Projekt nicht für Unterstufenschüler geeignet sei. Das Projekt wurde vom Bildungsministerium gestoppt. Die Eltern sollen im Vorhinein nicht über die Pläne der Schulleitung und des Vereins informiert worden sein.

Laut „Oe24“ und „Krone“ empfanden Schüler das Spiel als „Psychoterror“.

Dieses Projekt soll nach eigener Angabe auch von „Kulturkontakt Austria“ gefördert worden sein. „Kulturkontakt Austria“ hat laut dem Kunst- und Kulturbericht 2018 des Bundeskanzleramtes im Jahr 2018 einen Förderungsbetrag iHv EUR 720.000,00 erhalten.

Seit dem 1.1.2020 soll „Kulturkontakt Austria“ laut eigenem Impressum zur Österreichischen Austauschdienst Gesellschaft (OeAD-GmbH) gehören, welche selbst zu 100% im Eigentum der Republik Österreich steht.

In diesem Zusammenhang richten die unterfertigten Abgeordneten an den Bundesminister für Bildung, Wissenschaft und Forschung nachstehende


Anfrage

 

1.         Hat „KulturKontakt Austria“ finanzielle Mittel für das „Theaterprojekt“ „Projekt Migration erleben“ zur Verfügung gestellt?

a.    Wenn ja, in welcher Höhe?

 

2.         Auf welche Höhe belaufen sich die Kosten des gesamten Projekts?

 

3.         Werden die Fördermittel im Falle einer Beendigung der Partnerschaft vom Theaterverein „Ansicht“ zurückgefordert?

a.    Wenn nein, warum nicht?