14365/J XXVII. GP
Eingelangt am 01.03.2023
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Anfrage
der Abgeordneten Gerald Loacker, Henrike Brandstötter, Kolleginnen und Kollegen
an die Bundesministerin für Frauen‚ Familie‚ Integration und Medien
betreffend Luxuspensionsparadies ORF - NICHT WIE WIR
Der ORF gibt sich öffentlich gerne mit dem Slogan "ORF. WIE WIR" bürgernahe, ist es aber leider in Wahrheit nicht. Denn kürzlich wurde bekannt, dass der SPÖ-nahe und ehemalige ORF-Chef Alexander Wrabetz künftig eine 8000-Euro-Sonderpension erhalten soll, wofür beim ORF EUR 2 Millionen rückgestellt worden sind (1). Damit lukriert Wrabetz künftig neben seiner ASVG-Pension eine ORF-Sonderpension, die fünfmal höher als die ASVG-Durchschnittspension ist. Wobei Wrabetz längst kein Einzelfall ist, denn im Luxuspensionsparadies ORF gibt es natürlich noch viele weitere Luxus-Sonderpensionäre. Zudem können diese astronomisch hohen Sonderpensionen nicht einmal damit argumentiert, dass der ORF sonst keine qualifizierten Leute gefunden hätte. Denn ganz Österreich hat längst mitbekommen, was die wesentliche Voraussetzung für die ORF-Spitzenposten ist, nämlich das richtige Parteibuch. Deshalb wirken auch die Ankündigungen der Medienministerin bezüglich Sparmaßnahmen im ORF ("ORF-Rabatt") völlig unglaubwürdig (2, 3), da die Volkspartei ja regelmäßig selbst beim teuren ORF-Postenschacher involviert ist.
Dem Rechnungshof-Einkommensbericht (4) ist zu entnehmen, dass der ORF 2020 für 3369 Pensionskassenberechtigte EUR 8,4 Mio. an Pensionskassenbeiträgen aufgewandt hat. Das entspricht EUR 2.479 je Berechtigten; vergleicht man diese Summe mit dem, was die öffentliche Hand einem Erwerbstätigen in der Wirtschaft zukommen lässt, machen diese EUR 2.479 knapp das 20-fache des Prämienzuschusses für die private Pensionsvorsorge aus. Zusätzlich zahlte der ORF 2020 knapp EUR 11,8 Mio. für 487 ORF-Direktzusatzpensionen, was monatliche ORF-Zusatzpensionen in der Höhe von durchschnittlich EUR 1.723 (x14) und Pensionsrückstellungen in Höhe von EUR 118 Mio. verursachte. Hierzu braucht es ein Zahlenupdate und Informationen zu den üppigen ORF-Zusatzpensionen.
Quellen:
(1) https://www.kleinezeitung.at/kultur/6249510/8000-Euro-monatlich_ORFPension-fuer-Wrabetz-steht-in-der-Kritik
(2) https://www.derstandard.at/story/2000143375182/weissmann-und-raab-verhandeln-zukunft-des-orf
(3) https://www.krone.at/2921961
(4) https://www.rechnungshof.gv.at/rh/home/news/news/news_2/Einkommensbericht_2019_und_2020.html
Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgende
i. davon der Aufwand für die Pensionskassenbeiträge und die Anzahl der Begünstigten?
ii. davon der Aufwand für die ORF-Direktpensionen?
iii. davon der Aufwand für die für Zuführung zu Pensionsrückstellungen?