1440/J XXVII. GP

Eingelangt am 07.04.2020
Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind möglich.

Anfrage

der Abgeordneten Rosa Ecker, MBA

und weiterer Abgeordneter

an die Bundesministerin für Frauen und Integration

betreffend COVID-19 - Frauenhäuser

 

 

„Frauenhäuser bieten Frauen, die Gewalt durch ihren Partner oder Ehemann erleben, und ihren Kindern eine sichere Wohnmöglichkeit. Frauenhäuser sind für alle Gewaltopfer offen, unabhängig von Nationalität, Einkommen oder Religion.

Im Verein Autonome Österreichische Frauenhäuser sind 15 autonome Frauenhäuser vernetzt. Sie sind mit dem Logo des Vereins gekennzeichnet. Insgesamt gibt es 30 Frauenhäuser in Osterreich." (www.aoef.at)

 

„Aus unserer jahrelangen Erfahrung und den Statistiken wissen wir, dass in Zeiten, in denen die Familien mehr zu Hause sind, die Anzahl gewalttätiger Übergriffe steigt. Zudem werden in wirtschaftlichen Krisensituationen verzweifelte und frustrierte Menschen aggressiver und gewalttätiger. Auch bei Familien mit Kindern kann es zu verstärkten Spannungen kommen, wenn die Jüngeren nicht wie gewohnt ins Freie können um sich zu bewegen oder Freunde zu treffen", so die Geschäftsführerin vom Gewaltschutzzentrum Oberösterreich.

 

Durch Corona sind alle Menschen in ihren Lebenssituationen stark eingeschränkt; das von wenigen Ausnahmen abgesehene Betretungsverbot von öffentlichen Orten, von Kundenbereichen von Dienstleistungs- und Handelsunternehmen sowie von Freizeit- und Sportbetriebsstätten oder das Verbot des Betretens von Betrieben des Gastgewerbes, geschlossene Universitäten, Schulen und Kindergärten, vermehrtes Home Office, gleichzeitig aber auch stark steigende Arbeitslosigkeit hat massive Auswirkungen auf unser Sozialleben. Familien und Personen, die in einem gemeinsamen Haushalt leben, müssen näher zusammenrücken und verbringen viel mehr Zeit miteinander, sonstige soziale Kontakte sind abgesehen von Telefonieren und Möglichkeiten, die das Internet bietet, so gut wie nicht mehr vorhanden. Für Opfer häuslicher Gewalt bedeutet die aktuelle Situation und Isolation eine zusätzliche und noch höhere Gefährdung, in der Regel sind vor allem Frauen davon betroffen.

 

 

In diesem Zusammenhang richten die unterfertigten Abgeordneten an die Bundesministerin für Frauen und Integration folgende


Anfrage

 

1.  Wie viele Plätze in Frauenhäusern stehen derzeit zur Verfügung?

2.  Wie viele Plätze in Frauenhäusern sind derzeit vergeben?

3.  Wie viele Frauen können derzeit noch in Frauenhäusern Platz finden?

4.  Inwieweit hat sich die Zahl der Frauen, die in Frauenhäusern leben, seit dem Beginn der Coronakrise und insbesondere seit dem Verhängen von das tägliche Leben einschränkenden Maßnahmen, entwickelt?

5.  Wie viele Plätze gibt es in Mutter/Kind-Häusern?

6.  Inwieweit hat sich die Zahl der Frauen, die gemeinsam mit Kindern in einem Frauenhaus bzw. einem Mutter/Kind-Haus leben, seit dem Beginn der Coronakrise und insbesondere seit dem Verhängen von das tägliche Leben einschränkenden Maßnahmen, entwickelt?

7.  Gibt es bei Bedarf noch freie Plätze in Mutter/Kind-Häusern?

8.  Wenn nein, wie wollen Sie insbesondere in den kommenden Wochen die Sicherheit von Kindern betroffener Frauen sicherstellen?

9.  Wie viele Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen sind in den Frauenhäusern tätig?

10.lnwieweit hat sich die Zahl der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in den letzten Wochen aufgrund der Coronakrise geändert?

11. Inwieweit hat sich die Arbeitsweise der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in den letzten Wochen aufgrund der Coronakrise geändert?

12. Gab es im Zuge der Coronakrise eigene Schulungen oder Infos für die Mitarbeiter?

13. Wie viele Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen von Frauenhäusern wurden bislang positiv auf Corona getestet?

14. Wieviel Bewohnerinnen von Frauenhäusern wurde bislang positiv getestet?

15. Welche Maßnahmen wurden bislang ergriffen, um sie Frauenhäuser coronafrei zu halten?

16. lst auch während der Coronakrise sichergestellt, dass alle betroffene Frauen bei Bedarf einen Platz in einem Frauenhaus finden?

17. lst auch während der Coronakrise sichergestellt, dass die Kinder betroffener Frauen bei Bedarf einen Platz in einem Mutter/Kind-Haus oder einer anderen geeigneten Einrichtung finden?